22.06.2018 15:54:45
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MÄRKTE EUROPA/Risikoaversion bleibt trotz Erholung hoch - Öl zieht an
Von Manuel Priego-Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen halten am Freitagnachmittag an den Kursgewinnen fest. Der DAX steigt um 0,2 Prozent auf 12.536 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es kräftiger um 0,7 Prozent auf 3.427 Punkte nach oben. Nach dem Ausverkauf am Vortag bleibt die Unsicherheit jedoch hoch. Mit der Gewinnwarnung von Daimler vom Vortag ist der Handelsstreit bei den Unternehmen angekommen. Und dieser verschärft sich weiter mit den nun in Kraft getretenen EU-Zöllen auf US-Importe wie Jeans und Harley-Davidson-Motorräder. Die Reaktion von US-Präsident Donald Trump wird wohl nicht lange auf sich warten lassen.
Kräftig nach oben geht es mit den Ölpreisen. Die Opec hat sich nach Angaben aus informierten Kreisen im Grundsatz auf eine Steigerung der Erdölförderung um 600.000 Barrel pro Tag geeinigt. Die offizielle Erhöhung, deren genaue Höhe noch nicht feststeht, werde zwar darüber liegen, aber weil einige Opec-Mitglieder bereits an der Kapazitätsgrenze arbeiteten, betrage die reale Steigerung nur 600.000 Barrel. Im Vorfeld war zum Teil über deutlich höhere Produktionsausweitungen spekuliert worden. Das treibt die Preise: WTI zieht um 2,8 Prozent an, Brent kommt auf ein Plus von 2,3 Prozent. Ölaktien steigen um 2,5 Prozent, was den Euro-Stoxx-50 stützt.
Freude über Entlassung Griechenlands aus Rettungsprogramm währt nicht lange
An der Athener Börse habe die Aktienkurse zunächst mit deutlichen Aufschlägen auf die bevorstehende Entlassung Griechenlands aus dem Rettungsprogramm für das hochverschuldete Land reagiert, mittlerweile bröckeln die Gewinne aber. Der FTSE/ATHEX-Large-Cap-Index stieg am Morgen zeitweise um über 2 Prozent, am Nachmittag ist das Plus auf 0,3 Prozent geschrumpft.
In der Nacht zum Freitag haben sich die Finanzminister der Euroländer auf die Bedingungen für das Ende des dritten Hilfsprogramms geeinigt. Athen bekommt nun eine Abschlusszahlung von 15 Milliarden Euro zum Aufbau eines Finanzpuffers und deutliche Schuldenerleichterungen. Ab August soll Griechenland dann finanziell wieder auf eigenen Beinen stehen. Für die Alpha Bank geht es kräftiger um 2,7 Prozent nach oben, Piraeus Bank gewinnen 1,3 Prozent.
Deutsche Bank meistert ersten Teil des US-Stresstests
Positiv wird an der Börse gewertet, dass der US-Tochter der Deutschen Bank von der US-Notenbank eine überdurchschnittliche Eigenkapitalausstattung bescheinigt wurde. "Da sieht es besser aus als bei einigen US-Wettbewerbern", so ein Teilnehmer. Allerdings stehe bereits die nächste Hürde mit der sogenannten umfassenden Kapitalanalyse an, die sich in der Vergangenheit für die Deutsche Bank als die höhere Hürde erwiesen hat. Die Aktie gewinnt 1 Prozent.
Die Papiere der italienischen BPER Banca steigen an der Mailänder Börse um 7,1 Prozent, nachdem die italienische Unipol eine Beteiligung in Höhe von 3,25 Prozent an der Bank für 73,8 Millionen Euro gekauft und in der Folge ihren Anteil auf über 13 Prozent erhöht hat. "Unipol ist ein Partner der BPER im Bereich der Versicherungen," sagen die Analysten der Citi. Allerdings ist Unipol auch im Bankgeschäft tätig. Die Aufstockung der Beteiligung könnte daher ein Schritt sein, dem weitere folgen.
Nach der Gewinnwarnung von Daimler wird der Autosektor weiter tendenziell gemieden. BMW verlieren 1 Prozent, Daimler geben 0,3 Prozent nach, während Leoni gleich um 2,1 Prozent fallen. Continental büßen 0,2 Prozent ein, während die VW-Aktie um 0,1 Prozent nachgibt. Allianz steigen nach einer Kaufempfehlung von Berenberg um 0,8 Prozent, Bayer schaffen nach einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank ein Plus von 1,7 Prozent. Covestro erholen sich derweil nach der zuletzt schwachen Entwicklung und gewinnen 2,3 Prozent.
Nach Gerry Weber warnt Ahlers
Nach Gerry Weber hat nun auch der Modekonzern Ahlers die Prognose für das laufende Geschäftsjahr gekappt. "Hier befindet sich eine ganze Branche in der Krise", so ein Marktteilnehmer. In Frankfurt geht es für die Ahlers-Stämme um 2 Prozent nach unten.
