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Geändert am: 02.03.2020 22:08:00

Notenbanken vs. Corona-Angst: Dow letztlich deutlich höher -- ATX geht leichter in den Feierabend -- DAX schließt im Minus -- Asiens Indizes letztlich fester

AUSTRIA

An der Wiener Börse behielten die Bären am Montag das Ruder in der Hand.

Der Leitindex ATX war zwar mit freundlicher Tendenz gestartet, fiel zwischenzeitlich jedoch tief. Zum Handelsende wies das Börsenbarometer ein Minus von 0,31 Prozent auf 2.778,77 Punkte aus.

Der heimische Leitindex war nach einer Verzögerung des Handelsauftakts durch technische Probleme zunächst leicht im Plus in die Woche gestartet. Bis zu Mittag rutschte der ATX jedoch erneut deutlich in die Verlustzone und folgte damit europäischen Leitbörsen, die ebenfalls weite Teile ihrer Auftaktgewinne abgaben und im Mittagshandel weitgehend schwächer tendierten. Im Handel hieß es zur Begründung, dass angesichts einer Kombination aus Nachfrage- und Angebotsschock unklar sei, inwieweit die Wirtschaft durch Zinssenkungen gestützt werden könne. Obwohl sich am Nachmittag im europäischen Umfeld eine Erholung breit machte, konnte diese den heimischen Handel nicht vollends erreichen.

Für Unterstützung hatten zunächst Spekulationen über weltweit koordinierte Interventionen der wichtigsten Zentralbanken gesorgt. Aussagen der Notenbankchefs in den USA und Japan hatten Hoffnungen auf umfassende Stützungsmaßnahmen gegen wirtschaftliche Folgen des Coronavirus geschürt. Konjunkturdaten aus Europa waren unterdessen unerwartet positiv ausgefallen. Die Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe der Eurozone stieg im Februar auf den höchsten Stand seit einem Jahr.

In Wien standen darüber hinaus Geschäftszahlen von Flughafen Wien im Mittelpunkt.

DEUTSCHLAND

Die anfängliche Erholung am deutschen Aktienmarkt hatte am Montag nicht lange gehalten.

Der DAX startete noch über der 12.000-Punkte-Marke, konnte die Gewinne dann aber nicht halten. Nachdem er zwischenzeitlich deutlich nachgab, stand letztlich ein Verlust von 0,27 Prozent bei 11.857,87 Punkten an der Tafel.

In China hatte die Zahl der Neuinfektionen am Sonntag nicht mehr so stark zugenommen wie zuvor. Ein positives Signal kam zudem aus Japan: Die Zentralbank des Landes hat das nationale Finanzsystem angesichts der Virus-Krise mit zusätzlicher Liquidität versorgt. Auch andere Notenbanken signalisierten Handlungsbereitschaft. Das hatte anfangs eine Erholung ausgelöst.

Doch nach wie vor überwog die Skepsis: "Wenn Kapitalmärkte eines nicht leiden können, ist es Unsicherheit, gespeist vor allem aus dem Fehlen verlässlicher Informationen", schrieb Christian Wieschnewski, Portfolio-Manager des Bankhauses Bauer. Kaum jemand könne das Ausmaß der Epidemie abschätzen. Gleiches gelte für die Auswirkungen auf Wirtschaft und Aktienmärkte.

WALL STREET

Am Montag zeigten die US-Börsen grüne Vorzeichen.

Der Dow Jones hatte bereits zum Ertönen der Startglocke einen Gewinn ausgewiesen und baute diesen anschließend weiter aus. Er beendete den Tag schließlich mit einem Plus von 5,09 Prozent bei 26.703,26 Indexpunkten. Auch der Techwerte-Index NASDAQ Composite legte nach einem sehr freundlichen Start noch weiter zu und und schloss 4,49 Prozent fester bei 8.952,16 Einheiten.

Der Dow sei in den vergangenen Tagen im Zuge der Coronavirus-Krise schneller gesunken als gedacht, hieß es von den Charttechnik-Experten von Index Radar. Nun sei der Markt hoffnungslos überverkauft.

Einmal mehr scheinen die Anleger auf ein Eingreifen der Notenbanken zu setzen, um mögliche Belastungen für die Wirtschaft durch das weltweit grassierende neuartige Coronavirus abzufedern. Die Ökonomen der Credit Suisse rechnen mit zwei Zinssenkungen der US-Notenbank Fed in diesem Jahr, wahrscheinlich im März und April. Es sei aber unklar, inwieweit geldpolitische Maßnahmen das ideale Werkzeug seien, um vorübergehenden Angebotsengpässen entgegenzuwirken.

Die Berenberg Bank erwartet am Aktienmarkt eine mit starken Schwankungen einhergehende Bodenbildung allerdings erst in den nächsten Wochen. Eine schnelle, nachhaltige Erholung erscheine indes unwahrscheinlich, hieß es.

ASIEN

Nach anfänglichen neuerlich kräftigen Kursverlusten hatten die meisten asiatischen Börsen am Montag zu einer Erholung angesetzt.

In Japan schloss der Nikkei 0,95 Prozent stärker bei 21.344,08 Punkte.

Auch in China ging es aufwärts. Während auf dem chinesischen Festland der Shanghai Composite um 3,15 Prozent auf 2.970,93 Indexeinheiten zulegte, kletterte der Hang Seng bis Handelsschluss um 0,62 Prozent auf 26.291,68 Zähler.

Zwar grassierte die Angst vor einer Coronavirus-Pandemie weiter, die Anleger spekulierten aber auf Maßnahmen der Notenbanken und der Regierungen zur Abfederung der wirtschaftlichen Konsequenzen und begannen, Aktien auf dem massiv ermäßigten Niveau zurückzukaufen.

Derweil machte angesichts diverser Signale der Notenbanken auch die Spekulation die Runde, dass es zu einer Art konzertierter Aktion kommen könnte. Der ehemalige US-Notenbanker Bill Nelson geht von einer globalen Zinssenkung der Zentralbanken am Mittwoch aus.

Die Hoffnung auf geld- und fiskalpolitische Hilfe drängte dabei sogar die desaströs ausgefallenen Konjunkturdaten aus China in den Hintergrund.

Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa - AFX


Bildquelle: wienerborse.at, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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DAX 24 217,37 1,03%
TecDAX 3 890,90 1,30%
Dow Jones 44 632,99 -0,46%
NASDAQ Comp. 21 098,29 -0,38%
NIKKEI 225 40 674,55 -0,79%
Hang Seng 25 524,45 -0,15%
ATX 4 572,70 0,30%
Shanghai Composite 3 609,71 0,33%