ATX
Geändert am: 07.03.2023 22:05:08
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Verkaufsdruck wegen Powell-Aussagen: US-Börsen schließen mit Verlusten -- ATX und DAX schließen schwächer -- Asiens Börsen zum Handelsende uneinheitlich
AUSTRIA
Der Wiener Aktienmarkt schloss am Dienstag etwas leichter.
Der ATX stand kurz nach Handelsbeginn etwas höher, rutschte gegen Nachmittag dann aber leicht ins Minus. In der Verlustzone beendet der ATX denn auch den Handel: 0,25 Prozent tiefer bei 3.537,86 Zählern ging der österreichische Leitindex aus dem Handel.
Konjunkturdaten aus China und Deutschland konnten zuletzt keine größeren Impulse liefern. Am Nachmittag richteten sich die Blicke vor allem auf die US-Geldpolitik. So hielt Notenbankchef Jerome Powell seine halbjährliche Anhörung vor dem US-Kongress ab und betonte bei dieser Gelegenheit eindringlich die Wichtigkeit weiterer Leitzinserhöhungen, was Anleger als Argument für den Aktienverkauf aufnahmen.
DEUTSCHLAND
Die deutschen Anleger drückten im späten Handel vermehrt auf den Verkaufsknopf.
Der DAX eröffnete mit einem kleinen Minus, im Verlauf markierte er dann aber ein neues 12-Monats-Hoch und überstieg zeitweise die Marke von 15.700 Punkten, bevor die Gewinne abschmolzen. Nach der Powell-Rede sank der deutsche Leitindex unter die Nulllinie. Letztlich verbuchte er einen Verlust in Höhe von 0,6 Prozent (Schlussstand: 15.559,53 Einheiten).
Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell zu weiteren Zinsanhebungen haben den DAX am Dienstag ein wenig nach unten gedrückt. Powell hatte vor dem Bankenausschuss des US-Senats gesagt, die Fed sei falls nötig bereit, das Tempo weiterer Erhöhungen zu steigern und die Zinsen noch stärker steigen zu lassen als angenommen. Dabei verwies er auf den weiterhin hohen Inflationsdruck.
Zuvor hatte der deutsche Leitindex im Handelsverlauf noch die psychologisch wichtige Marke von 15.700 Punkten getestet. Unterstützt von Daten aus der deutschen Industrie war der DAX zeitweise auf ein weiteres Dreizehnmonatshoch gestiegen, bevor die Kurse dann bereits vor Powells Rede abgebröckelt waren.
WALL STREET
Die US-Märkte gaben nach der Rede von Fed-Chef Jerome Powell nach.
Der Dow Jones schloss am zweiten Handelstag der Woche 1,72 Prozent bei 32.856,79 Punkten. Der NASDAQ Composite sackte daneben 11.530,33 Zähler ab.
Die Aussicht auf ein entschiedeneres Vorgehen im Kampf gegen die hohe Inflation hat die US-Börsen am Dienstag belastet. "Die jüngsten Wirtschaftsdaten sind besser ausgefallen als erwartet, daher wird der Zinsgipfel wahrscheinlich höher ausfallen als bisher angenommen", sagte der Vorsitzende der US-Notenbank Fed Jerome Powell vor dem Bankenausschuss des US-Senats. "Wenn die Gesamtheit der Daten darauf hindeuten sollte, dass eine schnellere Straffung gerechtfertigt ist, wären wir bereit, das Tempo der Zinserhöhungen zu erhöhen." Er wiederholte zudem die Aussage, dass weitere Zinserhöhungen angemessen seien.
"Die Äusserungen des Fed-Chefs erhöhen das Mass an Unsicherheit über die US-Leitzinsentwicklung in den kommenden Monaten", schrieb Analyst Elmar Völker von der Landesbank Baden-Württemberg. Auf der jüngsten Zinssitzung vom 1. Februar schien die Botschaft relativ klar gewesen zu sein, dass es nun mit "kleineren" Schritten von 0,25 Prozentpunkten weiter zum ultimativen Zielpunkt gehe. Der unerwartet robuste Start der US-Wirtschaft ins neue Jahr und neue Zweifel an einer zügigen Entspannung in puncto Inflation hätten jedoch den Handlungsdruck auf die Währungshüter wieder erhöht.
ASIEN
Die Börsen in Asien zeigten sich am Dienstag uneinheitlich.
In Tokio legte der japanische Leitindex Nikkei bis zum Handelsende um 0,25 Prozent auf 28.309,16 Punkte zu.
Auf dem chinesischen Festland verlor der Shanghai Composite letztlich 1,11 Prozent auf 3.285,10 Einheiten. In Hongkong schloss der Hang Seng um 0,33 Prozent tiefer bei 20.534,48 Zählern.
Händler sprachen von einem unruhigen und nervösen Geschäft vor der mit Spannung erwarteten Anhörung von US-Notenbankchef Jerome Powell vor dem Bankenausschuss des Senats später am Tag. Zwar werde allgemein eine erneute unmissverständliche Bestätigung von Powell erwartet, die Inflation einzudämmen; nachdem er aber jüngst von Disinflation gesprochen habe, dürften die Marktteilnehmer genau darauf achten, ob die jüngsten Überraschungen nach oben bei preisbezogenen Daten zu einem Umdenken geführt hätten, sagte Yeap Jun Rong, Marktanalyst bei IG.
Andere Teilnehmer sprachen aber auch von einer Gegenbewegung nach den jüngsten Gewinnen, wieder andere verwiesen auf das angespannte Verhältnis zwischen China und den USA als Belastungsfaktor. Präsident Xi Jinping prangerte nach Angaben von Staatsmedien eine "Unterdrückung" seines Landes durch die USA an und auch der neue chinesische Außenminister hatte in seiner ersten Rede die USA kritisiert.
Für keine stärkeren Bewegungen sorgten die Export- und Importdaten aus China für Januar und Februar. Die Exporte gingen in diesem Zeitraum weniger stark zurück als Ökonomen geschätzt hatten, dafür sanken die Importe stärker als gedacht. Thema an den chinesischen Börsen war vor allem weiter das vom Nationalen Volkskongress ausgegebene, allgemein eher als moderat bezeichnete Wachstumsziel von 5 Prozent. Die Kurse bewegte dies aber zumindest in der Breite kaum.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX
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Wirtschaftsdaten
Datum | Unternehmen |
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Indizes in diesem Artikel
DAX | 20 426,27 | 0,13% | |
TecDAX | 3 547,58 | -0,04% | |
Dow Jones | 44 003,91 | -0,33% | |
NASDAQ Comp. | 19 991,09 | -0,22% | |
NASDAQ 100 | 21 688,20 | -0,35% | |
NIKKEI 225 | 39 849,14 | 1,21% | |
Hang Seng | 20 397,05 | 1,20% | |
ATX | 3 637,52 | 0,30% | |
Shanghai Composite | 3 432,49 | 0,29% |