22.08.2019 07:00:02
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DGAP-News: paragon wächst im Bereich Automotive schneller als der Markt - Kostensenkungsprogramm soll negativem EBIT entgegenwirken
DGAP-News: paragon GmbH & Co. KGaA / Schlagwort(e): Halbjahresergebnis paragon wächst im Bereich Automotive schneller als der Markt - Kostensenkungsprogramm soll negativem EBIT entgegenwirken - Konzernumsatz steigt im ersten Halbjahr um 22 % auf 96 Mio. Euro - Segment Elektromobilität mit Umsatzplus von 77 % erneut stärkster Wachstumstreiber - EBITDA erreicht 5,5 Mio. Euro (Vorjahr: 11,0 Mio. Euro); EBIT bei -5,4 Mio. Euro - Veränderter Produktmix im Automobilbereich und Umsatzverzögerungen bei Voltabox belasten Profitabilität temporär - Umfangreiche Kostensenkungsprogramme eingeleitet
"Wir sind mit dem ersten Halbjahr nicht zufrieden, aber es hat sich bestätigt, dass unser Geschäftsmodell grundsätzlich sehr robust ist. Dem schwachen Trend im Automobilsektor haben wir uns erfolgreich entzogen und sind in diesem Bereich deutlich gewachsen", sagt Klaus Dieter Frers, Gründer und Vorsitzender der Geschäftsführung der paragon GmbH. "Die Umsatzverschiebungen, die aufgrund der Vollkonsolidierung unserer Tochter Voltabox eine Anpassung unserer Prognose erforderten, betreffen Projekte im Segment Elektromobilität, in dem wir bislang nicht im Automobilbereich tätig sind. Für unser Automotive-Geschäft erwarten wir zum Jahresende einen Umsatz am oberen Ende der Planungen. Unser Ergebnis ist gleichzeitig durch Sondereffekte im Segment Mechanik belastet. Wir haben umfangreiche Maßnahmen zur Kostensenkung angestoßen, die dazu beitragen werden, dass wir bereits im Jahr 2020 wieder ein signifikant verbessertes positives EBIT erzielen." In einem allgemein schwachen Umfeld hat sich der Konzernumsatz mit einem Zuwachs von 22,2 % auf 96,0 Mio. Euro erneut gut entwickelt. Im Segment Elektronik trug im ersten Halbjahr der neue Geschäftsbereich Digitale Assistenz erstmals zum Umsatz bei. Im Verlauf des zweiten Quartals hat sich gezeigt, dass der Geschäftsverlauf im Geschäftsbereich Sensorik und im Fachbereich Akustik innerhalb des Geschäftsbereichs Interieur unter den ursprünglichen Planungen liegt, was im Wesentlichen auf den weiter sinkenden Marktanteil eines wichtigen OEM-Kunden zurückzuführen ist. Diese Entwicklung wird allerdings maßgeblich durch besser als erwartete Geschäftsverläufe im Fachbereich Cockpit sowie im Geschäftsbereich Karosserie-Kinematik - der paragon movasys GmbH - kompensiert. Das erneut deutliche Wachstum des Segments Mechanik ging dabei auf die laufende Serienproduktion von software-gesteuerten Heckspoilern zurück. Das Segment Elektromobilität (bestehend aus der Voltabox AG) war mit einem Umsatzanstieg von 77 % wie erwartet der größte Umsatztreiber. Hier sorgten im ersten Halbjahr insbesondere Batteriesysteme für den Einsatz in Gabelstaplern für eine planmäßige Entwicklung des Geschäfts. Daneben hat Voltabox in diesem Zeitraum die Serienproduktion von Batteriesystemen für den Einsatz in landwirtschaftlichen Fahrzeugen erfolgreich hochgefahren. Im laufenden Geschäftsjahr trugen auch die Akkupacks für Pedelecs und E-Bikes erstmals zum Umsatz bei. Gesamtleistung steigt im ersten Halbjahr Die höheren sonstigen betrieblichen Erträge von 3,4 Mio. Euro (Vorjahr: 0,5 Mio. Euro) resultierten überwiegend aus Fremdwährungseffekten. Bei einer Erhöhung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen von 1,1 Mio. Euro (Vorjahr: 1,7 Mio. Euro) sowie planmäßig höheren aktivierten Entwicklungskosten von 10,7 Mio. Euro (Vorjahr: 9,0 Mio. Euro) ergab sich eine Gesamtleistung von 111,3 Mio. Euro (Vorjahr: 89,8 Mio. Euro). Der Materialaufwand erhöhte sich um 37,4 % auf 61,1 Mio. Euro (Vorjahr: 44,5 Mio. Euro). Daraus resultierte eine Materialeinsatzquote (ermittelt aus dem Verhältnis Materialaufwand zu Umsatz und Bestandsveränderung) von 62,9 % (Vorjahr: 55,5 %). Damit lag der Rohertrag in Höhe im ersten Halbjahr bei 50,1 Mio. Euro (Vorjahr: 45,3 Mio. Euro), was einer Rohertragsmarge von 52,2 % entspricht (Vorjahr: 57,6 %). Der Personalaufwand stieg durch den Personalaufbau im Jahresverlauf 2018 um 33,7 % auf 31,0 Mio. Euro (Vorjahr: 23,2 Mio. Euro). Die Personalaufwandsquote erhöhte sich entsprechend auf 32,3 % (Vorjahr: 29,5 %). Unter Berücksichtigung der um 22,8 % gestiegenen sonstigen betrieblichen Aufwendungen von 13,6 Mio. Euro (Vorjahr: 11,0 Mio. Euro) ergibt sich ein um 49,8 % geringeres Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 5,5 Mio. Euro (Vorjahr: 11,0 Mio. Euro), was einer EBITDA-Marge von 5,8 % entspricht (Vorjahr: 14,0 %). Nach planmäßig erhöhten Abschreibungen und Wertminderungen von 10,9 Mio. Euro (Vorjahr: 6,2 Mio. Euro) reduzierte sich das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) auf -5,4 Mio. Euro (Vorjahr: 4,8 Mio. Euro). Die EBIT-Marge reduzierte sich dadurch auf -5,6 % (Vorjahr: 6,1 %). Bei einem nahezu unveränderten Finanzergebnis in Höhe von -3,0 Mio. Euro (Vorjahr: -2,9 Mio. Euro) und positiven Ertragssteuern von 0,5 Mio. Euro (Vorjahr: -1,2 Mio. Euro) erwirtschaftete paragon im Berichtszeitraum ein Konzernergebnis in Höhe von -7,9 Mio. Euro (Vorjahr: 0,7 Mio. Euro). Das entspricht einem Ergebnis je Aktie von -1,51 Euro (Vorjahr: 0,20 Euro). Vom Konzernergebnis entfielen -1,1 Mio. Euro auf nicht beherrschende Anteile anderer Gesellschafter (Vorjahr: -0,2 Mio. Euro). Vermögenswerte weiterhin von neuem IFRS 16-Standard geprägt Die Bilanzsumme erhöhte sich zum 30. Juni 2019 auf 380,8 Mio. Euro (31. Dezember 2018: 362,3 Mio. Euro). Dies geht im Wesentlichen auf die Erhöhung der langfristigen Vermögenswerte um 19,6 Mio. Euro auf 196,2 Mio. Euro zurück (31. Dezember 2018: 176,7 Mio. Euro), während die kurzfristigen Vermögenswerte mit 184,6 Mio. Euro nahezu unverändert blieben (31. Dezember 2018: 185,6 Mio. Euro). Der Anstieg der langfristigen Vermögenswerte resultierte vor allem aus dem Anstieg der Sachanlagen um 15,0 Mio. Euro auf 65,5 Mio. Euro (31. Dezember 2018: 50,5 Mio. Euro) aufgrund der erstmaligen Anwendung des neuen Leasing-Bilanzierungsstandards IFRS 16 mit Wirkung zum 1. Januar 2019. Zur Entwicklung der kurzfristigen Vermögenswerte führten im Wesentlichen zwei gegenläufige Effekte. Während die Vorräte um 12,8 Mio. Euro insbesondere infolge der geplanten Produktionsausweitung im Segment Elektromobilität auf 71,7 Mio. Euro stiegen (31. Dezember 2018: 58,9 Mio. Euro), reduzierten sich die liquiden Mittel um 31,8 Mio. Euro auf 10,1 Mio. Euro (31. Dezember 2018: 41,8 Mio. Euro) insbesondere infolge des Anstiegs der operativen Geschäftstätigkeit sowie der Reduzierung von kurzfristigen Darlehen und der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Gleichzeitig wuchsen die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 12,8 Mio. Euro auf 83,5 Mio. Euro zu (31. Dezember 2018: 70,7 Mio. Euro). Die langfristigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten erhöhten sich um 35,9 Mio. Euro auf 136,0 Mio. Euro (31. Dezember 2018: 100,1 Mio. Euro), was neben dem Anstieg der langfristigen Verbindlichkeiten aus Finance Lease um 5,8 Mio. Euro auf 6,7 Mio. Euro (31. Dezember 