02.12.2012 20:34:33

dpa-AFX-Überblick: UNTERNEHMEN - Die wichtigsten Meldungen vom Wochenende

    Nach Luxusreisen: ThyssenKrupp-Vorstand bittet um Beurlaubung

 

    ESSEN - Nach dem Bekanntwerden von Vorermittlungen der Justiz wegen Luxusreisen auf Konzernkosten will sich ThyssenKrupp-Vorstand Jürgen Claassen (54) beurlauben lassen. Er habe den Aufsichtsrat gebeten, ihn "bis auf weiteres" von seinen Aufgaben zu entbinden, teilte ein Unternehmenssprecher am Samstag mit. Er wolle mit diesem Schritt "angesichts der derzeitigen öffentlichen Berichterstattung" Schaden vom Unternehmen fernhalten, so Claassen laut Mitteilung.    

 

ArcelorMittal wendet VerstaatlichUng von Standort in Frankreich ab

 

    PARIS - Der weltgrößte Stahlkonzern ArcelorMittal hat die drohende Zwangsverstaatlichung seines französischen Standorts Florange abgewendet. Nach Angaben der Regierung in Paris wird das Unternehmen in den kommenden fünf Jahren 180 Millionen Euro in die Produktionsstätte in Lothringen investieren und zwei stillgelegte Hochöfen vorerst nicht demontieren. Für die Mitarbeiter werde kein Sozialplan notwendig, sagte Premierminister Jean-Marc Ayrault am Freitagabend.

 

GESAMT-ROUNDUP: Euro-Rettungsschirm büßt Spitzenrating bei Moody's ein

 

    FRANKFURT/LUXEMBURG - Der Euro-Rettungsschirm hat sein Spitzenrating bei Moody's verloren. Die Agentur senkte die Bonitätsnoten von ESM und EFSF von "Aaa" um eine Stufe auf "Aa1". Der Ausblick für beide Hilfsfonds bleibt negativ. Das heißt, es droht eine weitere Absenkung. Damit muss Europa im Kampf gegen die Schuldenkrise nach den jüngsten Fortschritten bei der Rettung Griechenlands wieder einen herben Rückschlag wegstecken.

 

'FAZ': Daimler und Nissan planen Autofabrik in Mexiko

 

    STUTTGART - Die Autobauer Daimler und Nissan (Nissan Motor) wollen einem Pressebericht zufolge in Mexiko eine gemeinsame Montagefabrik errichten. In dem Werk sollten voraussichtlich Kompaktwagen oder kleine Limousinen von Mercedes und der Nissan-Premiummarke Infiniti vom Band laufen, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Samstag) vorab und beruft sich dabei auf Führungszirkel. Es gebe aber noch keine konkrete Entscheidung über das Projekt. Ein Daimler-Sprecher sagte am Freitag: "Zu Spekulationen dieser Art äußern wir uns wie gewohnt nicht."

 

ROUNDUP: Audi will Nummer eins der Oberklassehersteller werden

 

    BERLIN - Der Autobauer Audi will spätestens bis zum Jahr 2020 führender Oberklassehersteller vor den Rivalen BMW und Daimler werden. "Wir wollen bis 2020 die Premium-Marke Nummer eins werden und sind schon heute in Schlagdistanz zu den Kollegen aus München", sagte der 49-Jährige der "Bild"-Zeitung (Samstag) mit Blick auf BMW. Daimler fährt derzeit vor allem bei der Profitabilität hinterher.

 

'Focus': RWE vor Ausstieg aus Nabucco-Konsortium - OMV als möglicher Käufer

 

    WIEN/MÜNCHEN - Der deutsche RWE-Konzern will einem Pressebericht zufolge aus dem Gaspipeline-Konsortium Nabucco aussteigen. Als möglicher Käufer der RWE-Anteile in Höhe von 16,67 Prozent gelte die österreichische OMV , hieß es im "Focus" unter Berufung auf Branchenkreise. Ein Verkauf der Anteile könne noch in diesem Jahr über die Bühne gehen. RWE habe sich nicht dazu äußern wollen.

 

Regierungspräsidium erlaubt K+S weiter Einleitung von Salzabwässern in Werra

 

    KASSEL - Der Düngemittel- und Salzhersteller K+S darf weiterhin Salzabwässer in die Werra leiten. Das Regierungspräsidium Kassel habe der K+S Kali GmbH eine entsprechende Erlaubnis für weitere acht Jahre bis Ende 2020 erteilt, teilte die Gesellschaft am Freitag mit. Die Behörde habe unterstrichen, dass die Kaliproduktion im Werratal eine außerordentlich große wirtschaftliche Bedeutung für die Region habe. Die neue Erlaubnis orientiere sich an den von K+S beantragten Einleitmengen. Sie lege allerdings einen ab Dezember 2015 greifenden Stufenplan zur Reduzierung der derzeit gültigen Grenzwerte fest.

 

GESAMT-ROUNDUP: Händler zufrieden mit Start in heiße Weihnachtsgeschäfts-Phase

 

    BERLIN - Deutschlands Einzelhändler sind zufrieden mit dem Start in die heiße Phase des Weihnachtsgeschäfts. Besonders in den Innenstädten seien die Läden am ersten Adventssamstag gut gefüllt gewesen, teilte der Handelsverband Deutschland (HDE) am Sonntag in Berlin mit. "Die Unternehmen sind optimistisch und rechnen in den kommenden Wochen mit einem guten Jahresendspurt", sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Auch die Deutsche Post DHL stellt sich auf ein gutes Weihnachtsgeschäft ein.

