02.06.2020 14:40:00
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Fresenius SE: „Grundsolide“ durch die Krise
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Aktien von Pharma-Unternehmen sind für Anleger inmitten der Corona-Pandemie zu einer interessanten Anlage geworden. Auch die Papiere des Bad Homburger Fresenius-Konzerns werden stärker nachgefragt. Die Gründe hierfür liegen weniger in der Hoffnung der Anleger, dass Fresenius einen Impfstoff gegen COVID-19 entwickelt, sondern vielmehr darin, dass sich das Geschäftsmodell als äußerst krisenfest erweist.
Im Auftaktquartal steigerte die Fresenius SE den Umsatz auf rund EUR 9,1 Mrd., währungsbereinigt ein Plus von 7 Prozent. Der bereinigte operative Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrug EUR 1,125 Mrd. und blieb damit auf einem konstanten Niveau. Seitens des Unternehmens gibt man sich optimistisch, dass die Pandemie das Geschäftsergebnis nicht beeinflussen wird. Dieser Ansicht sind auch viele Analysten: Für Morgan Stanley ist das Unternehmen „grundsolide“ aufgestellt und „größter Favorit in der europäischen Medizintechnik-Landschaft“.
Die Fresenius SE ist in drei Geschäftsfeldern aktiv
Um zu verstehen, wie der Pharma-Konzern sein operatives Geschäft betreibt, lohnt es sich, die einzelnen Geschäftszweige genauer zu betrachten. Mit einem Umsatz von EUR 17,3 Mrd. im Jahr 2019 ist die Fresenius Medical Care (FMC) der größte Geschäftsbereich von Fresenius. FMC hat sich auf Dienstleistungen für Dialysepatienten spezialisiert. In einem Netz von knapp 4.000 Dialysezentren werden rund 10 % aller weltweiten Dialysepatienten von FMC behandelt. Neben den reinen Dienstleistungen ist FMC auch der weltweit führende Anbieter von Produkten für Dialysebehandlungen, wie zum Beispiel Geräte und Filter.
Neben der Bereitstellung von Dialysezentren betreibt Fresenius über die Tochter Helios Kliniken in ganz Europa. Allein in Deutschland und Spanien betreibt man zusammen 136 Krankenhäuser mit rund 1.500 Intensivbetten. Damit ist Helios der größte private Klinikbetreiber Europas. Aufgrund der aktuellen Coronakrise hat Helios seine Kapazitäten massiv aufgestockt. In Deutschland ist die Zahl der Intensivbetten auf ca. 1.500 gesteigert worden und in Spanien wurde die Zahl der Intensivbetten auch massiv ausgebaut.
Das dritte große Geschäftsfeld ist die Herstellung von Arzneimitteln und Medizinprodukten. Die Tochtergesellschaft Fresenius Kabi verfügt über ein sehr breit diversifiziertes Produktportfolio und die meisten dieser Produkte werden auch trotz der Coronakrise von den Patienten benötigt.
Geschäftsfelder krisenfest
Da es sich bei den Dialysepatienten um chronisch erkrankte Menschen handelt, die ohne die regelmäßige Dialysebehandlung nicht leben können, wird der Umsatz von FMC auch durch die Coronakrise nicht komplett einbrechen. Mit Umsatzrückgängen ist zu rechnen, da Dialysepatienten auch der Risikogruppe für COVID-19 angehören, jedoch sollten diese Umsatzrückgänge für FMC nicht existenzbedrohend werden.
Für den Klinkenbetreiber Helios stellt die Corona-Pandemie operativ eine große Herausforderung dar. Besonders in Spanien arbeiten die Krankenhäuser weit über ihrem Kapazitätslimit. Helios arbeitet in Spanien eng mit den Gesundheitsbehörden zusammen, um die weitere Eindämmung des Coronavirus zu erreichen. Daher unterstützt Helios auch die Regelung, dass die spanische Regierung im Rahmen des Ausnahmezustandes alle Krankenhäuser des Landes unter ihren direkten Zugriff stellen kann. Nur durch diese zentrale Anlaufstelle können alle Ressourcen der spanischen Krankenhäuser gebündelt und möglichst effektiv auf die verschiedenen Teile des Landes verteilt werden.
Die Herstellung von Arzneimitteln durch die Tochter Fresenius Kabi konnte auch trotz der Quarantänemaßnahmen aufrechterhalten werden. Dadurch konnte zum einen die Versorgung der chinesischen Bevölkerung mit wichtigen Arzneimitteln sichergestellt werden und zum anderen sollten auch die Umsätze von Kabi nicht sehr stark unter den Maßnahmen in China gelitten haben.
Kennziffern bestätigen Widerstandsfähigkeit der Geschäftsmodelle
Die eingangs dargelegten Zahlen zeugen von einem robusten Geschäftsmodell von Fresenius und die Berichte aus den jeweiligen Geschäftsfeldern scheinen das zu bestätigen. Für defensive Anleger, stellt Fresenius eine interessante Alternative dar.
Die Aktie im Überblick
Die Aktie der Fresenius SE wird aktuell bei EUR 43,05 (26.05.2020) gehandelt. Das Jahreshoch wurde bei EUR 51,03 (19.06.2019) und das Jahrestief bei EUR 25,65 (19.03.2020) erreicht. Bei Bloomberg setzen 20 Analysten die Aktie auf BUY, 6 auf HOLD und kein Analyst setzt sie auf SELL.
Wichtige Risiken:
Korrelationsrisiko: Multi Aktienanleihen mit Barriere (Worst of): Dieser Typ der Aktienanleihen bezieht sich auf mehrere Basiswerte. Damit ist der Grad der Abhängigkeit der Wertentwicklung der Basiswerte voneinander (sog. Korrelation) wesentlich für die Beurteilung des Risikos, dass mindestens ein Basiswert seine Barriere erreicht. Anleger sollten beachten, dass bei mehreren Basiswerten für die Bestimmung des Auszahlungsbetrags der Basiswert maßgeblich ist, der sich während der Laufzeit der Wertpapiere am schlechtesten entwickelt hat (sog. Worst-of-Struktur). Das Risiko eines Verlusts des investierten Kapitals ist daher bei Worst-of-Strukturen wesentlich höher als bei Wertpapieren mit nur einem Basiswert.
Marktrisiko: Die Entwicklung der Aktienkurse der jeweiligen Unternehmen ist von vielen unternehmerischen, konjunkturellen und ökonomischen Einflussfaktoren abhängig, die der Anleger bei der Bildung seiner Marktmeinung zu berücksichtigen hat. Der Aktienkurs kann sich auch anders entwickeln als erwartet, wodurch Verluste entstehen können.
Emittenten- / Bonitätsrisiko: Anleger sind dem Risiko ausgesetzt, dass Emittent und Garant ihre Verpflichtungen aus dem Produkt und der Garantie - beispielsweise im Falle einer Insolvenz (Zahlungsunfähigkeit / Überschuldung) oder einer behördlichen Anordnung von Abwicklungsmaßnahmen - nicht erfüllen können. Eine solche Anordnung durch eine Abwicklungsbehörde kann im Falle einer Krise des Garanten auch im Vorfeld eines Insolvenzverfahrens ergehen. Ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals ist möglich. Das Produkt unterliegt als Schuldverschreibung keiner Einlagensicherung.
In dieser Information sind Angaben enthalten, die sich auf die Vergangenheit beziehen. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für künftige Ergebnisse.
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