16.05.2016 22:43:52

MÄRKTE USA/Ölpreis beflügelt Wall Street - Buffett treibt Apple

   NEW YORK (Dow Jones)--Nach den deutlichen Verlusten zum Vorwochenschluss mit den tiefsten Ständen seit gut vier Wochen haben sich die Kurse an der Wall Street kräftig erholt. Steigende Ölpreise verliehen dem Aktienmarkt am Pfingstmontag Auftrieb. Schwache Konjunkturdaten vermochten die Kauflaune nicht zu trüben. Die chinesischen Daten vom Wochenende zu Kreditwachstum, Industrieproduktion, Einzelhandelsumsatz und Anlageinvestitionen haben trotz zum Teil deutlicher Verbesserungen durchweg die Erwartungen verfehlt.

   In den USA fiel der Empire State Manufacturing Index überraschend schwach aus, während der vom Branchenverband NAHB ermittelte Hausmarktindex für Mai auf dem Vormonatsstand stagnierte, was für einen stabilen Häusermarkt spricht. Besonders der Empire-State-Index linderte Zinsängste, die vorbörslich noch einen eher verhaltenen Start in die neue Woche hatten befürchten lassen.

   Der Dow-Jones-Index stieg um 1,0 Prozent auf 17.711 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite rückten um 1,0 bzw. 1,2 Prozent vor. Umgesetzt wurden 884 (Freitag: 879) Millionen Aktien. Den 2.403 (1.469) Kursgewinnern standen 701 (1.393) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 82 (122) Titel.

   Der breite Markt wurde von Energieaktien angeführt, die dem Ölpreis nach oben folgten. Stärkster Wert im Dow war jedoch die Apple-Aktie. Sie verbesserte sich dank Warren Buffett um 3,7 Prozent. Wie am Montag bekannt wurde, hat Buffetts Holding Berkshire Hathaway im ersten Quartal 1 Milliarde Dollar in Apple-Aktien gesteckt, nachdem der Kurs aufgrund der rückläufigen iPhone-Verkaufszahlen drastisch gefallen war. Die nun veröffentlichten Zahlen geben den Stand des Berkshire-Engagements Ende März wieder. Seither ist die Apple-Aktie aber nochmals deutlich gesunken, unter anderem weil die jüngsten Quartalszahlen des Konzerns enttäuscht hatten.

Optimistische Analystenprognosen verhelfen Ölpreisen zu Erholung US-Leichtöl der Sorte WTI legte zum Settlement um 3,3 Prozent bzw 1,51 Dollar auf 47,72 Dollar je Barrel zu, den bisher höchsten Stand in diesem Jahr. Die global gehandelte Sorte Brent verteuerte sich um 2,4 Prozent bzw 1,14 Dollar auf 48,97 Dollar. Sowohl Barclays als auch Goldman Sachs hatten sich optimistisch zur Ölpreisentwicklung geäußert. Die Barclays-Analysten sprachen von einer anziehenden Nachfrage - vor allem aus China und Indien. Die Experten von Goldman Sachs sind der Auffassung, dass sich die Überversorgung des Ölmarktes weitgehend aufgelöst habe. Sie sehen die Ölpreise kurzfristig Richtung 50 Dollar marschieren. Auch sie betonten die steigende Nachfrage gepaart mit einer sinkenden Produktion.

   Am Devisenmarkt zeigte sich der Dollar unbeeindruckt von den heimischen Konjunkturdaten und Äußerungen einiger US-Notenbankvertreter, die baldige Zinserhöhungen nahelegten. So sieht der Chef der Federal Reserve von Richmond, Jeffrey Lacker, stichhaltige Argumente für eine Zinserhöhung im Juni. Und der Präsident der Notenbankfiliale San Francisco, John Williams, hält in diesem Jahr zwei bis drei Zinserhöhungen für möglich. Weder Lacker noch Williams sind in diesem Jahr stimmberechtigt im Offenmarktausschuss der Fed. Der Euro ging im späten US-Handel mit etwa 1,1320 Dollar um verglichen mit Ständen knapp unter 1,13 am späten Freitag. Zum Yen gab der Greenback nur zwischenzeitlich etwas nach, als der Yen als sicherer Hafen in Reaktion auf die enttäuschenden chinesischen Daten gesucht war. Am Abend erreichte der Dollar bei 109,10 Yen sein Tageshoch.

