Problem mit Hackern |
18.11.2019 22:48:00
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Cyberkriminalität nimmt zu: Diese US-Konzerne waren bisher am stärksten betroffen
• Cybercrime findet in allen Branchen statt
• Hackangriffe bleiben häufig unbemerkt
Statistiken zur weltweiten Internetkriminalität zeichnen ein immer düstereres Bild. Trotz unzähliger und immer raffinierterer Schutzmaßnahmen wie Firewall-Sicherungssysteme und Co. steigt die Zahl der Cybercrime-Opfer stetig an. Laut einer Auswertung des deutschen Online-Portals Statista zählt dabei das Reich der Mitte zu den Ländern mit den mit Abstand häufigsten Vorfällen von Internetkriminalität. Allein im Jahr 2018 wurden in China rund 530 Millionen Menschen Opfer von Hackerangriffen. Auch die USA hat, mit rund 105 Millionen Geschädigten im Jahr 2018, ein echtes Problem mit Cyberkriminalität. In Deutschland lag die Zahl der Opfer von Hackern im Jahr 2018 bei knapp 19 Millionen.
Millionenschäden durch Hackerangriffe
Statistisch gesehen wurden in Deutschland im Jahr 2018 somit rund 23 Prozent der Bevölkerung Opfer von Internetkriminalität. In den USA lag der Anteil der Betroffenen in diesem Zeitraum schon bei über 32 Prozent. Dabei wurden jedoch nicht immer nur Privatpersonen Opfer von Hackerangriffen, sondern häufig auch internationale Großkonzerne. Schätzungen zu Folge beliefen sich die durchschnittlichen Kosten durch Cybercrime-Vorfälle für US-Unternehmen dabei auf 27,3 Millionen US-Dollar.
Die Top-Branchen der Hacker
In den zurückliegenden 15 Jahren haben sich unter den Hackern fünf Top-Branchen herauskristallisiert, die sich scheinbar besonders gut für einen großangelegten Datendiebstahl lohnen. So wurden in diesem Zeitraum allein im Bereich Finanzen, Web-Dienstleister, Soziale Netzwerke, Hotellerie und Einzelhandel über 4,3 Milliarden Datensätze entwendet. Dank einer ausführlichen Studie des US-Cybersicherheitsunternehmens Kastle Systems können diese schwerwiegenden Datenschutzverletzungen nun sogar den einzelnen Konzernen zugeordnet werden.
Skandal bei Fist American
Der bisher größte und bekannteste Datendiebstahl der USA ereignete sich beim amerikanischen Finanzdienstleister First American. Bis Mai 2019 waren rund 885 Millionen sensible Datensätze des Versicherungsriesen, welche persönliche Informationen wie Sozialversicherungsnummern und Steuerdokumente der Kunden enthielten, öffentlich zugänglich. Erst als ein Journalist im Internet auf die Millionen Datensätze stieß, wurde der Skandal öffentlich und der Versicherer bemerkte das Problem.
Bloomberg enthüllte das Facebook-Leck
Mit insgesamt 597,5 Millionen entwendeten Datensätzen hatte auch Mark Zuckerbergs Facebook zu kämpfen. Bis April 2019 waren die privaten Nutzerdaten von Millionen Kunden auf ungeschützten Servern verfügbar. Erst die Enthüllung des Nachrichtendienstes Bloomberg veranlasste Facebook dazu die ungeschützten Datensätze von ihrem Cloud-Server zu entfernen.
Egal ob Marriott, …
Im Jahr 2018 erschütterte ein großangelegter Hackerangriff die internationale Hotel-Branche. Kriminelle Hacker konnten in das Reservierungssystem von Marriott eindringen und 500 Millionen private Datensätze von Hotelkunden erbeuten. Die Datensätze enthielten neben dem Namen und der Adresse der Gäste auch Telefonnummern, Kreditkartennummern sowie Passnummern. Der Skandal zog nach Bekanntwerden auch die Aktienkurse der weltgrößten Hotelkette erheblich in Mitleidenschaft.
