Nikkei 225

37 965,10
-467,88
-1,22 %
<
Kurse + Charts + Realtime
Snapshot
Historisch
Realtime Liste
>
<
Nachrichten
Marktberichte
Analysen
>
Geändert am: 09.03.2022 22:12:13

Feuerpause im Ukraine-Krieg: US-Indizes legen bis Börsenschluss deutlich zu -- ATX und DAX schließen mit kräftigen Gewinnen -- Asiens Börsen schlussendlich tiefer

AUSTRIA

Am Mittwoch notierte die heimische Börse deutlich im grünen Bereich.

Der ATX hatte bereits zur Eröffnung kräftig zugelegt und behielt diese Tendenz bei. Die Marke von 3.000 Punkten wurde dabei locker übersprungen. Letztlich schloss der Leitindex 7,16 Prozent stärker bei 3.185,96 Zählern.

Am Aktienmarkt ist es nach Tagen des Abverkaufs zu einer Stabilisierung gekommen, schrieben die Helaba-Analysten in ihrem Tagesausblick. Die Lage bleibt aber fragil und so kann sich das Blatt schnell wieder wenden, zumal auch die Volatilität weiterhin sehr ausgeprägt ist.

Marktbeobachter Timo Emden von Emden Research warnte ebenfalls: "Zu früh sollten sich Investoren allerdings nicht die Hände reiben. Die fundamentale sowie charttechnische Konstellation steht auf tönernen Füßen. Es ist womöglich nur eine Frage der Zeit, bis die nächste Eskalationsstufe im Ukraine-Russland-Konflikt gezündet wird."

Für Unterstützung sorgten die Einigung auf eine Feuerpause im Ukraine-Krieg zur Öffnung von Fluchtkorridoren und vorsichtiger Optimismus bezüglich einer möglichen EU-Energiereform und der Ausgabe gemeinsamer Anleihen zur Finanzierung von Energie- und Verteidigungsausgaben, formulierten die Helaba-Experten.

DEUTSCHLAND

Der deutsche Aktienmarkt erholte sich am Mittwoch sprunghaft von den jüngsten Kursverlusten.

Der DAX baute sein schon anfänglich starkes Plus nochmal weiter aus und beendete den Handel 7,92 Prozent höher bei 13.847,93 Punkten auf seinem Tageshoch.

Laut Marktbeobachter Thomas Altmann vom Broker QC Partners "lockt die Aussicht auf eine Stabilisierung jetzt doch einige Schnäppchenjäger in den Markt".

Für ein wenig Entspannung sorgte ein spürbarer Rückgang der Öl. Beobachter erklärten diesen mit einer Gegenbewegung nach den zuletzt deutlichen Kursgewinnen. Zudem gibt es eine leichte Hoffnung auf eine Annäherung zwischen Russland und der Ukraine. So strebt Russland nach Kreml-Angaben keinen Machtwechsel mehr in der Ukraine an. Die Ukraine hatte zuvor die Bereitschaft über Verhandlungen über einen Neutralitätsstatus signalisiert. Seit 2019 ist das Ziel des Nato-Beitritts in der ukrainischen Verfassung festgelegt. Russland fordert, dass die Ukraine darauf verzichtet und sich für neutral erklärt. An diesem Donnerstag wollen der russische Außenminister Sergej Lawrow und sein ukrainischer Kollege Dmytro Kuleba zu Gesprächen in der Türkei zusammenkommen.

Für Entwarnung ist es nach Ansicht von Marktexperte Andreas Lipkow von comdirect aber noch zu früh. "Vorsicht bleibt weiterhin das Gebot der Stunde", warnte Lipkow. Die Gewinne seien vor allem auf die Eindeckungen von Leerverkäufern zurückzuführen, die zuvor auf sinkende Kurse gesetzt haben.

WALL STREET

Die Wall Street wurde am Mittwoch von neuer Hoffnung im Ukraine-Krieg gestützt.

