Sagenhafte Rally 02.10.2023 22:38:00

13 Jahre an der Börse: So hat sich die Tesla-Aktie entwickelt

13 Jahre an der Börse: So hat sich die Tesla-Aktie entwickelt

• Aktie kletterte von 17 auf zeitweise 409,97 US-Dollar
• Zwei Aktiensplits vollzogen
• Tesla längst mehr als nur ein Autobauer


Am 29. Juni 2010 brachte Elon Musk sein Unternehmen Tesla, den ersten amerikanischen Automobilkonzern seit Ford im Jahr 1956, an die Börse und sammelte mit insgesamt 13,3 Millionen neuen Aktien frisches Kapital in Höhe von rund 226 Millionen US-Dollar ein.

Sagenhafte Performance seit IPO

Dabei wurden die Investoren des Elektrofahrzeugherstellers direkt am Tag der Erstnotiz mit einem üppigen Kursplus überrascht. So kletterte die Aktie am ersten Handelstag an der NASDAQ von 17,00 US-Dollar auf 23,89 US-Dollar und bescherte den ersten Kapitalgebern innerhalb weniger Stunden schon eine Performance von fast 41 Prozent.

Nun, mehr als 13 Jahre nach dem Börsengang, notiert das Papier bei rund 266,50 US-Dollar (Schlussstand 19.09.2023) und somit ca. 1.467 Prozent über dem Emissionspreis aus dem Jahr 2010. Das Allzeithoch der Aktie liegt aber noch deutlich darüber: Im November 2021 wurde ein Tesla-Anteilsschein für 409,97 US-Dollar gehandelt - ein Kursplus seit Börsengang von 2.311,6 Prozent. Doch selbst diese Zahlen werden der sagenhaften Performance von Tesla nicht gerecht, denn das Unternehmen hat bereits zwei Aktiensplits durchgeführt. Bei der ersten Kapitalmaßnahme, am 31. August 2020, erhielten Investoren je Anteilsschein vier zusätzliche Aktien, das Split-Verhältnis war also eins zu fünf. Der zweite Aktiensplit wurde rund zwei Jahre später, am 25. August 2022, durchgeführt: Hier lautete das Verhältnis eins zu drei, Tesla-Anleger bekamen also für jede gehaltene Aktie zwei weitere in ihr Depot gebucht.

Auch wenn die beiden Kapitalmaßnahmen die Aktie durch ihren optisch günstigeren Preis für Kleinanleger attraktiver machen sollen, den Börsenwert des Unternehmens aber nicht beeinflussten, verwässern sie doch den Blick auf den tatsächlichen Erfolg: Denn rechnet man die beiden Aktiensplits auf den IPO-Preis von 17 US-Dollar herunter, ergibt sich nur noch ein Ausgabepreis von 1,13 US-Dollar - mit Blick auf den aktuellen Aktienkurs ergäbe sich somit ein Kursplus von 23.484 Prozent.

Investoren, die sich im frühen Stadium an Tesla beteiligt haben, mussten jedoch blind an die Vision der Gründer und des Tesla-CEOs sowie seines Teams glauben und darauf vertrauen, dass nicht nur das E-Auto eines Tages zum Trend wird, sondern dass gerade auch die Modelle des Musk-Konzerns zum Nonplusultra der Branche werden.

Shortseller haben Milliarden verloren

Die Wertsteigerung, die Tesla-Investoren der frühen Stunde verzeichnen können, hat Investoren, die auf fallende Kurse der Tesla-Aktie gewettet haben, auf der anderen Seite in den vergangenen Jahren Milliardenverluste beschert. Dennoch scheiden sich an der Beurteilung der Tesla-Aktie die Geister: Der Anteilsschein wird von Analysten durchaus unterschiedlich bewertet.

Dabei schwanken Experten zwischen der Hoffnung auf das neue Geschäftsfeld KI, das Tesla einen zusätzlichen Boom bescheren könnte und der Sorge um zunehmende Marktkonkurrenz im Automobilsegment. Zudem gilt Firmenchef Elon Musk zwar einerseits als Hauptverantwortlicher für den Erfolg des Unternehmens, zeitgleich mehren sich aber kritische Stimmen, die ihn angesichts seines Führungsstils aber auch wegen seiner Verstrickung in zahlreiche andere, arbeitsintensive Unternehmen, wie SpaceX, X (ehemals Twitter) oder auch The Boring Company als enormes Risiko für den Elektroautobauer bewerten.

Tesla lehrt etablierte Autobauer das Fürchten

An der Börse werden nur sehr wenige Unternehmensaktien gehandelt, die unter Experten, Analysten und Investoren so umstritten sind, wie die Anteilsscheine von Tesla.

Doch egal ob man zu den Liebhabern und Investoren des Konzerns oder zu den Skeptikern und Leerverkäufern zählt, die Errungenschaften von Elon Musk und seinem Team sprechen für sich. Zum Börsengang produzierte der Konzern lediglich den Lotus ähnlichen Tesla Roadster, der eher einem Spielzeug für Erwachsene ähnelte als einem soliden E-Auto. Mit der Produktion und dem Verkauf von weiteren Fahrzeugtypen, wie der High-End-Limousine Model S, dem Mittelklassefahrzeug Model Y und dem Luxus-SUV Model X, konnte Musk jedoch zeigen, dass er mit seinem Konzern neue Maßstäbe in der Automobilindustrie setzen möchte.

Dabei lehrte der Tesla-Gründer, spätestens nach der Einführung des Model 3 im Jahr 2017, die etablierten Autobauer das Fürchten. Denn mit einem Fahrzeugpreis von damals rund 35.000 US-Dollar bewies Musk eindrucksvoll, dass er seine Marke nicht nur in der teuren Oberklasse etablieren möchte, sondern auch im breiten Massenmarkt. Diese Strategie zahlte sich in den Folgejahren aus und die verschiedenen Fahrzeugtypen von Tesla sind aus dem Straßenbild vieler Großstädte längst nicht mehr wegzudenken.

Inzwischen wurde die Modellpalette von Tesla nochmals ausgebaut - Pickup-Fans können jetzt auch das erste Nutzfahrzeug des US-Konzerns kaufen: den Tesla Cybertruck. Zudem soll der Ur-Tesla, der Roadster, in einer Neuauflage erscheinen.

Hinzu kommen die Pläne des Konzernchefs, Tesla zu einem führenden Anbieter im Bereich autonomes Fahren zu machen. Dabei verspricht er eine Flotte autonom fahrender Robotaxis, die ihren Besitzern sogar noch Geld einbringen sollen. Zusätzlich setzt Tesla mit seinem Super-Computer Dojo voll auf den KI-Trend. Mit diesem will der Autobauer künstliche Intelligenzen für selbstfahrende Fahrzeuge trainieren - ein potenzieller Billionenmarkt.

Geht die Wette auf, dürfte auch die Tesla-Aktie weiter steigen.

Redaktion finanzen.at

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Bildquelle: Andrei Tudoran / Shutterstock.com,Sergio Monti Photography / Shutterstock.com,Justin Sullivan/Getty Images

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