   Mit den steigenden Aktienkursen sank das Interesse an Gold, das zunächst dank der schwachen Daten aus China und den USA sowie den damit einhergehenden Konjunktursorgen stärker gefragt war. Die Feinunze kostete zum Settlement 1.274,20 Dollar. Das waren 0,1 Prozent bzw 1,50 Dollar mehr als zum Wochenschluss. US-Staatsanleihen kamen nach ihrer Freitagsrally zurück, die Rendite zehnjähriger Papiere stieg um 4 Basispunkte auf 1,74 Prozent. Anleger gingen wieder stärker ins Risiko, kommentierte Chef-Händler Justin Lederer von Cantor Fitzgerald den Rückzug aus dem "sicheren Hafen" Anleihemarkt.

Übernahmekarussell dreht sich Pfizer mag die Übernahmebemühungen um Allergan eingestellt haben, hat jedoch gleich Ersatz gefunden. Das Unternehmen schluckt den Wettbewerber Anacor, der durch die Transaktion mit 5,2 Milliarden US-Dollar bewertet wird. Der Kurs der Anacor-Titel schoss um gut 57 Prozent in die Höhe, Pfizer legten um 0,6 Prozent zu. Das Verlagshaus Gannett erhöhte derweil sein Gebot für Tribune Publishing, nachdem der erste Versuch zurückgewiesen worden war. Tribune legten um fast 23 Prozent zu, Gannett gewannen 2,2 Prozent. Großinvestor Warren Buffett hilft nicht nur Apple, sondern will im Bedarfsfall Dan Gilbert bei dessen Versuch, den Internetkonzern Yahoo zu kaufen, zur Seite springen. Yahoo legten um 2,7 Prozent zu.

   Der Online-Versandhändler Amazon wird offenbar in den kommenden Wochen mit Eigenmarken ins Rennen gehen, die auch erstmals verderbliche Lebensmittel umfassen. Wie mit der Sache vertraute Personen sagten, sollen die neuen Marken mit Namen wie "Happy Belly", "Wickedly Prime" und "Mama Bear" solche Lebensmittel wie Nüsse, Gewürze, Tee, Kaffee, Babynahrung und Vitamine umfassen. Auch Babywindeln und Waschmittel sollen im Angebot sein. Bereits Ende dieses Monats oder Anfang Juni könnten die ersten Marken auf der Amazon-Internetseite bestellt werden, so ein Informant. Die Titel schlossen 0,1 Prozent höher.

=== zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 17.710,71 1,00 175,39 1,64 S&P-500 2.066,66 0,98 20,05 1,11 Nasdaq-Comp. 4.775,46 1,22 57,78 -4,63 Nasdaq-100 4.380,48 1,25 53,95 -4,63

ANLEIHEN Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 3/4% 2-year 99 30/32 dn 2/32 0,786% +1,3BP 7/8% 3-year 99 25/32 dn 4/32 0,944% +4,0BP 1 3/8% 5-year 100 17/32 dn 8/32 1,262% +5,3BP 1 5/8% 7-year 100 15/32 dn 11/32 1,551% +5,4BP 1 5/8% 10-year 98 26/32 dn 14/32 1,752% +4,5BP 2 1/2% 30-year 97 31/32 dn 30/32 2,597% +4,6BP

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:41 Uhr Fr, 17.31 Uhr % YTD EUR/USD 1,1320 +0,09% 1,1310 1,1289 +4,2% EUR/JPY 123,32 +0,16% 123,13 123,31 -3,3% EUR/CHF 1,1070 +0,26% 1,1041 1,1023 +1,8% GBP/EUR 1,2716 +0,13% 1,2699 1,2718 -6,4% USD/JPY 108,95 +0,09% 108,85 109,24 -7,2% GBP/USD 1,4394 +0,20% 1,4365 1,4357 -2,4%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 47,84 46,21 +3,5% 1,63 +17,5% Brent/ICE 49,07 47,83 +2,6% 1,24 +18,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.274,81 1.273,11 +0,1% +1,70 +20,2% Silber (Spot) 17,15 17,11 +0,3% +0,05 +24,1% Platin (Spot) 1.050,76 1.051,30 -0,1% -0,54 +17,9% Kupfer-Future 2,09 2,07 +0,84% +0,02 -2,6% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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   May 16, 2016 16:13 ET (20:13 GMT)

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