28.07.2015 18:11:46
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AUSBLICK/Hohe Kosten belasten Gewinn der Deutschen Bank
Von Madeleine Nissen
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Deutsche Bank hat im zweiten Quartal trotz hoher Kosten einen Gewinnsprung geschafft. Im Schnitt rechnen von Dow Jones befragte Analysten mit einem Anstieg des Nettogewinns um 255 Prozent auf 842 Millionen Euro. Der Gewinn hätte noch viel höher ausfallen können: Die Rechtskosten betragen nach Schätzung von Kepler Cheuvreux 670 Millionen Euro. Für den Umbau werden ihrer Prognose nach 249 Millionen Euro anfallen.
WORAUF ANLEGER ACHTEN SOLLTEN
HINWEISE ZUR STRATEGIE: Doch es sind nicht allein die Zahlen, die Investoren bei der Präsentation der Bank am Donnerstag (30. Juli) interessieren werden. Vielmehr richten sich alle Augen auf die neue Vorstandsriege mit John Cryan an der Spitze. Die Bekanntgabe der Details zur Strategie hat Cryan zwar auf Oktober verschoben, doch Analysten hoffen auf erste Hinweise. Ihre Geduld ist bereits strapaziert. Nach einem langwierigen und aufwändigen Strategieprozess blieb die Bank den Investoren die Details bisher schuldig.
KOSTENSENKUNGEN UND FOKUSSIERUNG: Vom Auftreten gilt Cryan, der inzwischen respektabel deutsch sprechen soll, als zurückhaltend. Doch in der Vergangenheit hat er bewiesen, vor harten Maßnahmen nicht zurückzuschrecken. In seinem Brief an die Mitarbeiter hat er bereits Einschnitte angekündigt, namentlich im Handelsgeschäft. Auch soll das Geschäftsmodell einfacher werden. Dass es zu Stellenstreichungen kommt, gilt für Beobachter als sehr wahrscheinlich.
LEVERAGE RATIO: Ursprünglich wollte die Deutsche Bank bereits bei Bekanntgabe der Quartalszahlen Details zur Strategie präsentieren. Die Verschiebung auf Ende Oktober haben viele so interpretiert, dass Cryan seine eigene Note reinbringen will. Er sehe sich nicht als Ausführer, sondern plane möglicherweise noch erheblichere Einschnitte in der Investmentbank, schreibt die Credit Suisse in ihrem Ausblick. Die Deutsche Bank müsse ihre Aufstellung im Investmentbanking auch deshalb überdenken, da sie ihre Leverage Ratio von 3,4 Prozent auf 5 Prozent erhöhen will. Banken müssen für die riskanteren Geschäfte im Investmentbanking mehr Geld hinterlegen als für andere Bereiche. Sie sind also teurer.
Cryan hat einen mühseligen Weg vor sich. Die Deutsche Bank hat viel Vertrauen verloren: in der Öffentlichkeit, bei den Investoren und Analysten. In ihrem Ausblick zum zweiten Quartal schreiben die Analysten von Goldman Sachs: "Wir sehen europäische Investmentbanken positiv, ziehen aber Barclays, UBS und Credit Suisse der Deutschen Bank vor." Auch die Analysten der Credit Suisse bevorzugen UBS und Barclays gegenüber der Deutschen Bank.
Nachfolgend die von Dow Jones Newswires zusammengestellten Schätzungen von Analysten zum zweiten Quartal und ersten Halbjahr 2015:
=== Risikovor- Erg Erg nSt 2. Quartal sorge vSt u.DrittenMITTELWERT 268 1.335 842 Vorjahr 250 917 237 +/- in % +7,1 +46 +255
MEDIAN 261 1.315 842 Maximum 295 1.520 1.050 Minimum 250 1.183 676 Anzahl 6 7 7
Risikovor- Erg Erg nSt 1. Halbjahr sorge vSt u.Dritten
MITTELWERT(1) 486 2.814 1.386 Vorjahr 496 2.597 1.320 +/- in % -2,1 +8,4 +5,0
MEDIAN(1) 479 2.794 1.386 === - alle Angaben in Millionen Euro
- Bilanzierung nach IFRS
Quelle Vorjahreszahlen: Angaben des Unternehmens - wie berichtet.
(1) Eigene Berechnung von Dow Jones Newswires auf Basis des Konsenses für das zweite Quartal und der bereits berichteten Erstquartalszahlen.
Kontakt zur Autorin: Madeleine.Nissen@wsj.com
DJG/mln/mgo
(END) Dow Jones Newswires
July 28, 2015 11:33 ET (15:33 GMT)
Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 11 33 AM EDT 07-28-15

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