2018: 0,9 Mio. Euro) infolge der erstmaligen Anwendung des neuen Leasing-Bilanzierungsstandards IFRS 16 vor allem auf die Erhöhung der langfristigen Anleihen um 32,0 Mio. Euro auf 81,9 Mio. Euro (31. Dezember 2018: 49,9 Mio. Euro) aufgrund der Begebung der CHF-Anleihe im zweiten Quartal zurückgeht. Die kurzfristigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten reduzierten sich hingegen um 8,0 Mio. Euro auf 76,4 Mio. Euro (31. Dezember 2018: 84,4 Mio. Euro). Dies ist auf eine Verringerung der kurzfristigen Darlehen um 7,5 Mio. Euro auf 33,8 Mio. Euro (31. Dezember 2018: 41,4 Mio. Euro) sowie eine Verringerung der sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten um 3,6 Mio. Euro auf 9,1 Mio. Euro (31. Dezember 2018: 12,7 Mio. Euro) zurückzuführen. Das Eigenkapital reduzierte sich zum Bilanzstichtag um 9,4 Mio. Euro auf 168,4 Mio. Euro (31. Dezember 2018: 177,8 Mio. Euro), insbesondere durch das negative Konzernergebnis bei einem gleichzeitig auf 97,1 Mio. gestiegenen Gewinnvortrag (31. Dezember 2018: 95,9 Mio. Euro). Die Eigenkapitalquote sank dadurch auf 44,2 % (31. Dezember 2018: 49,1 %). Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit auf Vorjahresniveau Der Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit blieb im Berichtszeitraum trotz des negativen Ergebnisses vor Steuern mit -26,8 Mio. Euro im Wesentlichen auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums (Vorjahr: -27,6 Mio. Euro). Während sich die Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens um 4,5 Mio. Euro planmäßig auf 10,7 Mio. Euro erhöhten, nahmen die anderen Rückstellungen und Pensionsrückstellungen um 3,3 Mio. ab (Vorjahr: Zunahme um 0,2 Mio. Euro). Darüber hinaus sanken die nicht zahlungswirksamen Aufwendungen und Erträge um 4,1 Mio. Euro auf 0,3 Mio. Euro. Die Zunahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen reduzierte sich um 7,9 Mio. Euro auf 18,5 Mio. Euro (Vorjahr: 26,4 Mio. Euro). Dagegen erhöhte sich die Zunahme der Vorräte um 3,7 Mio. Euro auf 12,8 Mio. Euro (Vorjahr: 9,1 Mio. Euro) infolge der Ausdehnung der Geschäftstätigkeit. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich um 5,1 Mio. Euro, während sie sich im Vorjahr noch um 4,1 Mio. Euro erhöht hatten. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit reduzierte sich im Berichtszeitraum um 8,2 Mio. Euro auf -24,1 Mio. Euro (Vorjahr: -15,9 Mio. Euro), was im Wesentlichen durch die um 7,0 Mio. Euro höheren Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen von 13,7 Mio. Euro (Vorjahr: 6,7 Mio. Euro) begründet ist. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit erhöhte sich im Berichtszeitraum um 21,4 Mio. Euro auf 19,1 Mio. Euro (Vorjahr: -2,3 Mio. Euro), insbesondere infolge des Nettozuflusses aus der Begebung der CHF-Anleihe in Höhe von 29,8 Mio. Euro sowie der um 4,9 Mio. Euro höheren Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzkrediten. Gleichzeitig wurden Finanzkredite in Höhe von 14,1 Mio. Euro (Vorjahr: 1,7 Mio. Euro) getilgt. Der Finanzmittelbestand betrug zum Bilanzstichtag 10,1 Mio. Euro (31. Dezember 2018: 41,8 Mio. Euro). Die freie Liquidität lag zum gleichen Zeitpunkt bei 31,5 Mio. Euro (31. Dezember 2018: 48,9 Mio. Euro.). Ausblick für das Geschäftsjahr 2019 Am 12. August 2019 hat die Geschäftsführung der paragon GmbH eine Anpassung ihrer Umsatz- und Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2019 bekanntgegeben. Ein wesentlicher Grund ist die korrigierte Jahresprognose der börsennotierten Tochtergesellschaft Voltabox. Im Automotive-Geschäft hat sich der veränderte