… Friend Finder oder …
Neben Facebook wurde auch schon die Soziale-Plattform Friend Finder Opfer von Hackern. Im Jahr 2016 entwendeten Kriminelle über 412 Millionen private Nutzerdaten der Internet-Kontaktbörse. Auch in diesem Fall wurde das Netzwerk erst auf den Vorfall aufmerksam, nachdem sich ein Twitter-Nutzer zu Wort meldete.
… Adobe - Hacker schrecken vor nichts zurück
Im Jahr 2013 ereignete sich auch ein Vorfall beim US-amerikanischen Softwareunternehmen Adobe. Hacker entwendeten dem Konzern rund 152 Millionen Datensätze, welche unter anderem Anmeldeinformationen von Kunden enthielten. Der Konzern berichtete anfänglich, dass lediglich drei Millionen Nutzerkonten betroffen sind, später wurde die Anzahl dann auf 38 Millionen korrigiert. Erst das Cybersicherheitsunternehmen Sophos stellte dann das wahre Ausmaß des Vorfalls fest.
Das eher ungewöhnliche Cybercrime-Opfer
Das Hacker in fast allen Branchen in Glück versuchen, zeigt der Fall Under Armour. Im Jahr 2018 wurden dem US-Sportartikelhersteller 150 Millionen Nutzerdaten seiner mobilen App entwendet. Wie im Fall von Marriott mussten die Anteilsscheine des Konzerns, nachdem der Diebstahl bekannt gegeben wurde, ordentlich Federn lassen.
Datenleck bei eBay und Equifax
Mit insgesamt 145 Millionen gestohlenen Kundendaten wurde auch das Online-Auktionshaus eBay im Jahr 2014 Opfer eines Hackerangriffs. Die Kriminellen manipulierten einige Mitarbeiterkonten und verschafften sich so den Zugang zu den sensiblen Nutzerdaten.
Eine Gruppe Hacker hat im Jahr 2017 den Finanzdienstleister Equifax angegriffen und insgesamt 143 Millionen empfindlicher Daten entwendet. Die Kriminellen verschafften sich Zugang zu den Sozialversicherungsnummern, Geburtstagen, Passnummern und Adressen der Equifax-Kunden.
Auch ein Supermarkt kann zur Zielscheibe von Hackern werden
Mit insgesamt 114,4 Millionen gestohlenen Datensätzen wurde auch der eins größte Internetdienstanbieter AOL schon mal Opfer von Internet-Ganoven. Das es Hacker nicht nur auf Softwarespezialisten abgesehen haben, zeigt der Fall Target. In mehrere Hack-Aktionen wurden dem US-Discounter insgesamt 110 Millionen Kundendaten gestohlen. Die Internetdiebe verschafften sich dabei unter anderem Zugang zu Kreditkartenkonten der Supermarktkunden. Mit 100 Millionen entwendeten Datensätzen, welche Informationen über Kunden enthielten, wurde auch der digitale Auskunftsdienstleister Quora Opfer von Hackern. Das Kunstwort Quora stammt dabei vom lateinischen Quorum ab und bedeutet soviel wie Umfrage oder Abstimmung.
Cyberkriminalität ist in der Geschäftswelt allgegenwärtig
Die einzelnen Aufzählungen zeigen eindeutig, dass Hackerangriffe in der heutigen Geschäftswelt allgegenwärtig sind. Zu den gestohlenen Daten gehören meistens Namen, Adressen sowie Telefonnummern und Kreditkartennummern der Kunden. Bemerkenswert ist dabei, dass Hacker zwar bevorzugte Branche haben, bei Bedarf jedoch überall zuschlagen können. Um das eigene Geschäft und die Kunden zu schützen, sollten also Unternehmen jeder Branche darauf achten, dass sie keine Angriffspunkte für Hacker bieten und sich ihre Sicherheitssysteme stets auf dem neusten Stand befinden.
Pierre Bonnet / finanzen.at
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