26.02.2019 15:10:43
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Brüssel winkt Wiedereingliederung der Ökostromsparte bei RWE durch
BERLIN (Dow Jones)--Die EU-Kommission hat grünes Licht für die Wiedereingliederung der Ökostromsparte in den Energieversorger RWE gegeben. Das Vorhaben gebe keinen Anlass zu wettbewerbsrechtlichen Bedenken in Bezug auf den Europäischen Wirtschaftsraum, teilte die EU-Kommission am Dienstag mit. RWE sei auf den Märkten für Stromerzeugung und Stromgroßhandel auch nach der Transaktion mit einem wirksamen Wettbewerb konfrontiert. Auflagen machte die Behörde nicht. Experten hatten die Transaktion im Vorfeld als unkritisch bewertet.
Nach knapp drei Jahren kann sich der Konzern damit einen Teil seines Zukunftsgeschäfts zurückholen, das er 2016 in die Tochter Innogy ausgelagert hatte. Wird das Geschäft wie geplant am Jahresende vollzogen, werden die Essener zum drittgrößten Produzenten von grünem Strom in Europa. Denn Teil der mit dem einstigen Rivalen Eon vereinbarten Zerlegung der Innogy ist außerdem, dass RWE zusätzlich die Ökostromsparte Eons erhält.
Ebenfalls am Dienstag erteilte das Bundeskartellamt RWE die Genehmigung zum Erwerb einer Beteiligung in Höhe von 16,67 Prozent an Eon, der ebenfalls Teil des geplanten umfassenden Tauschs von Geschäftsaktivitäten zwischen den beiden Unternehmen ist.
"Wir haben die Auswirkungen der Beteiligung von RWE an Eon in Höhe von 16,67 Prozent in Kooperation mit der EU-Kommission gründlich geprüft", erklärte Bundeskartellamtspräsident Andreas Mundt. "Es entstehen keine wettbewerblichen Probleme bei der Stromerzeugung und dem Erstabsatz von Strom." Zwar sei RWE bei der konventionellen Stromerzeugung mit Abstand führend, die Marktposition des Konzerns verändere sich aber nur minimal.
Eon wiederum will sich die Konzernbereiche Vertrieb und Netze der Innogy einverleiben und wartet noch auf die Zustimmung der EU-Kommission. Der Fall gilt als kniffliger als die RWE-Transaktion, weil die Marktmacht deutlich zunehmen würde. Der Konzern würde in Deutschland 12,5 Millionen Strom- und 2,1 Millionen Gaskunden versorgen und in weiten Teilen der Republik das Verteilnetz betreiben.
Stadtwerke und der Ökostromanbieter Lichtblick warnen vor Dominanz. EWE aus Oldenburg verlangt deshalb zum Beispiel strenge Auflagen der EU-Kommission. Beobachter erwarten daher, dass Eon einen Teil seines Geschäfts an Konkurrenten wird abgeben müssen. Die EU-Kommission hat bis 07. März Zeit, ihre Prüfung abzuschließen. Eon verteidigt sich damit, dass das Geschäft mit Strom- und Gasleitungen durch die Bundesnetzagentur voll reguliert ist.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/chg/sha/jhe
(END) Dow Jones Newswires
February 26, 2019 09:11 ET (14:11 GMT)
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