11.02.2022 15:59:46

DIE AUTO-WOCHE - das waren die wichtigsten Themen

Mercedes-Benz überrascht erneut mit hoher Marge

Hohe Preise für Neu- und Gebrauchtwagen haben Mercedes-Benz im Schlussquartal 2021 einen überraschend hohen Gewinn beschert. Der Premiumautohersteller erzielte bei Cars & Vans mit 15 Prozent eine außergewöhnlich hohe bereinigte Gewinnmarge. Damit liegt der Konzern über den eigenen Erwartungen und setzt Maßstäbe in der Branche, die trotz Lieferengpässen bei Halbleitern insgesamt gut durch die Krise kam. Für das Gesamtjahr rechnet das Unternehmen den vorläufigen Eckzahlen zufolge im Geschäftsfeld Mercedes-Benz Cars & Vans mit einem bereinigten EBIT von 14,0 Milliarden Euro.

BMW übernimmt Mehrheit an BMW Brilliance und erzielt Milliardengewinn

Die BMW AG übernimmt die Mehrheit an ihrem chinesischen Joint Venture BMW Brilliance Automotive Ltd (BBA) und erzielt dadurch einen Sondergewinn in Milliardenhöhe. Die chinesischen Behörden hätten für die Übernahme der Mehrheit die nötige Genehmigung erhalten. BMW hält somit mittelbar 75 Prozent der Anteile an BBA, der chinesische Partner Brilliance China Automotive Holdings Ltd mittelbar die restlichen 25 Prozent. Die Erhöhung der Beteiligung an BBA von 50 auf 75 Prozent erfolgt zum 11. Februar 2022.

Volkswagen mit Absatzminus im Januar wegen Chip-Engpässen

Der Volkswagen-Konzern hat auch zum Jahresstart wegen anhaltender Lieferengpässe bei Halbleitern weltweit weniger Fahrzeuge abgesetzt. Wie der Zwölfmarken-Konzern mitteilte, sanken die Auslieferungen um 15,2 Prozent auf 699.500 Einheiten. Allein im mit Abstand wichtigsten Automarkt China sackten die Auslieferungen um gut 18 Prozent auf 342.500 Fahrzeuge ab. In Westeuropa hielt sich der Rückgang mit 3,9 Prozent in Grenzen.

Volkswagen kündigte Motorenchef wegen Dieselskandals zu Unrecht

Das Arbeitsgericht Braunschweig hat die Kündigung eines Bereichsleiters bei Volkswagen wegen des Dieselskandals für unwirksam erklärt. Das Verhalten des ehemaligen Managers stelle sich "nach der Würdigung aller Umstände und dem Ausgang der Beweisaufnahme nicht als Pflichtverletzung" dar, erklärte das Gericht. Der Mann hat nun Anspruch auf Zahlungen.

VDA erwartet 2022 deutliches Wachstum für deutschen Automarkt

Der deutsche Automarkt wird dieses Jahr nach Einschätzung des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) auch wegen Nachholeffekten deutlich zulegen und besser abschneiden als andere große Automärkte. Der Zuwachs wird bei 7 Prozent auf 2,8 Millionen Pkw erwartet, wie der VDA anlässlich seiner Jahreseröffnungspressekonferenz mitteilte. Die Inlandsproduktion wird mit 3,5 Millionen Einheiten 13 Prozent über Vorjahr erwartet. Das entspreche jedoch nur dem Produktionsniveau des Jahres 2020.

Volvo Cars nach Gewinnrückgang vorsichtig optimistisch für 2022

Der Premiumautohersteller Volvo hat im vierten Quartal 2021 wegen Lieferengpässen vor allem bei Halbleitern weniger umgesetzt und verdient als im Vorjahreszeitraum. Für das neue Jahr zeigte sich der Wettbewerber von Audi, BMW und Mercedes-Benz vorsichtig optimistisch. Die Nachfrage sei sehr stark. Da sich die angespannte Situation bei der Versorgung von Zulieferteilen langsam bessere, rechne Volvo 2022 wieder mit einem Absatzplus.

Volvo Cars investiert 960 Mio Euro in schwedisches Werk

Der Premiumautohersteller Volvo will in den kommenden Jahren 10 Milliarden schwedische Kronen (ca. 960 Millionen Euro) in sein Produktionswerk in Torslanda bei Göteborg investieren, um die Produktion seiner nächsten Generation von Elektroautos vorzubereiten. Im Rahmen der geplanten Investitionen werde das Unternehmen eine Reihe neuer und nachhaltigerer Technologien und Fertigungsverfahren in dem Werk einführen.

