27.01.2015 18:10:47

AKTIE IM FOKUS 2: Siemens-Aktionäre machen nach trübem Quartal Kasse

(neu: Kommentar von Independent Research und Schlusskurse)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein Gewinneinbruch bei Siemens hat den Aktionären am Dienstag die Laune verdorben. "Die Aktien hatten einen guten Lauf und einige Anleger hatten wohl auf bessere Zahlen gehofft", sagte ein Händler. Sowohl der Auftragseingang als auch der Konzernüberschuss im ersten Geschäftsquartal des Industriekonzerns hätten aber unter den Erwartungen gelegen.

Mit einem Abschlag von knapp 3 Prozent bei 99,83 Euro gingen die Papiere aus dem Handel. Damit gehörten sie zu den größten Verlierern im mit minus 1,57 Prozent schwachen DAX. Am Vortag hatten die Aktien allerdings bei 103,30 Euro in einem euphorischen Marktumfeld noch den höchsten Stand seit mehr als sieben Jahren erreicht. Anteilseigner machten jetzt Kasse, sagte der Händler.

VORZEIGESPARTEN ENTTÄUSCHEN

Ausgerechnet bei den bisherigen Vorzeigesparten Kraftwerks- und Medizintechnik waren die Geschäfte zwischen Oktober und Dezember deutlich schlechter gelaufen als ein Jahr zuvor. Entsprechend war der Konzernüberschuss um ein Viertel abgesackt. Ein kleiner Umsatzanstieg konnte die Anleger nicht trösten.

Das schwierige Umfeld im Öl- und Gasgeschäft könnte sich trotz einer guten Entwicklung in den Schwellenländern im weiteren Jahresverlauf noch verschlechtern, befürchtet Analyst Jasko Terzic von der DZ Bank. Und auch Analyst Markus Friebel von Independent Research rechnet damit, dass vor allem die Geschäftsentwicklung in dieser Sparte wegen der rückläufigen Ölpreisentwicklung herausfordernd bleiben wird. Während der DZ-Bank-Experte die Zahlen zum ersten Geschäftsquartal insgesamt aber als solide bewertete sprach Friebel von einem "gemischten Bild". Beide sehen Siemens aber auf einem guten Weg zu seinen Jahreszielen.

MANAGER MÜSSEN GEHEN

Für das laufende Geschäftsjahr streben die Münchener weiter ein Gewinnplus von mindestens 15 Prozent an. Dazu beitragen soll der Verkauf der zwei Sparten für Haushalts- und Hörgeräte für rund 3 Milliarden Euro. Offen bleibt, wie viele Stellen dem Konzernumbau zum Opfer fallen.

Fest steht hingegen schon, dass einige Manager gehen müssen. Die Hoffnung ist, dass neues Führungspersonal das Ruder herumreißt. Laut Analyst Günther Hollfelder von der Baader Bank deutet der Weggang von Roland Fischer - bisher zuständig für das klassische Kraftwerksgeschäft - auf mögliche Unruhen beim Umzug der Zentrale für die gesamte Energiesparte in die USA hin. Den Führungswechsel in der Medizintechnik-Sparte deutete er hingegen als Generationswechsel./gl/das/fbr/ck/he

--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---

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