E-Autos |
11.02.2024 16:10:00
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BYD stellt wohl neues Budgetmodell vor - Preiskampf gegen Tesla & Co. geht weiter
• Zeitlich begrenzte Rabattaktion von BYD
• Konflikt zwischen EU und China verschärft sich
In der E-Auto-Branche verschärft sich derzeit der Wettbewerb. Um mehr Kunden anzulocken und den Absatz zu steigern, haben Tesla, BYD und Co. in den vergangenen Monaten in zahlreichen Regionen mehrfach aggressiv an der Preisschraube gedreht. In Deutschland heizt derzeit gerade Tesla-Konkurrent BYD eine Preisschlacht weiter an.
Massive Preissenkungen bei BYD
Bereits am 11. Januar 2024 hatte BYD zunächst seine kompakten und mittelgroßen Modelle Atto 3, Dolphin und Seal in Deutschland je nach Modell und Variante um 2.500 bis 7.000 Euro billiger gemacht. "Mit diesem Schritt sorgt BYD dafür, dass moderne und emissionsfreie Elektroautos einer breiten Kundenschicht zugänglich bleiben und Kunden ihre Kaufentscheidung nicht von volatilen Subventionen abhängig machen müssen", kommentierte BYD diese Maßnahme laut "ecomento".
Mitte Dezember 2023 hatte die deutsche Bundesregierung nämlich das Förderprogramm zum Kauf von E-Autos unerwartet abrupt gestoppt. Hintergrund war ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Klima- und Transformationsfonds (KTF), durch das der Bundesregierung 60 Milliarden Euro gestrichen wurden. Ursprünglich sollte der Umweltbonus bis Ende 2024 gelten. "Für die Elektromobilität wird 2024 in Deutschland ein Jahr der Ungewissheit", kritisierte daraufhin der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) die Entscheidung aus Berlin.
Nun hat BYD nachgelegt und auf seiner Website ohne große Bekanntgabe eine sogenannte "Wechselprämie" veröffentlicht. Demnach werden beim Atto 3, Dolphin und Seal - also jenen drei Modellen, bei denen die Preise ohnehin schon gesenkt wurden - weitere 3.000 Euro von den Listenpreisen abgezogen. Daneben gibt es Preisnachlässe in Höhe von 9.000 Euro beim E-Transporter ETP3, 13.923 Euro beim SUV Tang EV und ganze 17.255 Euro bei der Oberklasselimousine Han EV. Diese Rabatte gelten für Neufahrzeuge und sollen sowohl Privatpersonen als auch gewerblichen Kunden gewährt werden.
Allerdings müssen bestimmte Fristen beachtet werden: So muss der Auftragseingang bis zum 31. März 2024 erfolgen, Zulassung, Rechnungsstellung und Auslieferung hingegen bis zum 30. Juni. Diese zeitliche Begrenzung der Rabattaktion könnte ein Hinweis sein, dass BYD zumindest die Hoffnung hat, dass sich die Marktlage bald verbessern wird und dann wieder höhere Preise erzielt werden können.
BYD auf dem Vormarsch
Über lange Zeit war Elektroautopionier Tesla unangefochtener Weltmarktführer, doch inzwischen holt die Konkurrenz und vor allem BYD auf. Zwar hat der US-Autobauer über das komplette Jahr 2023 gesehen noch die Nase vorn, doch im vierten Quartal 2023 konnten die Chinesen den Musk-Konzern überholen. Obwohl Tesla im Schlussquartal 484.507 Autos auslieferte und damit einen neuen Rekord verzeichnete, kam BYD im selben Zeitraum sogar auf 525.409 Fahrzeuge, was ebenfalls einen Auslieferungsrekord für das Unternehmen darstellte.
Bislang gründete sich der Erfolg von BYD vor allem auf den Heimatmarkt, doch nun nimmt der Konzern, der auch durch die Unterstützung von Börsenguru Warren Buffett und seiner Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway Bekanntheit erlangte, zunehmend auch den europäischen Markt ins Visier. Sogar eine lokale Produktion ist geplant. So hat BYD kürzlich angekündigt, dass in Ungarn sein erstes Werk in Europa entstehen soll.
EU auf Konfrontationskurs mit China
Angesichts des Vormarsches chinesischer Hersteller wie BYD läuten in der EU inzwischen die Alarmglocken. So zeigte sich EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen im September besorgt, weil die Weltmärkte "mit billigeren chinesischen Elektroautos überschwemmt" würden. Angesichts dessen kündigte sie vor dem EU-Parlament eine Untersuchung an, denn "der Preis dieser Autos wird durch riesige staatliche Subventionen künstlich gedrückt. Das verzerrt unseren Markt", zitiert "Merkur" die EU-Politikerin. Durch dieses Vorgehen könnten sich die Spannungen zwischen China und der EU in den kommenden Jahren stark verschärfen. China jedenfalls hat auf die angekündigte Untersuchung bereits vorsorglich Vergeltung geübt und die Ausfuhr seltener Rohstoffe eingeschränkt.
Redaktion finanzen.at
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