Aktien Frankfurt: Dax kaum bewegt - Gute Ifo-Daten

    Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im November nach sechs Rückgängen in Folge überraschend aufgehellt. Der jüngste Anstieg des Ifo-Geschäftsklimas sei zwar noch keine Trendwende, aber zumindest ein Lichtblick nach zuletzt überwiegend schwachen Konjunkturdaten, kommentierte Analyst Jens-Oliver Niklasch von der Landesbank Baden-Württemberg die Entwicklung. Insgesamt verlaufe der Handel aber nach dem gestrigen "Thanksgiving"-Feiertag in den USA sowie den heute verkürzten Handelszeiten an den US-Börsen in ruhigen Bahnen, sagten Börsianer.

ANALYSTENKOMMENTARE BEWEGEN BAYER, COMMERZBANK UND FRAPORT

    Im Dax zählten die Anteilsscheine von Bayer mit plus 1,08 Prozent auf 69,38 Euro zu den gefragtesten Werten. Die Analysten von Nomura hatten das Kursziel am Morgen auf 78,00 Euro angehoben. Deutlicher legten nur die Lufthansa-Aktien zu. Sie gewannen 1,32 Prozent.

    Das Schlusslicht im deutschen Leitindex waren die Titel der Commerzbank mit minus 2,04 Prozent. Barclays-Analyst Kiri Vijayarajah hielt die Papiere in einer Studie trotz des hohen Abschlags auf den Buchwert für extrem unattraktiv. So erscheine etwa die Basel-III-Kernkapitalquote trotz der Kapitalerhöhung im vergangenen Jahr zunehmend dünn. Viele Wettbewerber machten diesbezüglich größere Fortschritte. Fraport sanken am MDax-Ende um 2,81 Prozent. Die HSBC hatte die Papiere auf "Underweight" abgestuft und das Kursziel gesenkt.  

BERICHT BELASTET EADS

    Die Papiere von EADS fielen um 2,39 Prozent. Händler verwiesen auf einen möglichen Aktienüberhang. Zuvor hatte das "Handelsblatt" unter Berufung auf deutsche Regierungskreise berichtet, die Bundesregierung habe die staatseigene Förderbank KfW beauftragt, direkt Gesellschafter-Anteile vom französischen Staat zu kaufen. In der Folge würde die KfW deutlich weniger Aktien von Daimler übernehmen. Der Autobauer hält bislang noch 15 Prozent der Aktien und möchte diese verkaufen. Die Daimler-Titel verloren 0,22 Prozent.

    Im TecDax rückten Evotec nach der Zulassung für französisches Steuerguthaben Forschung (CIR) um 1,27 Prozent vor. Spitzenreiter im Auswahlindex für Technologiewerte waren allerdings die Papiere von Süss Microtec . Sie kletterten um 4,78 Prozent auf 7,995 Euro. Die Investmentbank Cheuvreux bewertete die Aktien in einer Ersteinschätzung mit "Outperform" und einem Kursziel von 11,00 Euro. Gegenwärtig sei unter anderem das große langfristige Wachstumspotenzial des Anbieters von Geräten und Prozesslösungen für den Halbleitermarkt nicht eingepreist./mis/ag

    ---Von Michael Schilling, dpa-AFX---