20.04.2016 16:28:48

MÄRKTE USA/Wenig Bewegung an der Wall Street - Ölpreis unter Druck

   Von Victor Reklaitis

   NEW YORK (Dow Jones)--An der Wall Street nimmt die Korrelation zwischen Ölpreis- und Aktienkursentwicklung schon wieder ab. Denn trotz sinkender Ölpreise hält sich der Aktienmarkt recht wacker. Dennoch bremst der Ölpreisverfall die Risikofreude unter Anlegern und damit auch die Bereitschaft, in Aktien zu investieren. "Die jüngste Rally für risikoreiche Vermögenswerte erlahmt etwas", sagt ein Händler. Der Dow-Jones-Index steigt um 0,1 Prozent auf 18.063 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite stagnieren.

   Die Ölpreise könnten im Tagesverlauf Thema bleiben und womöglich auch Einfluss auf das Geschehen an den US-Aktienbörsen nehmen. Denn mit den offiziellen Lagerbestandsdaten der US-Regierung stehen wichtige Impulsgeber für den Ölmarkt zur Veröffentlichung an. Am Vorabend hatte der Branchenverband American Petroleum Institute (API) einen Lageraufbau von 3,1 Millionen Fass auf Wochensicht berichtet, parallel waren die Benzinvorräte gesunken.

Streikende in Kuwait belastet Ölpreis Händler sprechen von einem "bearischen" Signal für die Preisfindung. Bei den offiziellen Daten wird mit einem Anstieg der wöchentlichen Rohölbestände um 2 Millionen Barrel gerechnet.

   Aktuell ermäßigt sich der Preis für US-Leichtöl der Sorte WTI um 2,0 Prozent auf 40,25 US-Dollar. Europäisches Referenzöl der Sorte Brent ist 1,9 Prozent günstiger für 43,20 Dollar zu haben. In Kuwait hat die Gewerkschaft der Erdölarbeiter die Streiks für beendet erklärt. Damit dürfte das Förderland die Ölproduktion wieder hochfahren, womit sich das Angebot kurzfristig erhöht. Durch die Streiks war die Erdölförderung in Kuwait temporär gesunken.

   Darüber hinaus ist mit den Verkäufen bestehender Häuser für März die Konjunkturagenda übersichtlich bestückt. Etwas Sorge bereiten die Kurskapriolen in Schanghai, wo die Aktiennotierungen temporär abgestürzt waren. Des Weiteren müssen Anleger unter anderem die Geschäftsberichte von Abbott Laboratories, Coca-Cola, Intel und Yahoo verarbeiten.

Coca-Cola unter Druck Der starke Dollar und Restrukturierungskosten haben dem Getränkekonzern Coca-Cola im ersten Quartal einen Gewinnrückgang beschert. Auch der Umsatz war rückläufig, obwohl das Unternehmen mehr verkaufte als im Vorjahreszeitraum. Der Kurs sinkt um 4,2 Prozent. Die Titel des Pharmakonzerns Abbott Laboratories legen dagegen um 0,3 Prozent zu. Das Unternehmen hat im ersten Quartal mehr verdient und schaut nun zuversichtlicher auf das Gesamtjahr.

   Intel verlieren 0,6 Prozent. Der Halbleiterkonzern hat bei Bekanntgabe seiner Quartalszahlen auch den Abbau von 12.000 Arbeitsplätzen, entsprechend 11 Prozent der Belegschaft, bekannt gegeben. Intel verdiente im ersten Quartal zwar mehr als im Vorjahr und auch mehr als von Analysten erwartet, allerdings blieb der Umsatz hinter den Erwartungen zurück. Auch die Umsatzprognose für das zweite Quartal enttäuschte. Für Yahoo geht es dagegen um 2,5 Prozent nach oben. Der Umsatz des angeschlagenen Unternehmens, dessen Kerngeschäft zum Verkauf steht, sackte zwar um 11 Prozent ab, Marktbeobachter hatten aber Schlimmeres befürchtet. Auch beim bereinigten Gewinn schnitt Yahoo besser ab als gedacht.

   Besser als gedacht ausgefallene Quartalszahlen treiben den Kurs von Interactive Brokers um 1,2 Prozent in die Höhe. Durchwachsen fallen Geschäftszahlen und Ausblick von Linear Technology aus. Die Aktie des Herstellers analoger Chips steigt um 3,4 Prozent. VMware schießen um 14 Prozent nach oben - gestützt vor allem von der Ankündigung des Unternehmens, eigene Aktien im Gegenwert von 1,2 Milliarden Dollar zurückzukaufen. Hansen Medical wird von Auris Surgical Robotics geschluckt, die Titel schnellen um 42 Prozent empor.

   Die kaum veränderten Kurse am Aktienmarkt gehen einher mit einer Stagnation am Rentenmarkt. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen verharrt bei 1,78 Prozent. Während der Goldpreis nach dem jüngsten Anstieg bei 1.253 Dollar mehr oder weniger stagniert, bleibt Silber gefragt. Der Preis steigt auf ein Elfmonatshoch. Auch am Devisenmarkt tut sich nicht viel. Der Euro fällt auf 1,1344 Dollar nach Wechselkursen um 1,1357 am Vorabend und wird damit auf Tagestief gehandelt. "Es hat jüngst keine Aussagen mehr von EZB-Offiziellen gegeben, die auf weiter sinkende Zinsen hindeuten", sagt ein Händler mit Blick auf die Sitzung der EZB am Donnerstag.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 18.060,24 0,04 6,64 3,65 S&P-500 2.100,55 -0,01 -0,25 2,77 Nasdaq-Comp. 4.936,06 -0,09 -4,27 -1,42 Nasdaq-100 4.532,32 -0,11 -4,77 -1,33

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.21 Di, 17.32 Uhr % YTD EUR/USD 1,1343 -0,17% 1,1362 1,1377 +4,4% EUR/JPY 124,01 +0,30% 123,65 124,37 -2,7% EUR/CHF 1,0937 +0,12% 1,0924 1,0920 +0,6% GBP/EUR 1,2692 +0,42% 1,2639 1,2654 -6,5% USD/JPY 109,33 +0,46% 108,83 109,32 -6,9% GBP/USD 1,4397 +0,26% 1,4360 1,4396 -2,4%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 40,29 41,08 -1,92 -0,79 +0,8% Brent/ICE 43,39 44,03 -1,45 -0,64 +7,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.253,09 1.250,60 +0,2% +2,49 +18,1% Silber (Spot) 17,11 16,94 +1,0% +0,17 +23,8% Platin (Spot) 1.022,55 1.013,59 +0,9% +8,96 +14,7% Kupfer-Future 2,22 2,22 -0,0% -0,00 +3,8% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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   April 20, 2016 09:58 ET (13:58 GMT)

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