01.09.2008 14:06:00
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AKTIE IM FOKUS: Commerzbank verlieren 9% - 'Hoher Kaufpreis für Dresdner'
FRANKFURT (dpa-AFX) - Commerzbank-Titel sind am Montag nach Details zur Übernahme der Dresdner Bank mit weitem Abstand ans DAX-Ende gefallen. Gegen 13.55 Uhr gab das Papier des Instituts um 9,16 Prozent auf 18,25 Euro nach. Der deutsche Leitindex verlor moderate 0,15 Prozent auf 6.412,82 Zähler. Nach monatelangen Fusionsverhandlungen geht die angeschlagene Allianz-Tochter Dresdner Bank für insgesamt 9,8 Milliarden Euro in zwei Schritten an die Commerzbank. Der Kaufpreis stieß am Markt einhellig auf Kritik. Auch der zweistufige Übernahmeprozess wurde als Hemmschuh für die Hebung von Synergien bemängelt. Die UniCredit beließ die Beurteilung für die Commerzbank-Papiere auf "Hold" mit einem Kursziel von 23,50 Euro. Zu erwartende Synergieeffekte seien der positive Aspekt der Dresdner-Bank-Übernahme, schrieb Analyst Andreas Weese. Trotzdem sei der Kaufpreis relativ hoch und die aus der Übernahme resultierende Veränderungen im Geschäftsmix passten nicht genau zur strategischen Ausrichtung. Zudem gebe es hohe Abwicklungsrisiken und auch die Profitabilität der Dresdner Bank bleibe zweifelhaft. Equinet-Analyst Phillip Häßler blieb ebenfalls bei seinem "Hold"-Votum und einem Ziel von 22 Euro. Die Details der Transaktion mit der Allianz seien für die Bank wegen des Preises und der Restrukturierungskosten insgesamt negativ. Mit der Übernahme in zwei Schritten verzögerten sich zudem die Synergien. Die Risiken einer erfolgreichen Umsetzung der Übernahme seien signifikant und das überschatte den aus strategischer Sicht mittelfristig positiven Schritt für die Commerzbank. Der Preis sei kein Schnäppchen und unglücklicherweise müsse das Investmentbanking der Dresdner Bank mit eingekauft werden, fuhr Häßler fort. Nun bleibe das größte Risiko, diese Sparte profitabler zu machen. Insgesamt dürften sich allerdings die Synergien aus der Übernahme auf fünf Milliarden Euro summieren. Zu 70 Prozent dürfte dies aus Kosteneinsparungen und zu 30 Prozent aus positiven Umsatzeffekten resultieren. Independent Research (IR) senkte das Kursziel für die Commerzbank-Aktie von 23,50 auf 21,00 Euro und votiert unverändert mit "Akkumulieren". Grund für die Kurszielsenkung sei die anstehende Kapitalerhöhung, schrieb Analyst Pierre Drach. Er bewerte die Übernahme für die Commerzbank aber als attraktiv, da nur ein geringer Baranteil gezahlt werden müsse und die Partnerschaft mit der Allianz im Vertrieb und die Position als Großaktionär das Geschäftsmodell stabilisiere. "Die Position in den Kerngeschäftsfeldern Privat- und Geschäftskunden sowie Mittelstandsbank kann signifikant ausgebaut werden und auch der Wachstumsmarkt Mittel- und Osteuropa wird gestärkt", schrieb der Experte. Er erwarte einen massiven Personal- und Risikoabbau im Investmentbanking, so dass von der Dresdner Kleinwort nur Bruchstücke erhalten bleiben dürften. Kritisch sehe er, dass mit rund 1,05 Milliarden Euro ein Großteil der Synergien gerade im Investmentbanking gehoben werden solle. Sal. Oppenheim nahm die Commerzbank-Einstufung von "Neutral" auf "Reduce" zurück und prüft auch die Senkung des fairen Werts von derzeit 26 Euro. Der Preis für die Dresdner sei höher als von ihm und vom Markt erwartet, monierte Analyst Carsten Werle. Auch die begrenzte Risikoabschirmung durch die Allianz und eine möglicherweise schwierigere Restrukturierung durch den zweistufigen Übernahmeprozess sollten die Aktie belasten./gl/la
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