Hang Seng
Geändert am: 10.01.2022 22:06:56
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Uneinheitlicher Handelsschluss an den US-Börsen -- ATX und DAX schließen mit kräftigen Verlusten -- China-Börsen schlussendlich auf grünem Terrain
AUSTRIA
Die Anleger in Wien waren zum Wochenstart nicht in Kauflaune.
Der ATX hatte zwar freundlich eröffnet, rutschte im Verlauf aber tief auf rotes Terrain ab. Am Abend schloss er dann 1,20 Prozent tiefer bei 3.924,12 Punkten.
Am Markt würden laut APA derzeit Zinssorgen auf den Aktien lasten. Viele Strategen raten ihren Kunden, keine größeren Engagements einzugehen, speziell vor den in dieser Woche anstehenden Inflationsdaten aus den USA. Überdies stehe die Berichtssaison vor der Haustür, hier sehen aber die Credit Suisse-Analysten Aufwärtspotenzial.
Überdies dürften die Sorgen um die Folge des Brexit diesseits des Atlantiks wieder größer werden. Am Vortag hatte die britische Außenministerin Liz Truss, die nun die Hauptverhandlungsführerin des Vereinigten Königreichs bei den Handelsgesprächen nach dem Brexit mit der EU ist, erklärt, dass sie keinerlei Kontrollen im Handel zwischen Großbritannien und Nordirland akzeptieren werde. Die EU hat bereits angeboten, das Nordirland-Protokoll zu ändern, um die Kontrollen deutlich zu reduzieren, aber nicht abzuschaffen.
Mit Schulbeginn am Montag hat die Corona-Variante Omikron Österreich weiter fest im Griff. 10.804 Neuinfektionen wurden laut Gesundheits- und Innenministerium innerhalb von 24 Stunden eingemeldet. Ähnliche Montagswerte gab es Mitte bzw. Ende November, der einen Lockdown in ganz Österreich nach sich zog. Mit den Stimmen von ÖVP, Grünen und SPÖ hat derweil der Hauptausschuss des Nationalrats am Montag die COVID-19-Schutzmaßnahmenverordnung mit neuen Corona-Maßnahmen genehmigt. Die Maskenpflicht im Freien und die 2G-Kontrollen im Handel etwa gelten somit ab 11. Jänner und sind vorerst bis 20. Jänner 2022 befristet. Auch der Lockdown für Ungeimpfte wurde erneut bis 20. Jänner verlängert.
DEUTSCHLANDDer Handel am deutschen Aktienmarkt war zu Wochenbeginn weiter von Nervosität geprägt.
Der DAX war zwar fester in den Handel eingestiegen, im weiteren Verlauf drehte er aber klar ins Minus. Schlussendlich ging der deutsche Leitindex 1,13 Prozent schwächer bei 15.768,27 Zählern in den Feierabend.
Durch den Rücksetzer liegt der DAX mittlerweile wieder unter seinem Stand vor Silvester. "Das Börsenjahr 2022 hatte fulminant begonnen, allerdings schleichen sich nun seit dem vergangenen Mittwoch Schwächetendenzen ein", sagte Charttechniker Martin Utschneider von der Privatbank Donner & Reuschel.
In der Vorwoche kam der DAX noch knapp an sein Rekordniveau von 16.290 Punkten heran, dann überkam die Anleger aber wieder die Angst vor steigenden Zinsen. "Der Zinsschrecken steckt den meisten Marktteilnehmern noch tief in den Knochen", sagte daraufhin Marktbeobachter Andreas Lipkow von der comdirect. Er verwies dabei vor allem auf die US-Börsen und die Aktien aus der Technologiebranche, die sich dort neuerdings rasant auf Talfahrt befinden.
WALL STREET
Am US-Aktienmarkt blieben die Anleger weiterhin sehr vorsichtig.
So schloss der Dow Jones 0,45 Prozent schwächer bei 36.068,01 Punkten. Der Techwerteindex NASDAQ Composite reduzierte seine Verluste im späten Handel unterdessen und schaffte es sogar 0,05 Prozent auf 14.942,83 Zähler ins Plus.
Auch in der neuen Handelswoche belasteten weiter steigende Marktzinsen das Umfeld. In der vergangenen Woche hatten bereits Sorgen über eine schnellere Zinserhöhung durch die US-Notenbank auf das Sentiment gedrückt. Vor allem Technologiewerte, die durch einen hohen Fremdkapitalanteil gekennzeichnet sind, hatten deutlich nachgegeben. Gespannt warten die Anleger daher auf die am Mittwoch anstehenden Daten zur Inflationsentwicklung, um weitere Anhaltspunkte über den künftigen Kurs der Fed zu bekommen.
Am Markt wird damit gerechnet, dass die US-Notenbank im März die Zinssätze anheben und kurz darauf damit beginnen könnte, ihre Bestände an Anleihen und anderen Vermögenswerten zu verringern. Die Ökonomen von Goldman Sachs erwarten nun vier Zinserhöhungen der US-Notenbank im Jahr 2022, statt wie bisher drei, und rechnen damit, dass die Bilanzverkürzung im Juli statt im Dezember beginnen wird.
ASIEN
Die asiatische Aktienmärkte zeigten sich zum Wochenstart mit Gewinnen.
In Tokio ruhte der Handel wegen des Feiertags der Volljährigkeit. Der japanische Leitindex Nikkei hatte am Freitag kaum verändert geschlossen und ging um nur 0,03 Prozent tiefer bei 28.478,56 Punkten ins Wochenende.
Auf dem chinesischen Festland dominierten die Käufer: Der Shanghai Composite gewann am Montag 0,39 Prozent und verabschiedete sich bei 3.593,52 Zählern in den Feierabend. In Hongkong legte der Hang Seng ging es unterdessen im Montagshandel 1,09 Prozent auf 23.750,61 Indexpunkte aufwärts.
Die Erholung im Handelsverlauf an den chinesischen Börsen begründeten Marktteilnehmer mit Hoffnungen auf geldpolitische Lockerungen. Negative Vorgaben vom Freitag aus den USA belasteten nur anfangs. Dort hatte die Kurse nachgegeben - besonders die der zinsempfindlichen Wachstumswerte in den Nasdaq-Indizes. Hintergrund waren von unter dem Strich robusten US-Arbeitsmarktdaten befeuerte Sorgen vor schnell steigenden Leitzinsen. Mehrheitlich wird damit bereits im März gerechnet. Am US-Anleihemarkt stieg die Zehnjahresrendite auf den höchsten Stand seit einem Jahr.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX
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