08.06.2016 22:42:46

MÄRKTE USA/Steigender Ölpreis treibt Dow über 18.000 Punkte

   NEW YORK (Dow Jones)--Ein fester Ölpreis und ein schwacher Dollar haben am Mittwoch den Dow-Jones-Index über 18.000 Punkte getrieben. Der S&P-500 verbuchte den dritten Tag in Folge ein neues Jahreshoch. Der US-Ölpreis setzte seinen Höhenlauf fort, nachdem er am Dienstag erstmals seit Juli 2015 über 50 Dollar je Barrel geschlossen hatte. Während dies die Hoffnung auf eine Erholung der Konjunktur anfachte, sorgte eine gesenkte Wachstumsprognose der Weltbank für eine Deckelung der Gewinne.

   Der Dow-Jones-Index stieg um 0,4 Prozent auf 18.005 Punkte. Für den S&P-500 ging es um 0,3 Prozent auf 2.119 Punkte aufwärts. Der Nasdaq-Composite schloss mit einem Plus von 0,3 Prozent auf 4.975 Punkten. Der Umsatz stieg auf 885 (Dienstag: 866) Millionen Aktien. Die Zahl der Kursgewinner betrug 2.055 (1.929), die der -verlierer 1.008 (1.148). Unverändert schlossen 129 (109) Titel.

   Die Weltbank rechnet nun in diesem Jahr nur noch mit einem globalen Wachstum von 2,4 Prozent. Im Januar war sie noch von einem Plus von 2,9 Prozent ausgegangen. Die Wachstumsprognose für die USA wurde noch deutlicher auf 1,8 von 2,7 Prozent zurückgenommen, während die Vorhersage für China, das bislang als Sorgenkind galt, unverändert bei 6,7 Prozent blieb.

   Der Weltbankbericht sei nicht gerade ermutigend, meinte Michael Hewson, Analyst bei CMC Markets. Er schüre Bedenken, dass die Konjunktur sowohl in den USA als auch in China im zweiten Quartal schwächeln könnte und die Zentralbanken dem nicht mehr viel entgegensetzen könnten, weil sie ihr Pulver schon fast vollständig verschossen hätten.

Ölpreis schließt über 51 Dollar Unterstützung erhielten die Aktienmärkte dagegen von den Ölpreisen. Der Preis für das Barrel der US-Sorte WTI stieg um 1,7 Prozent auf 51,23 Dollar, das war das höchste Settlement seit fast elf Monaten. Analysten sagten, die Erholung der Preise dürfte schließlich auch die Gewinne der Energiekonzerne wieder sprudeln lassen.

   Wie bereits prognostiziert waren die Rohölvorräte in den USA in der vergangenen Woche gesunken, wenn auch ein wenig deutlicher als erwartet. Andererseits gab es einen Aufbau bei Benzin und Destillaten, so dass die Preise im Anschluss an die Daten ihre Gewinne etwas verminderten.

   Positiv wurden am Ölmarkt die Daten zur chinesischen Handelsbilanz aufgenommen, die besser als erwartet ausgefallen waren und Befürchtungen zerstreuten, dem rohstoffhungrigen China könnte der Appetit auf Öl vergehen. Und nicht zuletzt profitierten die Ölpreise vom schwächeren Dollar, der den in der US-Währung bezahlten Rohstoff für Käufer aus dem Nicht-Dollarraum billiger macht.

   Aus dem gleichen Grund legte auch der Goldpreis auf ein Dreiwochenhoch zu. Überdies ist Nutznießer der Konjunkturskepsis, die der Weltbankbericht aufgebracht hat. Auch die voraussichtlich ausbleibende US-Zinserhöhung im Sommer hilft dem zinslosen Gold. Die Feinunze verteuerte sich im späten Geschäft um 1,2 Prozent auf 1.262 Dollar.

   Der Dollar war schon mit den überraschend schwachen US-Arbeitsmarktdaten vom vergangenen Freitag unter Druck geraten, weil diese die nächste Zinserhöhung der US-Notenbank etwas weiter in die Ferne gerückt haben dürften. Aussagen von US-Notenbankchefin Janet Yellen vom Montagabend haben die Erwartungen an eine Zinserhöhung zusätzlich gedämpft und verhinderten eine Erholung des Greenback. Der Euro eroberte zwischenzeitlich erstmals seit Mitte Mai die Marke von 1,14 Dollar und notierte im späten US-Geschäft knapp darunter.