Hyundai und Kia rufen rund 500.000 Autos wegen Brandgefahr zurück

Hyundai und die Schwester-Marke Kia müssen in den USA und Kanada rund eine halbe Million Autos in die Werkstätten zurückrufen. Die Hyundai Motor Co und die Kia Corp riefen die Besitzer der betroffenen Fahrzeuge dazu auf, bis zur Behebung der Probleme im Freien und weit entfernt von anderen Fahrzeugen und Gebäuden zu parken, da Fehlfunktionen im Antiblockiersystem dazu führen können, dass der Motorraum infolge eines Kurzschlusses in Brand gerät.

Toyota Motor verdient wegen Lieferengpässen im 3. Quartal weniger

Toyota hat im dritten Geschäftsquartal wegen Lieferengpässen weniger umgesetzt und verdient als im Vorjahreszeitraum, die Markterwartungen aber übertroffen. Den Umsatzausblick für das laufende Geschäftsjahr 2021/22 per Ende März reduzierte der japanische Autokonzern bei Vorlage der Quartalszahlen. In den drei Monaten sank der Umsatz um 4,5 Prozent auf 7,786 Billionen japanische Yen oder umgerechnet rund 59 Milliarden Euro. Das Nettoergebnis sackte im Quartal per Ende Dezember um 5,6 Prozent auf 791,74 Milliarden Yen ab.

ANALYSE/Toyotas wahre Herausforderung sind E-Autos und nicht Chips

Der weltgrößte Autohersteller leidet nun auch unter der Chip-Knappheit, die im vergangenen Jahr das Wachstum der gesamten Branche gebremst hat. Angesichts des geschickten Fahrverhaltens von Toyota und einer wahrscheinlichen teilweisen Verbesserung der Lieferkettenengpässe in diesem Jahr wird das Problem aber wohl nicht von Dauer sein. Toyotas eigentliche Herausforderung besteht darin, mit der sich wandelnden Landschaft der Automobilbranche zurechtzukommen, insbesondere mit dem Interesse der Verbraucher und Regierungen an einer elektrifizierten Zukunft.

Honda Motor verzeichnet Gewinneinbruch im 3. Quartal

Belastet von Lieferschwierigkeiten bei Halbleitern hat Honda Motor im dritten Geschäftsquartal bei leicht sinkenden Umsätzen einen Gewinneinbruch verzeichnet. Der Umsatz sank um 2,2 Prozent auf 3,689 Billionen Yen oder umgerechnet 28 Milliarden Euro. Der Nettogewinn sackte unterdessen in den drei Monaten per Ende Dezember um ein Drittel auf 192,96 Milliarden Yen ab.

Nissan Motor erhöht Gewinnprognose nach gutem 3. Quartal

Nissan Motor hat die Gewinnprognose für das Geschäftsjahr 2021/22 nach einem guten dritten Quartal angehoben. Für die zwölf Monate per Ende März rechnet das Unternehmen nun mit einem Nettogewinn von 205 Milliarden Yen oder umgerechnet knapp 1,6 Milliarden Euro. Bisher hatte Nissan 180 Milliarden Yen in Aussicht gestellt. Beim Umsatz wurde die Prognose dagegen leicht reduziert.

HINTERGRUND/Steigende Batteriepreise sorgen für Unsicherheit bei der E-Mobilität

Derzeit verteuern sich die für E-Auto-Batterien erforderlichen Metalle. Damit endet zugleich ein jahrzehntelanger Rückgang, der die Kosten für Elektrofahrzeuge in die Nähe von benzinbetriebenen Fahrzeugen gerückt hatte. Seit 2010 sind die Preise für Lithium-Ionen-Batterien im Durchschnitt um 90 Prozent auf etwa 130 US-Dollar pro Kilowattstunde gefallen. Die magische Zahl, die Elektrofahrzeuge gegenüber Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor wettbewerbsfähig macht, liegt bei etwa 100 Dollar pro Kilowattstunde. Viele gingen davon aus, dass die Batteriebranche diese Marke im Jahr 2024 knackte. Doch dieses Ziel wird nun immer unwahrscheinlicher.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/kla

(END) Dow Jones Newswires

February 11, 2022 10:00 ET (15:00 GMT)

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