Belastbare Prognose in Q3 |
18.06.2020 17:56:00
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BASF-Aktie höher: Verlust im zweiten Quartal nicht ausgeschlossen - Kurt Bock neuer Aufsichtsratschef bei BASF
BASF erwartet im Verlauf des Jahres insgesamt eine Verbesserung der Lage. Allerdings könne der Rückgang im Geschäft mit der Automobilbranche durch starke Nachfrage in anderen Segmenten nicht ausgeglichen werden. "Wir hoffen, Ihnen im dritten Quartal belastbare Zahlen nennen zu können", so Brudermüller.
Schlechte Marktbedingungen für Wintershall DEA-IPO
BASF hält an dem Verkauf seiner Beteiligung Wintershall DEA fest. "Aufgrund der schlechten Marktbedingungen insbesondere der sehr niedrigen Preise für Öl und Gas werden wir den Börsengang aber voraussichtlich verschieben", sagte Finanzchef Hans-Ulrich Engel auf der Online-Hauptversammlung des Unternehmens am Donnerstag.
Bislang habe BASF geplant, das Öl- und Gaseunternehmen im zweiten Halbjahr 2020 an die Börse zu bringen. Der Konzern wolle weiterhin in den kommenden Jahren den Anteil an Wintershall Dea sukzessive reduzieren.
BASF hatte 2019 die Kasseler Öl- und Gastochter Wintershall mit dem Konkurrenten Dea fusioniert. Wintershall Dea steht wegen des Baus der umstrittenen Leitung Nord Stream 2 im Fokus. Das Unternehmen ist an der Pipeline finanziell beteiligt, die Gas direkt von Russland über die Ostsee nach Deutschland transportieren soll. Das Projekt ist den USA jedoch ein Dorn im Auge und Firmen, die an der Pipeline mitbauen, drohen Sanktionen. Dadurch liegt der Bau derzeit auf Eis.
Nach dem Baustopp hatte Russland sein eigenes Spezialschiff für die Verlegung von Gasröhren in Bewegung gesetzt. Nun wollen US-Präsident Donald Trump sowie seine Republikaner und die Demokraten in beiden Kammern des Kongresses die Gaspipeline auf den letzten Metern durch die Ausweitung der US-Sanktionen stoppen. Die USA argumentieren, Deutschland begebe sich damit in Abhängigkeit von Russland.
Ein neuer US-Gesetzesentwurf sieht Sanktionen nicht nur gegen Firmen vor, die die Schiffe zur Verlegung der Rohre stellen. So sollen auch Unternehmen mit Strafmaßnahmen belegt werden, die Schiffe für andere Aktivitäten im Zusammenhang mit den Verlegearbeiten stellen. Dabei kann es sich zum Beispiel um das Ausheben von Gräben für die Pipeline handeln. Auch Firmen, die solche Schiffe versichern, drohen Sanktionen. Das gleiche gilt für Unternehmen, die Zertifizierungen für die Pipeline vornehmen, damit diese in Betrieb gehen kann.
Kurt Bock neuer Aufsichtsratschef bei BASF
Der frühere BASF-Vorstandschef Kurt Bock ist wie vorgesehen neuer Aufsichtsratsvorsitzender bei dem Chemiekonzern aus Ludwigshafen. Das Kontrollgremium erwählte den 61-Jährigen für diese Funktion. In den Aufsichtsrat hatten die Aktionäre Bock zuvor nur mit einer vergleichsweise knappen Mehrheit von 67,3 Prozent gewählt. Die Fondsgesellschaft Union Investment hatte sich im Vorfeld kritisch geäußert: Bock sei der falsche Kandidat, habe schon als Vorstandschef zu wenig strategische Weitsicht gezeigt.
Bock stand von 2011 bis 2018 an der Spitze von BASF. Vor zwei Jahren hatte er seinen Stuhl im Rahmen einer langfristigen Nachfolgeplanung für Martin Brudermüller geräumt. Bock ist auch Aufsichtsratschef beim Mannheimer Schmierstoffhersteller FUCHS PETROLUB und Mitglied im Aufsichtsrat von BMW. Der Ostwestfale ersetzt im Aufsichtsrat Jürgen Hambrecht, der das Gremium sechs Jahre führte.
Die BASF-Aktie gewann am Donnerstag im XETRA-Handel letztlich 1,89 Prozent hinzu und stieg auf 54,01 Euro.
DJG/rio/brb
FRANKFURT (Dow Jones) / dpa-AFX
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