DAX
Geändert am: 26.09.2023 22:03:05
|
Wachstumssorgen im Fokus: US-Börsen beendet Handel tiefer -- ATX letztlich schwächer -- DAX schließt in Rot -- Asiens Börsen zum Handelsschluss leichter
AUSTRIA
Der heimische Aktienmarkt zeigte sich am Dienstag in Rot.
Der ATX notierte bereits kurz nach Handelsbeginn tiefer und verblieb auch im Handelsverlauf in der Verlustzone. Er ging 0,66 Prozent tiefer bei 3.117,25 Einheiten in den Feierabend.
Das Umfeld blieb schwierig. Neben Wachstumssorgen richteten sich die Blicke zunehmend auf einen möglichen Government Shutdown ab dem 1. Oktober in den USA. Am 30. September läuft die Ausgabenermächtigung der Regierung ab. Zuletzt haben sich laut der DZ Bank die Hoffnungen auf einen Kompromiss verringert. Ein Shutdown würde weite Teile der US-Regierung lahmlegen und Tausende von Bundesbediensteten zwingen, zu Hause zu bleiben. Ein Shutdown sollte aber nicht mit einem anderen Thema verwechselt werden, das die US-Finanzpolitik und die Märkte ebenfalls regelmäßig durcheinanderwirbelt, nämlich die Diskussion um eine Anhebung der Schuldenobergrenze. "Bei der Schuldengrenze hat ein Nicht-Handeln des Kongresses wesentlich stärkere Belastungen für die Wirtschaft zur Folge, bis hin zu einer formalen Staatspleite, wenn Staatsschulden wie etwa Treasuries nicht fristgerecht bedient werden. Bei einem Shutdown wäre der Schuldendienst aber nicht betroffen", stellte die Commerzbank dar.
DEUTSCHLAND
Am deutschen Aktienmarkt ließen sich auch am Dienstag negative Vorzeichen beobachten.
Der DAX ging leichter in den Handel und notierte im weiteren Verlauf deutlich auf rotem Terrain. Zur Schlussglocke stand ein Minus von 0,97 Prozent bei 15.255,87 Punkten an der Tafel.
Eine toxische Mischung aus Zins- und Wachstumssorgen belastete den deutschen Aktienmarkt. Zudem war das Chartbild des DAX deutlich eingetrübt mit dem Bruch der Unterstützungen der vergangenen Monate und dem Rutsch unter die viel beachteten 200-Tage-Durchschnittslinien, welche die langfristigen Trends beschreiben.
Dass es sich damit nur um eine Falle für die potenziellen Verkäufer handelte und die Schwächephase schnell wieder beendet werde, sei eher unwahrscheinlich, schrieb Marktanalyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Marktes. Falls in den kommenden Tagen keine Welle an Käufen mit einem starken Aufwärtsimpuls starte, könnte es seiner Auffassung nach mit einer Bodenbildung schwer werden.
Vor allem drei Faktoren beeinflussen Stanzl zufolge den Aktienmarkt derzeit negativ: Die chinesische Wirtschaftsflaute samt drohender Immobilienkrise, die Delle in der heimischen Konjunktur samt Sorgen um den Immobilien- und damit auch den Bankensektor sowie die zügig gestiegenen Renditen am US-Rentenmarkt. Denn hohe Zinsen erhöhen die Attraktivität von Anleihen im Vergleich zu Aktien.
WALL STREET
Die US-Börsen präsentierten sich am Dienstag mit Abschlägen.
Der Dow Jones Index ging bereits tiefer in den Handel. Auch im Anschluss ging es abwärts, sodass er schlussendlich bei 33.618,55 Punkten 1,14 Prozent leichter in den Feierabend ging. Der technologielastige NASDAQ Composite verlor zum Handelsbeginn ebenfalls und verblieb weiterhin auf rotem Terrain. Er schloss mit einem Abschlag von 1,57 Prozent auf 13.063,61 Einheiten.
Am vergangenen Mittwoch hatte die US-Notenbank Fed den Leitzins zwar wie erwartet unverändert gelassen, aber eine mögliche weitere Zinserhöhung in den Raum gestellt. Zudem gehen die Währungshüter für 2024 von weniger Zinssenkungen aus als zuvor. Bereits jetzt liegt der Leitzins mit 5,25 bis 5,5 Prozent auf dem höchsten Niveau seit mehr als zwanzig Jahren.
Aussagen US-amerikanischer Notenbanker hatten zuletzt die Zinsängste weiter geschürt. Öl ins Feuer goss auch Jamie Dimon, Chef der größten US-Bank JPMorgan, mit seinen Gedankenspielen eines Zinsanstiegs bis auf sieben Prozent.
Derweil mahnte die Ratingagentur Moody`s, dass eine Haushaltssperre in den USA negative Auswirkungen auf die Kreditwürdigkeit der weltgrößten Volkswirtschaft hätte. Noch bis zum Wochenende haben die Abgeordneten in Washington Zeit, sich auf eine Anhebung der Schuldenobergrenze zu einigen..
Unternehmensseitig steht weiter der Streik bei den AutoherstellernFord, General Motors und Stellantis im Blick. US-Präsident Joe Biden wird am Dienstag in Michigan erwartet. Mit seinem Besuch will er seine Solidarität mit den Streikenden zum Ausdruck bringen. Ford hat derweil mitgeteilt, den geplanten 3,5 Milliarden Dollar teuren Bau eines Werks für E-Fahrzeug-Batterien aufzuschieben. Eine endgültige Entscheidung über die geplante Investition sei noch nicht gefallen, teilte ein Sprecher des Autokonzerns mit.
ASIEN
An den wichtigsten asiatischen Börsen waren am Dienstag negative Vorzeichen zu beobachten.
In Tokio verlor der japanische Leitindex Nikkei letztlich 1,11 Prozent auf 32.315,05 Punkte.
Auf dem chinesischen Festland ging es derweil für den Shanghai Composite um 0,43 Prozent auf 3.102,27 Punkte nach unten. In Hongkong fiel der Hang Seng schließlich um 1,48 Prozent auf 17.466,90 Indexpunkte.
Die Sorge vor länger erhöht bleibenden Zinsen und deren negativen Folgen für die Wirtschaft war am Dienstag erneut das bestimmende Thema an den Börsen in Asien. Dass die US-Börsen ihren viertägigen Abwärtstrend mit kleinen Erholungsgewinnen stoppen konnten, stützte nicht. Zumal es mit den Marktzinsen in den USA zugleich auf neue Mehrjahreshoch nach oben ging.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Unternehmensdaten
Wirtschaftsdaten
Datum | Unternehmen |
---|---|
n/a |
Indizes in diesem Artikel
DAX | 20 426,27 | 0,13% | |
TecDAX | 3 547,58 | -0,04% | |
Dow Jones | 43 946,96 | -0,46% | |
NASDAQ Comp. | 19 951,74 | -0,42% | |
NASDAQ 100 | 21 659,43 | -0,48% | |
NIKKEI 225 | 39 849,14 | 1,21% | |
Hang Seng | 20 397,05 | 1,20% | |
ATX | 3 637,52 | 0,30% | |
Shanghai Composite | 3 461,50 | 0,85% |