27.11.2012 17:53:49

AKTIEN IM FOKUS 2: Deutsche und Commerzbank fest - Griechenland-Einigung

    (neu: Kommentar der Equinet Bank, Schlusskurse)

 

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Von der Erleichterung über die lang ersehnte Einigung auf weitere Griechenland-Hilfen haben am Dienstag im Dax (DAX) vor allem Bankentitel profitiert. Allerdings bröckelten die teils kräftigen Gewinne im Tagesverlauf etwas ab. Die Commerzbank-Anteile gingen mit plus 1,71 Prozent auf 1,371 Euro aus dem Handel. Die Papiere der Deutschen Bank (Deutsche Bank) verzeichneten einen Zuwachs von 2,32 Prozent auf 33,92 Euro. Der deutsche Leitindex legte um 0,55 Prozent zu. Der Euro knackte zeitweise zwar die Marke von 1,30 US-Dollar, gab dann aber wieder nach. Zum europäischen Aktienmarktschluss stand er bei 1,2938 Dollar.

 

    Die internationalen Geldgeber haben sich nach wochenlangem Gefeilsche auf die Auszahlung von neuen Milliardenkrediten verständigt. Fast 44 Milliarden Euro sollen ausgezahlt werden, davon sollen 34,4 Milliarden noch im laufenden Jahr fließen, um eine drohende Staatspleite abzuwenden. Außerdem wird dem pleitebedrohten Land mit einem Maßnahmenbündel geholfen, um langfristig die Schuldenlast zu drücken. Schon an diesem Donnerstag soll der Bundestag voraussichtlich über die neuen Hilfen für Athen entscheiden. Nach Aussagen von Politikern der schwarzgelben Regierungskoalition in Berlin zeichnet sich eine breite Mehrheit ab. SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier signalisierte bereits die Zustimmung seiner Partei.

 

ANALYST: PAKET POSITIV FÜR BANKEN

 

    Die Eurogruppe hofft, dass Griechenland mit den Maßnahmen bis 2016 seine Schuldenlast auf 175 Prozent der Wirtschaftsleistung drücken kann - nach voraussichtlich fast 190 Prozent im Jahr 2014. Bis zum Jahr 2020 soll die Schuldenquote auf 124 Prozent reduziert werden, 2022 auf weniger als 110 Prozent.

 

    Kepler-Analyst Dirk Becker erachtet das Paket als positiv für Banken. Mittelfristig geht er davon aus, dass die EU Griechenland einen Teil der Schulden erlassen wird. Dass dies jetzt noch nicht angekündigt wurde, habe sowohl taktische als auch disziplinarische Gründe. Wenn nämlich Griechenland nach Verfehlen der Reformziele einfach entlastet würde, gäbe es kaum Anreize für Portugal, Irland und andere, hart an sich zu arbeiten, so der Experte. Der Druck solle daher zunächst hoch gehalten werden.

 

HÄNDLER: HÖHERE SCHULDEN GRIECHENLANDS KEINE ÜBERRASCHUNG

 

    Auch Börsenbriefautor Hans Bernecker sieht die beschlossene Umschuldung ohne Schuldenschnitt als brauchbare Übergangslösung. Das "Gerangel um die Griechenmilliarden" habe einfach genervt, so der Marktexperte. Laut Händler Thorsten Engelmann von der Equinet Bank ist es zumindest keine Überraschung für den Markt, dass die Schulden Griechenlands höher als zunächst erwartet ausgefallen sind./ag/rum/ck/he

 

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