16.04.2014 20:12:31
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Deutsche Börse leitet Suche nach Francioni-Nachfolger ein
Eine Kandidatin für die Nachfolge sei die IT-Chefin Hauke Stars, sagte einer der Informanten. Aufsichtsratschef Joachim Faber sei es auch gewesen, der Stars zur Deutsche Börse gebracht habe. Faber nehme die Regeln der guten Unternehmensführung außerordentlich ernst und bemühe sich, die Zahl der weiblichen Führungskräfte zu erhöhen. Stars, Jahrgang 1967, war im Dezember 2012 von Hewlett-Packard in den Vorstand der Deutschen Börse gewechselt. Der Börsenbetreiber definiert sich zunehmend als IT-Unternehmen und hat im Januar den Softwareanbieter Impendium Systems übernommen. Im Februar folgte die Beteiligung an der elektronischen Anleiheplattform Bondcube.
Nach einem Bericht des Manager Magazins, das zuerst über den Abschied von Francioni spätestens im Jahr 2016 berichtet hatte, kommt der bislang als Kronprinz geltende stellvertretende Vorstandschef Andreas Preuß als Nachfolger nicht in Frage. Preuß wird im Herbst 2016 das 60. Lebensjahr ebenfalls vollendet haben.
Im nächsten Jahr wird Francioni sechzig Jahre alt und wird damit bereits dann die interne Altersgrenze erreichen. Nach den Regeln der Deutschen Börse könnte er zwar theoretisch das Amt des Vorstandschefs verlängern, aber jeweils nur um ein Jahr. Daran sei der Schweizer nicht interessiert, sagte der zweite Informant.
Francioni hatte sein Amt als Vorstandschef im Oktober 2005 zunächst für fünf Jahre angetreten. Sein Vertrag wurde das erste Mal bis 2013 verlängert, das zweite Mal bis 2016. Bis dahin wird er sein Amt wohl auch ausüben. Dass Francionis Vertrag vorzeitig gekündigt wird, sei "hochspekulativ", wie eine dritte Quelle dem Wall Street Journal Deutschland sagte. Amtsmüde ist Francioni den Informationen zufolge zwar nicht, aber auch nicht euphorisch. "Er übt sich weiter in seiner Schweizer Zurückhaltung", sagte die erste Person.
Die Karriere von Francioni als Vorstandschef der Deutschen Börse wurde durch verschiedene gescheiterte Fusionsversuche geprägt. Seit einem guten Jahr versucht der Börsenbetreiber nun sein Glück in Asien. Ein wesentlicher Grund hierfür ist die zunehmende Regulierung der Finanzmärkte in Europa und den USA, wie Francioni im Interview mit dem Wall Street Journal Deutschland im vergangenen Jahr erklärte. "Die Bedingungen werden immer schwerer, und zwar nicht nur für die Börsenorganisationen, sondern vor allem auch für unsere Kunden, die Banken. Das wirkt sich natürlich umsatzhemmend aus auf die traditionellen Märkte, in denen wir [tätig] sind", sagte er. "Das Wachstum findet in Asien statt." Die Asien-Strategie ist auch, was in den Köpfen hängen bleiben soll. Erst jüngst hat Francioni die Kooperationen in Asien auf Thailand ausgeweitet.
Dow Jones
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