"Die Zeitplanung des Unternehmens war wohl etwas ambitioniert", so ein Teilnehmer zur Gewinnwarnung von Sporttotal. Aufgrund von Verzögerungen im Geschäftsbereich Venues (Rennstrecken-Projekte) hat das Unternehmen die erwartete Umsatz- und Ergebnisbandbreite für 2018 nach unten genommen. Für die Aktie geht es um über 17,4 Prozent abwärts.
Aktien britischer Onlinehändler reagieren mit Abgaben auf das Schließen eines Steuerschlupflochs in den USA. Demnach können Internet-Einzelhändler auch in Bundesstaaten, in denen sie keine physische Präsenz haben, dazu verpflichtet werden, Mehrwertsteuer zu erheben. Nach Meinung der Analysten von Liberum wird die neue Regelung Asos härter treffen als Boohoo.com, weil Asos sehr viel Umsatz in Kalifornien erziele, wo derzeit noch keine Steuern erhoben werden müssten. Asos verlieren 6,5 Prozent und Boohoo.com 2,3 Prozent.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.426,80 0,68 23,29 -2,20
Stoxx-50 3.063,51 0,93 28,31 -3,60
DAX 12.536,47 0,20 24,56 -2,95
MDAX 26.358,94 0,39 101,58 0,60
TecDAX 2.794,03 -0,17 -4,71 10,48
SDAX 12.273,09 0,34 41,35 3,25
FTSE 7.655,93 1,32 99,49 -0,07
CAC 5.364,79 0,92 48,78 0,98
Bund-Future 162,03 -0,19 2,14
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.00 Uhr Do, 17.25 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1652 +0,38% 1,1632 1,1606 -3,0%
EUR/JPY 128,22 +0,50% 127,93 127,70 -5,2%
EUR/CHF 1,1533 +0,20% 1,1517 1,1510 -1,5%
EUR/GBP 0,8770 +0,07% 0,8763 1,1421 -1,4%
USD/JPY 110,04 +0,13% 109,98 110,03 -2,3%
GBP/USD 1,3286 +0,30% 1,3274 1,3256 -1,7%
Bitcoin
BTC/USD 6.150,62 -8,5% 6.671,18 6.721,82 -55,0%
ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut
Deutschland 2 Jahre -0,67 -0,69 -0,06
Deutschland 10 Jahre 0,34 0,33 -0,09
USA 2 Jahre 2,55 2,53 0,65
USA 10 Jahre 2,92 2,90 0,51
Japan 2 Jahre -0,14 -0,14 0,00
Japan 10 Jahre 0,03 0,03 -0,02
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 67,44 65,54 +2,9% 1,90 +13,5%
Brent/ICE 74,97 73,05 +2,6% 1,92 +15,5%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.268,21 1.267,02 +0,1% +1,19 -2,7%
Silber (Spot) 16,36 16,32 +0,2% +0,04 -3,4%
Platin (Spot) 868,10 863,50 +0,5% +4,60 -6,6%
Kupfer-Future 3,02 3,02 +0,1% +0,00 -9,2%
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/ros
(END) Dow Jones Newswires
June 22, 2018 09:54 ET (13:54 GMT)
Analysen zu Unipol Gruppo Finanziario SpA Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-2 Shmehr Analysen
Aktien in diesem Artikel
Allianz | 299,90 | -0,86% | |
ASOS plc | 4,77 | -2,17% | |
ASOS PLC Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1 Sh | 5,12 | 6,44% | |
Banca Popolare dell`Emilia Romagna S.c.a r.l. | 6,34 | 3,06% | |
Bayer AG (spons. ADRs) | 4,68 | -7,33% | |
Bayer | 19,36 | -1,95% | |
BMW AG | 77,72 | -2,66% | |
BMW Vz. | 71,85 | -2,64% | |
boohoo.com plc | 0,44 | -1,16% | |
Continental AG | 65,18 | -1,87% | |
Continental AG (spons. ADRs) | 6,35 | -2,31% | |
Covestro AG | 57,12 | -0,73% | |
Daimler AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1 Sh | 13,30 | -4,32% | |
Deutsche Bank AG | 17,11 | 0,46% | |
Mercedes-Benz Group (ex Daimler) | 54,38 | -3,51% | |
SPORTTOTAL AG | 0,27 | -3,55% | |
Unipol Gruppo Finanziario SpA Az.ordinaria post raggruppamento | 11,70 | -0,85% | |
Unipol Gruppo Finanziario SpA Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-2 Sh | 4,73 | 86,96% | |
Volkswagen (VW) St. | 88,80 | -1,06% | |
Volkswagen (VW) AG Vz. | 85,98 | -2,03% |