04.06.2007 15:16:00
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Aktionärsschützer rechnen nicht mit schnellem Urteil zu MAN-Aufsichtsratswahl
Für das Gericht dürfte die Materie aber neu sein, so dass mit einer längeren Prüfung zu rechnen sei, sagte Keitel weiter. "Das ist doch neu, dass eine Aufsichtsratswahl unter diesen Gesichtspunkten angegriffen wird." Die Schutzgemeinschaft begründet ihre Klage mit "unlösbaren Interessenkonflikten" der drei von VW entsandten MAN-Aufsichtsräte wegen der gleichzeitigen VW-Beteiligung am Konkurrenten Scania und mit mangelnder Transparenz der Gespräche zwischen Piech und MAN-Arbeitnehmervertretern im Vorfeld der Wahlen.
ZWEIFEL WEGEN VW-PLÄNEN MIT MAN UND SCANIA
Nach den aktuellen Plänen will VW seine Nutzfahrzeugsparte mit MAN sowie dem schwedischen Lkw-Bauer Scania zusammenlegen. Am Herstellte Scania, den mit VW-Chef Martin Winterkorn ebenfalls ein Abgesandter von VW den Aufsichtsrat führt, halten die Wolfsburger 36,4 Prozent der Stimmrechte, an MAN knapp 30 Prozent. Es sei daher äußerst zweifelhaft, ob die VW-Vertreter im Interesse aller MAN-Aktionäre entscheiden würden, so Keitel. MAN selbst ist nach seinem im Januar gescheiterten Übernahmeversuch mit 14,8 Prozent an Scania beteiligt.
Zudem bestehe der Verdacht eines Verstoßes gegen das Mitbestimmungsgesetz, sagte die SdK-Sprecherin weiter. Medienberichten zufolge soll es im Vorfeld der jüngsten Hauptversammlung von MAN Absprachen zwischen Piech und MAN-Betriebsratschef Lothar Pohlmann gegeben haben. Piech soll sich mit dem Versprechen, MAN nicht zu zerschlagen und die Mitbestimmung im Unternehmen nicht anzutasten, die Zustimmung der Gewerkschafter für seine Wahl an die MAN-Aufsichtsratsspitze gesichert haben. Pohlmann und Piech bestreiten das.
Piech war auf der MAN-Hauptversammlung am 10. Mai zusammen mit VW-Nutzfahrzeugchef Stephan Schaller in das MAN-Kontrollorgan gewählt worden, Audi-Chef Rupert Stadler war bereits im März in das Gremium nachgerückt. Piech wurde anschließend auch zum Vorsitzenden des Aufsichtsrates gewählt. Bereits auf der Hauptversammlung hatte die SdK rechtliche Schritte gegen die Wahl der VW-Vertreter angekündigt./fj/jb/sk
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