10.12.2012 18:28:33
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AKTIEN IM FOKUS 2: Banken schwach - Regierungskrise in Italien belastet
FRANKFURT (dpa-AFX) - Angesichts der Regierungskrise in Italien sowie eines Medienberichtes über eine drohende Klage gegen europäische Banken hat deren Sektorindex am Montag besonders unter Druck gestanden. Er setzte sich mit einem Minus von fast einem Prozent am Ende der Branchenübersicht ab. Allen voran verloren die italienischen Bankentitel wie Intesa SanPaolo (Intesa Sanpaolo) und Unicredit (UniCredito Italiano (vor Aktienzusammenlegung)), die sich mit minus 5,15 Prozent den letzten Platz im Eurostoxx 50 (EuroSTOXX 50) teilten. Im Dax (DAX) zeigten entsprechend die Commerzbank mit minus 1,64 Prozent und Deutsche Bank mit minus 1,14 Prozent besondere Schwäche. Der deutsche Leitindex stieg zum Handelsschluss um 0,17 Prozent.
Die Renditen italienischer Staatsanleihen legten zum Wochenstart deutlich zu und sorgten damit für schwache Stimmung am Bondmarkt, die teilweise auch auf die Aktienbörsen überschlug. Ministerpräsident Mario Monti will nach einem Vertrauensverlust seiner Regierung vorzeitig abtreten. Das teilte das Präsidialamt in Rom nach einem Krisentreffen von Staatschef Giorgio Napolitano mit Monti am Samstagabend mit. Bei einem vollzogenen Rücktritt noch vor Weihnachten dürfte die für März oder April anstehende Parlamentswahl auf die zweite Februarhälfte vorgezogen werden. Offen ist, ob Monti für das Amt des Regierungschefs kandidieren will.
Zudem droht den europäischen Banken einem Pressebericht zufolge eine Klage der Europäischen Union wegen möglicherweise manipulierter Zinssätze. Im Mittelpunkt steht dabei nicht der seit Monaten in den Schlagzeilen stehende Referenzzins Libor, sondern sein Euro-Pendant Euribor. Die EU stehe kurz davor, eine Reihe von Banken wegen illegaler Absprachen bei der Euribor-Festsetzung zu verklagen, schreibt das "Wall Street Journal" (WSJ) in seiner Onlineausgabe unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.
ANALYSTEN BEFÜRCHTEN RÜCKFALL IN BERLUSCONI-ÄRA
Die Mitte-Rechts-Partei PdL des dreifachen früheren Regierungschefs Silvio Berlusconi hatte Monti die Unterstützung entzogen. Berlusconi hatte am Samstag bestätigt, dass er erneut Regierungschef werden will. Die Devisenexperten der Commerzbank befürchten demnach einen "Rückfall in die Berlusconi-Ära". Der Markt sei damit erneut auf europäische Krisenszenarien fokussiert. "Galt doch die Berlusconi-Ära in der Wahrnehmung des Marktes als Zeit nicht-nachhaltiger Fiskalpolitik, während Monti für den struktur- und fiskalpolitischen Wandel stand", so die Währungshändler.
Luca Cazzulani, Fixed Income-Stratege der Unicredit, befürchtet weitere Schwäche am Anleihemarkt bis zu einer am Donnerstag anstehenden Auktion frischer Staatspapiere. Mittelfristig bleibt er jedoch optimistisch. Die von ihm als besonders wahrscheinlich eingestuften Regierungsalternativen würden unter der Führung von Pier Luigi Bersani von der Demokratischen Partei oder weiter Monti den Reformprozess fortführen, begründete er./ag/rum/mis/she
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