Daimler Truck Aktie
WKN DE: DTR0CK / ISIN: DE000DTR0CK8
| Schwache Zahlen |
07.11.2025 17:52:00
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Daimler Truck-Aktie fällt ins Minus: Umsatz und Gewinn im dritten Quartal rückläufig
Die Zollerhöhungen von US-Präsident Donald Trump gegenüber vielen Handelspartnern generell haben den Transportmarkt in den USA durcheinandergewirbelt. Spediteure können kaum noch abschätzen, wie hoch das Transportvolumen aus den Häfen des Landes in den kommenden Jahren sein wird und bestellen aus Unsicherheit entsprechend weniger Lkw. Zusätzlich kosten erhöhte Zölle auf Importe von Stahl und Aluminium die Hersteller von Nutzfahrzeugen Geld.
Im dritten Quartal orderten Kunden in Nordamerika mit 26.168 Fahrzeugen zwar fast doppelt so viele wie im Vorquartal - doch gegenüber dem Vorjahreszeitraum war das immer noch ein Rückgang um fast ein Drittel. Der Absatz von Lkw und Bussen ging wegen der schwachen Bestellungen in den Vorquartalen sogar noch deutlicher zurück. Nordamerika ist vor allem mit den Marken Freightliner und Western Star in aller Regel der lukrativste Markt von Daimler Truck.
In Europa zieht das Geschäft nach dem Konjunkturtief wieder an. Der Absatz der dort hauptsächlich vertretenen Marke Mercedes-Benz stieg im Jahresvergleich um 8 Prozent, die Bestellungen um gut ein Fünftel. Auch die operative Marge zog an und lag sogar leicht über der stark abgesackten Umsatzrendite in Nordamerika.
In beiden Regionen kappt das Management derzeit Kosten. Vorstandschefin Karin Radström hat vor allem ein Sparprogramm ausgerufen, um bei der chronisch renditeschwachen Sparte Mercedes-Benz in Europa die Marge längerfristig zu heben. Bis 2030 sollen die laufenden Kosten auf dem Heimatkontinent um mehr als eine Milliarde Euro sinken, dafür sollen in Deutschland nach Unternehmensangaben rund 5.000 Stellen wegfallen. In Nordamerika senkt Daimler Truck die Produktionskapazitäten, was dort nach früheren Angaben in Summe über 2.000 Jobs betrifft.
Der Umsatz im Industriegeschäft - also ohne Finanzdienstleistungen gerechnet - sank im dritten Quartal wegen eines Absatzrückgangs um 14 Prozent auf rund 10,6 Milliarden Euro, wie der Konzern am Freitag in Leinfelden-Echterdingen mitteilte.
Das um Sondereffekte bereinigte Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern fiel um 40 Prozent auf 716 Millionen Euro. Im Industriegeschäft sackte die operative Marge um drei Prozentpunkte auf 6,3 Prozent ab und fiel damit leicht schwächer aus als von Analysten erwartet.
Unter dem Strich fiel der auf die Aktionäre entfallende Gewinn um 29 Prozent auf 434 Millionen Euro. Den in diesem Jahr mehrfach gesenkten Ausblick auf Konzernebene bestätigte das Management.
Bernstein belässt Daimler Truck auf 'Underperform' - Ziel 30 Euro
Das US-Analysehaus Bernstein Research hat die Einstufung für Daimler Truck nach Zahlen für das dritte Quartal mit einem Kursziel von 30 Euro auf "Underperform" belassen. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern liege leicht unter der Erwartung, schrieb Harry Martin am Freitag. Im Fokus stünden aber der Ausblick 2026 sowie die US-Zölle.
Daimler Truck-Aktie fällt
Die Aktien von Daimler Truck haben am Freitag nach Quartalszahlen ihre Gewinne aus dem frühen Handel rasch abgegeben und bis zum Handelsschluss deutlich verloren. Letztlich stand via XETRA ein Minus von 0,84 Prozent auf 34,39 Euro zu Buche.
Daimler Truck musste zwar wegen der Branchenschwäche in seinem wichtigen Markt Nordamerika im dritten Quartal deutlich Federn lassen. Am Markt hieß es jedoch, es sei bereits mit einem schwachen Geschäftsbericht gerechnet worden.
Experte Jose Asumendi von der US-Bank JPMorgan resümierte, der Lkw-Bauer habe die Erwartungen erfüllt und den Jahresausblick beibehalten. Er setzt für die Aktien weiterhin ein Kursziel von 50 Euro an. Damit zählt er zu den optimistischsten Experten am Markt.
Laut Analyst Holger Schmidt von der DZ Bank dürften die hohe Dividendenrendite und das Aktienrückkaufprogramm die Titel von Daimler Truck stützen. Allerdings bleibe die Lage in Nordamerika unter anderem mit Blick auf die Nachfrage unsicher.
Die Zollerhöhungen von US-Präsident Donald Trump gegenüber vielen Handelspartnern generell haben den Transportmarkt in den USA durcheinandergewirbelt. Spediteure können kaum noch abschätzen, wie hoch das Transportvolumen aus den Häfen des Landes in den kommenden Jahren sein wird und bestellen aus Unsicherheit entsprechend weniger Lkw. Zusätzlich kosten erhöhte Zölle auf Importe von Stahl und Aluminium die Hersteller von Nutzfahrzeugen Geld.
Zudem sei die Frachtrezession ungebrochen, fuhr Schmidt fort und ergänzte: "Das unausgeglichene Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage im Transportsektor in den USA kann nur schwer aufgelöst werden, wenn, dann durch eine Anpassung des Angebots." Das bedeute weniger neue Kapazität, sprich neue Lkw. Insgesamt sieht der Experte das Chance-Risiko-Profil der Daimler-Truck-Aktien derzeit als ausgewogen.
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