So eröffnete der Dow Jones mit einem Gewinn von 0,70 Prozent bei 32.860,42 Punkten und vergrößert diesen im weiteren Handelsverlauf noch. Zum Handelsende stand bei 33.286,25 Zählern ein Plus von 2,00 Prozent an der Kurstafel. Auch der Techwerteindex NASDAQ Composite zog letztlich kräftig um 3,59 Prozent auf 13.255,55 Einheiten an, nachdem er schon zum Start um 2,49 Prozent auf 13.113,70 Zähler geklettert war.

Angetrieben wurde der Markt von ganz zarten Hoffnungsschimmern auf Entspannung im Ukraine-Krieg. Nachdem der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bereits am Dienstag die Bereitschaft zu Konzessionen gezeigt hat, schien sich nun auch der russische Aggressor zu bewegen. Händler sprachen von überraschenden Aussagen aus Moskau.

Denn Russland strebe nach Angaben des Außenministeriums nicht (mehr) den Sturz der ukrainischen Regierung an. Das hatte noch vor wenigen Tages ganz anders geklungen. In den Verhandlungen mit Vertretern der Regierung in Kiew über eine Beilegung des Konflikts seien "einige Fortschritte erzielt worden", sagte eine Sprecherin. Auch die staatliche Eigenständigkeit der Ukraine werde nicht mehr in Zweifel gezogen, so wie der russische Präsident Wladimir Putin dies noch vor Beginn des Krieges getan hatte.

Damit stiegen am Markt die Hoffnungen auf eine diplomatische Lösung, wenn sich die Außenminister beider Länder am Donnerstag in der Türkei treffen. "Auch wenn die Konturen eines Kriegsendes sichtbar werden, bedeutet das nicht unbedingt, dass die Kämpfe in absehbarer Zeit aufhören werden", sagte Analyst Arne Petimezas von AFS.

Viele Marktexperten warnten trotz möglicher Schnäppchen bei Aktien vor übersteigerten Hoffnungen. "Ohne eine Deeskalation des Russland-Ukraine-Konflikts könnte es für die Aktienmärkte noch schwer werden, einen Boden zu finden", befürchtete Barclays-Experte Emmanuel Cau. Und Jürgen Molnar von Robomarkets wies darauf hin, dass selbst bei einem Ende des blutigen Konflikts die geo- und wirtschaftspolitischen Spannungen zwischen Russland und dem Westen nicht aus dem Weg geräumt seien. "Was vor allem bleiben dürfte, sind die Konsequenzen steigender Energie- und Rohstoffpreise für Inflation, Geldpolitik und Wirtschaftswachstum. Nicht zu vergessen die Verwerfungen im Finanzsystem, sollte Russland tatsächlich in die Staatspleite schlittern."

ASIEN

Am Mittwoch zeigten sich asiatischen Börsen in Rot.

In Japan gab der Leitindex Nikkei letztlich um 0,3 Prozent auf 24.717,53 Punkte nach.

Auf dem chinesischen Festland ging es ebenfalls kräftig nach unten, wo die Anleger dem Börsenparkett fern blieben und den Shanghai Composite um 1,13 Prozent auf 3.256,39 Punkte abwärts schickten. Auch in Hongkong herrschte weiterhin hoher Verkaufsdruck vor: Der Hang Seng verlor 0,67 Prozent auf 20,627.71 Punkte.

Die Ausverkaufsstimmung an den asiatischen Börsen vor dem Hintergrund des russischen Angriffs auf die Ukraine hat sich zur Wochenmitte etwas beruhigt. Grundsätzlich bleibt die Lage aber fragil und volatil.

Bremsend wirkte der weitere Anstieg der Ölpreise. Die neuen 14-Jahreshochs wurden aber zunächst nicht mehr erreicht. Für den jüngsten Aufwärtsimpuls sorgten die USA mit der Ankündigung, kein Öl aus Russland mehr beziehen zu wollen.

