26.03.2015 15:21:46

MÄRKTE USA/Nahost-Krise drückt Aktien und treibt Öl

   NEW YORK (Dow Jones)--Nach den heftigen Abgaben zu Wochenmitte geht es auch am Donnerstag an der Wall Street nach unten - wenn auch mit vermindertem Tempo. Die steigenden Sorgen hinsichtlich der Entwicklungen im Nahen Osten lassen Investoren wieder verstärkt in Gold und den "sicheren Hafen" Yen umschichten. Auch die Ölpreise ziehen mit den geopolitischen Spannungen deutlich an. Aktien fallen daher der steigenden Risikoscheu zum Opfer. Der Dow-Jones-Index verliert 0,5 Prozent auf 17.664 Punkte, der S&P-500 fällt ebenfalls um 0,5 Prozent, der Nasdaq-Composite gibt 0,9 Prozent nach.

   Hintergrund ist die sich zuspitzende Lage im Bürgerkriegsland Jemen. Denn mit Saudi-Arabien greift einer der wichtigsten Ölförderer direkt in den Konflikt ein. Und auch der ölreiche Staat Iran wird mit den Kämpfen in Verbindung gebracht. Das schiitische Land steht im Verdacht, die Rebellen im Jemen zu unterstützen. Saudi-Arabien und mehrere Verbündete hatten militärisch in den Konflikt im Jemen eingegriffen. Saudische Kampfflugzeuge griffen in der Nacht zum Donnerstag Stellungen der schiitischen Huthi-Miliz im Jemen an. Der Militäreinsatz wurde vom saudischen US-Botschafter bestätigt. Aber auch Bodentruppen aus Saudi-Arabien stehen offenbar bereit. Iran hat die von Saudi-Arabien angeführte Militäroffensive im Jemen derweil scharf kritisiert.

   Vor diesem Hintergrund stützen auch besser als erwartet ausgefallene Arbeitsmarktdaten nicht. In der Vorwoche hatten weniger US-Amerikaner erstmals Arbeitslosenhilfe beantragt. Die Prognosen waren deutlich pessimistischer. Letztlich stehe der Markt noch unter dem Einfluss der schwachen Auftragseingänge aus der Industrie am Vortag, heißt es: "Sollte das Wachstum nicht so ausfallen, wie es vermutet wird, dürften die Gewinne der Unternehmen einen Dämpfer erhalten", sagt Präsident Chris Gaffney von EverBank World Markets.

   Die Ölpreise ziehen mit der Krise im Jemen auf breiter Front an und steigen auf die höchsten Stände seit über zwei Wochen - trotz stärker als erwartet ausgefallener US-Lagerbestandsdaten am Vortag. US-Leichtöl der Sorte WTI legt um 3 Prozent auf 50,67 US-Dollar zu. Hatten angesichts der globalen Überversorgung des Ölmarktes die Krisenherde Syrien, Libyen und Irak die Märkte noch relativ kalt gelassen, scheint sich dies nun aber zu ändern. "Der Preisanstieg dürfte aller Voraussicht nach nur von kurzer Dauer sein. Aber ich bin sicher, dass Händler die Schlagzeilen aus dem Jemen nutzen, um Vorteile daraus zu schlagen. Der Welt wird vor Augen geführt, wie unberechenbar der Nahe Osten ist", sagt Rohstoffstratege Richard Gorry von JBC Energy Asia.

   In Zeiten der Unsicherheit sind auch Gold und andere vermeintlich sichere Häfen wie der Yen gefragt. Der Dollar fällt in Richtung der Marke von 119 Yen, nach Ständen um 119,60 Yen am Vortag. Der Euro "kämpft" weiter mit der Marke von 1,10 Dollar. Der Goldpreis springt klar über die Marke von 1.200 Dollar - aktuell kostet die Feinunze 1.205 Dollar nach Preisen um 1.195 Dollar am Vorabend. Nicht profitieren von der Verunsicherung können US-Renten, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen steigt um vier Basispunkte auf 1,96 Prozent.

   Auf der Unternehmensseite legen die Aktien von Red Hat nach den besser als erwartet ausgefallenen Ergebnissen für das vierte Quartal deutlich zu. Die Aktie des Software-Unternehmens steigt um 7,2 Prozent. SanDisk brechen um 18 Prozent ein, nachdem das Unternehmen für Speichermedien seinen Ausblick gesenkt hat.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.633,72 -0,48 -84,82 S&P-500 2.051,47 -0,46 -9,58 Nasdaq-Comp. 4.834,46 -0,86 -42,06 Nasdaq-100 4.290,82 -0,89 -38,47

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 7.55 Uhr Mi, 17.45 Uhr EUR/USD 1,0977 -0,17% 1,0996 1,0963 EUR/JPY 130,66 0,10% 130,53 130,99 EUR/CHF 1,0495 -0,32% 1,0529 1,0517 USD/JPY 119,05 0,33% 118,66 119,48 GBP/USD 1,4886 -0,11% 1,4902 1,4889 === Kontakt zum Autor: ralf.zerback@wsj.com

   DJG/DJN/raz/mgo

   (END) Dow Jones Newswires

   March 26, 2015 09:51 ET (13:51 GMT)

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