Aktien Frankfurt Ausblick: Kaum verändert nach starkem Wochenverlauf

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt dürfte nach den deutlichen Kursgewinnen im bisherigen Wochenverlauf am Freitag kaum verändert in den Handel starten. Der X-Dax (DAX) als außerbörslicher Indikator für den Leitindex deutet rund eine Stunde vor Handelsbeginn einen um 0,07 Prozent höheren Auftakt an. Seit der Vorwoche hat der Leitindex bislang über vier Prozent zugelegt. Den grundsätzlich freundlichen Trend erklärte Marktstratege Cameron Peacock vom Broker IG mit der wachsenden Zuversicht, dass möglicherweise schon am kommenden Montag eine Einigung für die nächste Griechenland-Hilfe erzielt werden kann.

 

    Insgesamt wird mit einem ruhigen Handel gerechnet. Nach dem Thanksgiving-Feiertag fehlen Impulse von den US-Börsen, an denen am heutigen Freitag zudem nur verkürzt gehandelt wird. Vor diesem Hintergrund dürfte sich das Augenmerk der Börsianer auf den Sondergipfel zum EU-Haushalt sowie den Ifo-Geschäftsklimaindex richten. Experten erwarten den siebten Rückgang in Folge.

 

ANALYSTENKOMMENTARE BELASTEN COMMERZBANK UND FRAPORT

 

    Vorbörslich bewegten vor allem Analystenkommentare. Die Aktien der Commerzbank verloren 0,18 Prozent. Barclays-Analyst Kiri Vijayarajah hob das Kursziel für die Papiere zwar auf 1,20 Euro an, beließ es aber beim "Underweight"-Votum. Der Experte hält die Aktien trotz des hohen Abschlags auf den Buchwert für extrem unattraktiv. So erscheine etwa die Basel-III-Kernkapitalquote trotz der Kapitalerhöhung im vergangenen Jahr zunehmend dünn. Viele Wettbewerber machten diesbezüglich größere Fortschritte.

 

    Auch die Papiere des Flughaftenbetreibers Fraport gerieten nach einem negativen Analystenkommentar unter Druck. Sie verloren 0,85 Prozent, nachdem die HSBC sie auf "Underweight" abgestuft und das Kursziel gesenkt hatte. Die Experten bezeichneten das hohe Wachstum des Frankfurter Flughafens als Trugbild. Die Erwartungen hinsichtlich des kurzfristigen Wachstumspotenzials durch die Eröffnung der neuen Landebahn seien zu optimistisch gewesen. Die Gründe dafür seien die Konjunkturschwäche, hohe Gebühren sowie die Kapazitätsdisziplin der Fluggesellschaften.

 

DAIMLER MODERAT IM MINUS NACH PRESSEBERICHT

 

    Daimler -Aktien haben auf einen Pressebericht mit einem Verlust von 0,14 Prozent reagiert. Händler verwiesen am Morgen auf das "Handelsblatt", in dem es hieß, beim Einstieg des deutschen Staates beim Luft- und Raumfahrtkonzern EADS zeichne sich eine überraschende Lösung ab. Unter Berufung auf deutsche Regierungskreise berichtete das Blatt, die Bundesregierung habe die staatseigene Förderbank KfW beauftragt, direkt Gesellschafter-Anteile vom französischen Staat zu kaufen. In der Folge würde die KfW deutlich weniger Aktien von Daimler übernehmen. Der Autobauer hält bislang noch 15 Prozent der Aktien und möchte diese verkaufen. Bislang galt der deutsche Staat als möglicher Käufer./mis/ag