Vorschlag von Habeck |
05.05.2023 14:14:00
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Covestro-, BASF-Aktien & Co. gefragt: Chemiewerte gestützt von Industriestrompreis-Vorschlag
Habeck will den Industriestrompreis mit staatlichen Hilfen ermöglichen, um wettbewerbsfähige Strompreise sicherzustellen. Bis 2030 soll es daher einen "Brückenstrompreis" von sechs Cent pro Kilowattstunde für einen "klar definierten" Empfängerkreis geben. Langfristig will Habeck einen "Transformationsstrompreis". Die Industrie soll dann von günstigem Strom aus erneuerbaren Energien profitieren. Maßnahmen dazu, etwa mehr Flächen für Windräder, brauchten aber Zeit, um zu wirken und dauerhaft die Versorgung energieintensiver Unternehmen mit erneuerbarem Strom zu wettbewerbsfähigen Preisen zu garantieren. Viele Chemiekonzerne hatten in den vergangenen Monaten wegen der hohen Strompreise Investitionen in neue Anlagen in Europa zumindest auf Eis gelegt. Die Blicke richteten sich stattdessen auf die USA, wo der Staat bestimmte Technologien massiv finanziell unterstützt und wo Strom und Erdgas deutlich günstiger sind.
Sollten die sechs Cent je Kilowattstunde Industriestrompreis in Deutschland tatsächlich umgesetzt werden, wäre Strom für die begünstigten Unternehmen womöglich billiger als zuletzt in der Tendenz teils erhofft.
Der parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, Michael Kellner (Grüne), hatte jüngst im Wirtschaftsausschuss des Deutschen Bundestages noch von einer Vorstellung gesprochen, dass der Industriestrompreis bei unter zehn Cent pro Kilowattstunde landen sollte. Einen Preis von vier Cent, wie von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Wahlkampf im Juni 2021 ins Spiel gebracht, hatte Kellner dabei als nicht machbar bezeichnet.
'Gamechanger' - Chemiebranche begrüßt Pläne zu Industriestrompreis
Die deutsche Chemiebranche hat die Pläne von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck für einen Industriestrompreis begrüßt und zugleich Nachbesserungen gefordert. Ein staatlich subventionierter Industriestrompreis sei für die Branche ein wichtiges Signal, sagte Wolfgang Große Entrup, Hauptgeschäftsführer des Verbands der Chemischen Industrie (VCI), am Freitag in Frankfurt. "Das wäre für unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit ein klarer Gamechanger. Der Industriestrompreis hilft uns, die Produktion und industrielle Wertschöpfung zu sichern und die Transformation zur Klimaneutralität noch besser zu meistern."
Die energieintensive Chemiebranche ist von den im internationalen Vergleich hohen Stromkosten in Deutschland besonders betroffen und fordert seit längerem einen vergünstigten Industriestrompreis.
Große Entrup kritisierte, dass Mittelständler aus der Chemie- und Pharmabranche "weitgehend raus" aus dem Empfängerkreis seien. "Hier muss die Bundesregierung noch nachbessern." Mit rund 1900 Firmen und 175 000 Beschäftigten sei der Mittelstand das Rückgrat der deutschen Chemie- und Pharmaindustrie. Gut 90 Prozent der Unternehmen hätten weniger als 500 Beschäftigte, viele seien familiengeführt.
Um Unternehmen und Jobs in Deutschland zu halten, will Habeck (Grüne) günstigere Strompreise für die Industrie. Er schlägt dazu staatliche Hilfen von bis zu 30 Milliarden Euro vor. Laut einem am Freitag vorgelegten Konzept soll es in einer Zwischenphase bis 2030 einen "Brückenstrompreis" geben von 6 Cent pro Kilowattstunde für einen klar definierten Empfängerkreis, finanziert aus öffentlichen Mitteln.
FRANKFURT (dpa-AFX)
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