Covestro-Aktie legt zu: Bayer hat keine Kontrolle mehr über Covestro

Die Käufer haben sich im Rahmen einer Lock-up-Vereinbarung verpflichtet, die erworbenen Anteile mindestens bis zum 11. Dezember 2017 nicht zu verkaufen. Das Kursrisiko dieser Aktien verbleibt aufgrund entsprechender Verträge mindestens bis zum selben Tag bei Bayer.

Darüber hinaus sei ein sogenannter Entherrschungsvertrag zwischen Bayer und Covestro abgeschlossen worden, mit dem Bayer verbindlich auf die Ausübung bestimmter Stimmrechte bei der Covestro-Hauptversammlung verzichte, gab Bayer weiter bekannt. Damit werde sichergestellt, dass Covestro im Bayer-Konzernabschluss nicht mehr voll konsolidiert werden müsse.

In der Finanzberichterstattung zum dritten Quartal 2017 von Bayer wird Covestro nun als "nicht fortzuführendes Geschäft" ausgewiesen. Für das fortzuführende Geschäft werden wesentliche Kennzahlen von Bayer wie Umsatz, EBITDA vor Sondereinflüssen, EBIT und das bereinigte Ergebnis je Aktie rückwirkend um Covestro bereinigt. In der Bayer-Bilanz zum 30. September entfallen zudem sämtliche Aktiva und Passiva, die Covestro zugeordnet sind. Dafür werden die verbleibenden Covestro-Anteile zum aktuellen Marktwert angesetzt und ab dem 1. Oktober 2017 nach der At-Equity-Methode bilanziert.

Einen entsprechend angepassten Konzernausblick für das Geschäftsjahr 2017 wird Bayer im Rahmen der Berichterstattung zum dritten Quartal am 26. Oktober 2017 veröffentlichen.

Die Covestro-Papiere sind am Freitag in der Spitze um über 4 Prozent angesprungen. Damit näherten sie sich dem Rekordhoch aus dem April. Derzeit können sie knapp ein Prozent auf 73,18 Euro zulegen.

Bayer-Aktien haben am Freitag nach dem Verkauf weiterer Covestro-Anteile mit plus 0,9 Prozent auf 113,90 Euro die DAX-Spitze erklommen. Bayer-Papiere schafften es damit über die Zwischenhochs aus dem Juli auf das höchste Niveau von Ende Juni, als der Konzern mit einer Umsatz- und Gewinnwarnung überrascht hatte.

FRANKFURT (Dow Jones)