 

'Spiegel': Saudi-Arabien will deutsche Radpanzer kaufen

 

    BERLIN - Saudi-Arabien ist nach "Spiegel"-Informationen an einem Kauf von mehreren hundert Radpanzern vom Typ "Boxer" aus Deutschland interessiert. Eine offizielle Anfrage sei am vergangenen Montag Thema in einer geheimen Sitzung des Bundessicherheitsrats gewesen, schreibt das Magazin. Auf dpa-Anfrage wollte die Bundesregierung zu dem Thema am Wochenende keine Stellung nehmen.

 

ROUNDUP: Yahoo droht Milliarden-Zahlung in Mexiko

 

    SUNNYVALE - Schock für Yahoo : Der Internet-Konzern wurde in Mexiko zu einer Zahlung von 2,7 Milliarden US-Dollar (2,1 Mrd Euro) verurteilt. Es sei noch keine endgültige Entscheidung und Yahoo werde entschieden dagegen ankämpfen, teilte der Internet-Pionier am Freitag nach US-Börsenschluss mit.

 

Nach Millionenabschreibung: Swiss-Life-Chef rechtfertigt Kauf von AWD

 

    ZÜRICH/WIEN - Trotz der Millionenabschreibung bei der Finanzvertriebstochter AWD hält Swiss-Life-Chef (Swiss Life) Bruno Pfister die Akquisition des Finanzdienstleister noch heute für richtig. Den Preis, den Swiss Life damals gezahlt hatte, bezeichnet er mittlerweile allerdings als zu hoch.

 

ROUNDUP: Aktiengeschäfte von Großbanken im Visier des Fiskus

 

    MÜNCHEN - Finanzbehörden prüfen neben den Ermittlungen gegen die Unicredit-Tochter (UniCredito Italiano (vor Aktienzusammenlegung)) HypoVereinsbank (HVB) auch komplizierte Aktiengeschäfte bei anderen Großbanken. Medienberichten zufolge untersucht der Fiskus auch bei Deutscher Bank (Deutsche Bank) und Commerzbank, ob bei solchen Geschäften Geld an der Steuer vorbei geflossen ist, oder ob Kunden Steuergutschriften bekamen, die zuvor gar keine Steuer gezahlt hatten.

 

ÖVAG wird 2012 und 2013 deutlichen Betriebsverlust schreiben

 

    WIEN - Die im April teilverstaatlichte Volksbanken AG (ÖVAG) bilanziert auch das Jahr 2012 rot. Operativ wird die Bank auf Konzernebene - nach internationalem Rechnungslegungsstandard IFRS - das Jahr 2012 und voraussichtlich auch 2013 deutlich negativ abschließen. Das hat die Bank am Freitagabend zum Quartalsbericht bekräftigt. Der Quartalsbericht selbst ist wegen umfassender Bilanz-Sondereffekten infolge der Bankrettung in diesem Jahr nicht besonders aufschlussreich.

 

ROUNDUP: Kiel entsendet Staatssekretär in Aufsichtsrat der HSH Nordbank

 

    NEUMÜNSTER/HAMBURG - Die schleswig-holsteinische Landesregierung will künftig im Aufsichtsrat der angeschlagenen HSH Nordbank präsenter sein. Finanzstaatssekretär Thomas Losse-Müller werde im Laufe des nächsten Jahres in das Gremium gehen, kündigte Finanzministerin Monika Heinold bei einem Landesparteitag der Grünen am Sonnabend in Neumünster an. "Er ist fachlich eine exzellente Besetzung und kann als Staatssekretär die Kontrolle des Landes direkt wahrnehmen", sagte die Ministerin der Nachrichtenagentur dpa. Bisher vertritt der Ex-Chef der Investitionsbank, Lutz Koopmann, die Interessen Schleswig-Holsteins im Aufsichtsrat.

 

ROUNDUP: Wohnungen von Ex-HSH-Chef Nonnenmacher durchsucht

 

    KIEL - Razzia bei Ex-HSH-Chef Nonnenmacher: Die Staatsanwaltschaft Kiel hat in Frankfurt und Hamburg die Wohnungen des früheren Vorstandsvorsitzenden der HSH Nordbank, Dirk Jens Nonnenmacher, durchsuchen lassen. Die Sprecherin der Kieler Staatsanwaltschaft, Birgit Heß, bestätigte am Freitag einen entsprechenden Bericht des Nachrichtenmagazins "Spiegel". Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Ex-Banker wegen falscher Verdächtigung durch Unterlassen sowie wegen Untreue.

 

EU-Kommissar: Keine Ausnahmen für Deutschland bei Bankenunion

 

    BERLIN - EU-Finanzmarktkommissar Michel Barnier hat deutschen Forderungen nach Ausnahmeregelungen bei der Europäischen Bankenunion eine Absage erteilt. Künftig müssten sich alle Institute in der Euro-Zone, auch Sparkassen oder Volksbanken, der Aufsicht durch die Europäische Zentralbank (EZB) stellen, um die Glaubwürdigkeit des Systems zu wahren. "Ausnahmen wird es einfach nicht geben", sagte Barnier der "Welt am Sonntag".

 

/he

 

 

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