TecDAX
Geändert am: 01.03.2022 22:03:45
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Ukraine-Krieg im Fokus: Deutliche Verluste an den US-Börsen -- ATX bricht zum Handelsschluss deutlich ein -- DAX schließt tief im Minus -- Schlussendlich Gewinne in Asien
AUSTRIA
In Wien waren am Dienstag Verluste zu sehen.
Der ATX verlor schon kurz nach der Eröffnung, baute seine Verluste im Verlauf aber deutlicher aus. Zum Handelsschluss ging es dann nochmal ein Stück tiefer, sodass er den Tag letztlich 7,08 Prozent schwächer bei 3.148,92 Punkten verließ.
Das Handelsgeschehen wurde weiterhin von den Ereignissen in der Ukraine dominiert und in dem von Verunsicherung geprägten Umfeld ist weiterhin Vorsicht angesagt, denn die Volatilität dürfte erhöht bleiben, hieß es in einem Helaba-Kommentar. Von einer Beruhigung der Lage kann bisher trotz der ersten Gespräche zwischen den Kriegsparteien noch nicht gesprochen werden.
Andere Nachrichten wie Konjunkturdaten und Unternehmensergebnisse rückten wieder in den Hintergrund.
DEUTSCHLAND
Der deutsche Aktienmarkt zeigte sich im Dienstagshandel schwächer.
Für den DAX ging es zum Auftakt etwas nach unten, das Börsenbarometer verblieb im Verlauf auf rotem Terrain, die Verluste wurden deutlich größer. Zum Läuten der Schlussglocke stand er dann 3,85 Prozent im Minus bei 13.904,85 Stellen.
Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine setzt sich fort. Erste Verhandlungen der Länder brachten keine Ergebnisse. Russland setzt den Invasionskrieg in der Ukraine nach ersten Gesprächen mit unverminderter Härte fort. In der Nacht zum Dienstag gab es weitere Angriffe auf die zweitgrößte Stadt Charkiw im Osten des Landes, auf die Hauptstadt Kiew bewegt sich ein kilometerlanger militärischer Konvoi zu. Die USA planen inzwischen ein milliardenschweres Hilfspaket für die Ukraine. Damit soll das Land humanitär, wirtschaftlich und militärisch unterstützt werden.
"Die EU hat ihre Reaktion auf den Krieg in der Ukraine deutlich verschärft", schrieb Volkswirt Gilles Moëc von AXA Investment. Mit Blick auf die Entscheidung des russischen Präsidenten Wladimir Putin, die nukleare Abschreckung Russlands in Alarmbereitschaft zu setzen, werde "die Neubewertung der Situation durch den Markt wahrscheinlich schmerzhaft sein". Steigende europäische Erdgaspreise seien das Hauptrisiko für das Wachstum. Höhere Energiekosten dürften die Gewinne und Investitionen europäischer Unternehmen schmälern.
WALL STREET
Der Wall Street-Handel war am Dienstag Abschlägen geprägt.
Der Dow Jones baute seine Verluste weiter aus, am Ende stand ein Minus von 1,77 Prozent auf 33.293,96 Punkte. Der Techwerteindex NASDAQ Composite rutschte ebenfalls immer tiefer auf rotes Terrain und schloss 1,59 Prozent schwächer bei 13.532,46 Indexpunkten.
Russland verschärft seine Angriffe auf die Ukraine. Ungeachtet neuer westlicher Sanktionen will Moskau im Krieg gegen das Land an seinem Kurs festhalten. Die Anleger waren vor diesem Hintergrund weiterhin sehr nervös und steuerten den als sicher empfundenen Hafen der Staatsanleihen an. Zudem zogen die Ölpreise stark an. Gründe dafür waren neben dem Ukraine-Krieg auch die sich eintrübenden Beziehungen zwischen dem Westen und Russland. Rohstoffexperten beschäftigen sich mit den Konsequenzen für die Öllieferungen Russlands. Das Land ist einer der weltgrößten Rohölförderer und -exporteure. Die Internationale Energieagentur hat am Dienstag eine außerordentliche Sitzung zu der Thematik abgehalten. Die IEA will mit der Freigabe von Rohölreserven die Folgen des Krieges von Russland gegen die Ukraine an den Märkten abmildern.
ASIEN
Die asiatischen Börsen präsentierten sich im Dienstagshandel mit Gewinnen.
In Japan zeigte sich der Leitindex Nikkei kräftig im Plus und legte 1,20 Prozent auf 26.844,72 Punkte zu.
Auf dem chinesischen Festland fielen die Aufschläge etwas kleiner aus, der Shanghai Composite ging mit einem Plus von 0,77 Prozent bei 3.488,83 Punkten aus dem Handel. In Hongkong hat der Markt im späten Verlauf ebenfalls ins Plus gedreht: Der Hang Seng verabschiedete sich nach starken Schwankungen schlussendlich 0,28 Prozent höher bei 22.776,54 Punkten aus dem Handel.
Positiv wirkten sich auf die Märkte in Fernost die US-Vorgaben aus. Dort hatten sich die Verluste am Vortag in Grenzen gehalten, Techtitel konnten sogar auf grünem Terrain schließen.
Händler sprachen davon, dass der Krieg etwas an Belastungsmomentum verliert. Die Volatilität als Zeichen der Verunsicherung sinkt, der Ölpreis wurde wieder unter der Marke von 100 US-Dollar gehandelt und auch der Fluchthafen Gold kam leicht von den jüngsten Hochs zurück. Die Waffenstillstandsgespräche zwischen den russischen Invasoren und der Ukraine sind zwar ohne Ergebnis geblieben, immerhin will man aber in Kontakt bleiben.
Trotz der harten und zum Teil bereits wirkenden Sanktionen gegen Russland, zeigte man sich an den asiatischen Märkten aber auch erleichtert, dass es derzeit keine noch schärferen Schritte gegen Russland gibt. Der Markt schaue mehr auf die Sanktionen als auf den eigentlichen Krieg, sagt ein Händler. Und die Sanktionen seien nun weitgehend eingepreist, auch wenn die weitere Entwicklung von Rohstoff- und Energiepreisen Grund zur Sorge gebe.
In Hongkong blieb die Verunsicherung mit dem Ukraine-Krieg länger spürbar, die Volatilität entsprechend höher. Gleichwohl werden schwache Immobiliendaten mit Argwohn verfolgt. Die Umsätze im chinesischen Immobiliensektor haben sich im Januar und Februar weiter abgeschwächt.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX
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NASDAQ Comp. | 19 926,72 | 0,12% | |
NASDAQ 100 | 21 780,25 | 0,76% | |
NIKKEI 225 | 39 470,44 | -0,95% | |
Hang Seng | 19 971,24 | -2,09% | |
ATX | 3 647,82 | 0,28% | |
Shanghai Composite | 3 461,50 | 0,85% |