Neue Konjunkturdaten sind im Rahmen der Erwartungen ausgefallen. In China sind die Verbraucherpreise im Februar um 0,9 Prozent zum Vorjahr exakt so gestiegen wie erwartet und in Japan ist das BIP-Wachstum im vierten Quartal 2021 auf 1,1 Prozent einen Tick nach unten revidiert worden. Dass die gedämpfte Teuerung in China der Notenbank laut Marktteilnehmern Spielraum für eine weitere Lockerung der Geldpolitik zur Stützung der Konjunktur eröffnet, half den Kursen nur anfangs, ehe ein scharfer Richtungswechsel einsetzte.

Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX


Bildquelle: wienerborse.at, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Unternehmensdaten

Datum Unternehmen/Event
09.03.22 888 Holdings PlcShs / Quartalszahlen
09.03.22 Aboitiz Equity Ventures Inc Registered Shs / Quartalszahlen
09.03.22 Aboitiz Power Corp / Quartalszahlen
09.03.22 Aboitiz Power Corp Unsponsored American Deposit Receipt Repr 20 Shs / Quartalszahlen
09.03.22 Accel Entertainment Inc Registered Shs -A-1- / Quartalszahlen
09.03.22 adidas / Quartalszahlen
09.03.22 adidas ADRs / Quartalszahlen
09.03.22 adidas AG Cert Deposito Arg Repr 0.0454545455 Sh / Quartalszahlen

Wirtschaftsdaten

Datum Unternehmen
09.03.22 Westpac Verbrauchervertrauen
09.03.22 Geldmenge M2+CD (Jahr)
09.03.22 Bruttoinlandsprodukt (Quartal)
09.03.22 Bruttoinlandsprodukt Deflator (Jahr)
09.03.22 Bruttoinlandsprodukt Annualisiert
09.03.22 Erzeugerpreisindex (Jahr)
09.03.22 Verbraucherpreisindex (Jahr)
09.03.22 Verbraucherpreisindex (Monat)
09.03.22 Werkzeugmaschinenbestellungen (Jahr)
09.03.22 Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft (Quartal)
09.03.22 Industrieproduktion ( Jahr )
09.03.22 Industrieproduktion ( Monat )
09.03.22 Neue Auftragseingänge des verarbeitenden Gewerbes ( Jahr )
09.03.22 Außenhandelsbilanz ( Monat )
09.03.22 Rede des stellvertretenden RBA Gouverneurs G. Debelle
09.03.22 Kern-Verbraucherpreisindex (im Jahresvergleich)
09.03.22 Verbraucherpreisindex (im Jahresvergleich)
09.03.22 Handelsbilanz
09.03.22 Industrieproduktion s.a. ( Monat )
09.03.22 Industrieproduktion w.d.a. ( Jahr )
09.03.22 M3-Geldmenge
09.03.22 Industrieproduktion ( Jahr )
09.03.22 12-monatige Inflation
09.03.22 Unbereinigte Inflationsrate
09.03.22 Kerninflation
09.03.22 Industrieertrag (im Monatsvergleich)
09.03.22 MBA Hypothekenanträge
09.03.22 Zentralbankreserven USD
09.03.22 JOLTS Stellenangebote
09.03.22 EIA Rohöl Lagerbestand
09.03.22 Verbraucherpreisindex (im Monatsvergleich)
09.03.22 USDA WASDE-Bericht
09.03.22 10-Jahres Note Auktion
09.03.22 Indutrieertrag, nicht saisonbereinigt (im Monatsvergleich)
09.03.22 Kreditkartenumsätze (Jahr)
09.03.22 Kreditkartenumsätze (Monat)

Indizes in diesem Artikel

DAX 23 997,48 0,27%
TecDAX 3 846,85 -0,13%
Dow Jones 42 270,07 0,13%
NASDAQ Comp. 19 113,77 -0,32%
NASDAQ 100 21 340,99 -0,11%
NIKKEI 225 37 965,10 -1,22%
Hang Seng 23 289,77 -1,20%
ATX 4 426,79 0,06%
Shanghai Composite 3 363,45 0,70%