   Am Anleihemarkt kam nur leichtes Kaufinteresse auf. Die Zehnjahresrendite sank um 1 Basispunkt auf 1,70 Prozent. Eine Auktion neuer zehnjähriger Papiere im Volumen von 20 Milliarden Dollar stieß auf gutes Interesse.

Schwache Quartalszahlen und Gewinnwarnung lassen Verifone abstürzen Unter den Einzelwerten an der Börse stürzten Verifone regelrecht ab, nachdem der Anbieter mobiler Bezahlsysteme überraschend schwache Quartalszahlen vorgelegt und seine Jahresziele gesenkt hat. Die Titel verbilligten sich um rund 25 Prozent.

   Besser wurden die Zahlen von Lululemon aufgenommen, deren Aktie um 4,9 Prozent stieg. Der Umsatz im ersten Geschäftsquartal lag über den Erwartungen, während der Gewinn je Aktie die Analystenschätzung traf.

   AK Steel gewannen 16,6 Prozent, nachdem Credit Suisse die Aktie auf "Outperform" von "Underperform" hochgestuft hat. Für Yahoo ging es um 0,7 Prozent nach oben. Das Unternehmen will im Auktionsverfahren 3.000 Patente verkaufen und damit 1 Milliarde Dollar erlösen. Unitedhealth stiegen um 2,5 Prozent, nachdem der Versicherer eine Dividendenerhöhung um 25 Prozent angekündigt hat.

   Die Gevo-Aktie verteuerte sich um 59 Prozent. Wie das Unternehmen mitteilte, hat Alaska Airlines bei zwei Flügen den von Gevo entwickelten Bio-Treibstoff eingesetzt.

   Amazon legten 0,4 Prozent zu. Der Online-Einzelhändler nimmt 3 Milliarden Dollar für sein Indien-Geschäft in die Hand, wie Amazon-Chef Jeff Bezos mitteilte, aus dessen Sicht es "riesiges Potenzial" in dem Land gibt.

INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 18.004,98 0,37 66,70 3,33 S&P-500 2.119,12 0,33 6,99 3,68 Nasdaq-Comp. 4.974,64 0,26 12,89 -0,65 Nasdaq-100 4.520,63 0,17 7,54 -1,58

ANLEIHEN Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 7/8% 2-jähr. 100 6/32 +1/32 0,779% -0,8BPS 7/8% 3-jähr. 99 26/32 unv. 0,936% +1,5BPS 1 3/8% 5-jähr. 100 22/32 -1/32 1,234% +0,5BPS 1 5/8% 7-jähr. 100 24/32 -1/32 1,511% +0,5BPS 1 5/8% 10-jähr. 99 9/32 +2/32 1,706% -0,7BPS 2 1/2% 30-jähr. 99 23/32 +14/32 2,513% -2,1BPS

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:43 Di, 17:30 % YTD EUR/USD 1,1394 +0,26% 1,1364 1,1348 +4,9% EUR/JPY 121,99 +0,19% 121,75 121,77 -4,3% EUR/CHF 1,0932 -0,34% 1,0970 1,0971 +0,5% GBP/EUR 1,2732 -0,52% 1,2798 1,2841 -6,3% USD/JPY 107,06 -0,05% 107,12 107,32 -8,8% GBP/USD 1,4505 -0,27% 1,4545 1,4570 -1,6%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 51,37 50,36 +2,0% 1,01 +24,3% Brent/ICE 52,56 51,44 +2,2% 1,12 +24,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.261,97 1.247,00 +1,2% +14,97 +19,0% Silber (Spot) 17,04 16,39 +4,0% +0,65 +23,3% Platin (Spot) 1.010,96 999,65 +1,1% +11,31 +13,4% Kupfer-Future 2,06 2,05 +0,6% +0,01 -3,9% Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/raz

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   June 08, 2016 16:12 ET (20:12 GMT)

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