Produktmix ungünstig auf die Profitabilität ausgewirkt. Bei Voltabox kommt es zu Umsatzverzögerungen im US-Geschäft und zu einem vorübergehenden Produktionsausfall aufgrund der Umstellung eines wichtigen Zell-Lieferanten auf die neueste Technologie. So belasten diverse Anlaufprobleme neuer Produkte im Geschäftsbereich Karosserie-Kinematik die Ertragssituation mit zusätzlichen Kosten in Höhe von rund 3,3 Mio. Euro. Mit einem gezielten Kostensenkungsprogramm, welches bis Mitte 2020 abgeschlossen wird, soll die Ergebnissituation auf das Niveau einer EBIT-Marge von 3 bis 4 % angehoben werden. Darüber hinaus betragen die Kosten für Konsolidierung und Integration der neuen Tochterunternehmen im laufenden Geschäftsjahr etwa 3,5 Mio. Euro. Hierzu zählen unter anderem vorübergehend höhere Standortkosten. In Landsberg am Lech wurde für die paragon movasys GmbH ein neues Gebäude gekauft und umgebaut. Gleiches gilt für den neuen Standort Limbach, der die bisherigen Standorte in Saarbrücken und Bexbach ersetzt. Der Entwicklungsstandort Nürnberg wird aufgegeben und zukünftig in Limbach integriert, ebenso Fertigungslinien aus Neu-Ulm. Zusammengefasst rechnet die Geschäftsführung der paragon GmbH im Automotive-Bereich mit Sondereffekten in Höhe von rund 7 Mio. Euro, die das unbereinigte EBIT auf eine Größenordnung von 3,5 Mio. Euro (circa 3 % EBIT-Marge) drücken werden. Das um diese Sondereffekte bereinigte EBIT wird bei gut 10 Mio. Euro liegen. Da die börsennotierte Tochtergesellschaft Voltabox ihre Umsatz- und Ertragsprognose für das Gesamtjahr ebenfalls infolge der teilweisen Verschiebung eines Großauftrags an die amerikanische Tochtergesellschaft Voltabox of Texas, Inc., in das Jahr 2020 und eines Produktionsausfalls infolge der Umstellung eines wichtigen Zell-Lieferanten auf die neueste Technologie reduziert hat, hat die Geschäftsführung der paragon GmbH ihre Prognose für das laufende Jahr auf eine Umsatzerwartung von nunmehr 200 Mio. Euro bis 210 Mio. Euro und einer EBIT-Marge von -1 bis -2 % angepasst. Davon soll der Voltabox-Teilkonzern 70 Mio. Euro bis 80 Mio. Euro (bisher zwischen 105 und 115 Mio. Euro) beitragen, bei einer EBIT-Marge in Höhe von -8 bis -9 % (bisher zwischen 8 und 9 %). Darüber hinaus erwartet die Geschäftsführung der paragon GmbH, im Gesamtjahr einen deutlich verbesserten operativen Cashflow zu generieren. Da dieser aber infolge der Entwicklungen zum Halbjahr geringer ausfällt als ursprünglich erwartet, wird sich der im Gesamtjahr 2019 gegenüber dem Geschäftsjahr 2018 stark verbesserte Free Cashflow gleichwohl in einem mittleren negativen zweistelligen Bereich bewegen. Dies geht vor allem auf weiterhin erhöhte Vorräte zurück, die im zweiten Halbjahr durch den Zugang von bereits bestellten und zum Teil nicht mehr stornierbaren Materialien geprägt sein werden. Dieser Stand der Vorratshaltung wird dem paragon-Konzern jedoch im Geschäftsjahr 2020 helfen, das Ergebnis signifikant zu verbessern. Die kumulierte Auftragsvorlage der nächsten fünf Jahre lag zum Halbjahr weiterhin etwa auf Höhe des Jahresendes 2018 und damit bei rund 2,1 Mrd. Euro. Davon entfallen rund 1,1 Mrd. Euro auf Voltabox. Unter www.paragon.ag/investoren steht der Konzernzwischenbericht mit dem verkürzten Zwischenabschluss zum 30. Juni 2019 zum Download bereit.
Porträt paragon GmbH & Co. KGaA
22.08.2019 Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht, übermittelt durch DGAP - ein Service der EQS Group AG. |
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861311 22.08.2019
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