02.05.2016 18:56:52

MÄRKTE EUROPA/Mini-Erholung - Goldpreis schaut über 1.300 Dollar

   FRANKFURT (Dow Jones)--Nach dem Einbruch zum Wochenausklang haben sich Europas Börsen am Montag stabilisiert. Vor allem der Dax legte etwas stärker zu, nachdem es ihn am Freitag besonders stark erwischt hatte mit einem Minus von 2,7 Prozent. Er erholte sich um 0,8 Prozent auf 10.123 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 schloss nur minimal 2 Punkte höher bei 3.030 Zählern. Eine stärkere Erholung der Aktienkurse verhinderte der weiter steigende Euro. Eine starke Währung schmälert die Exportchancen und mithin die Erträge der Unternehmen in der Eurozone.

   "Druck auf den DAX kommt (...) vom Devisenmarkt, wo der Euro Fahrt in Richtung 1,15 US-Dollar aufnimmt", sagte Jochen Stanzl von CMC Markets. War der Euro am Morgen noch denkbar knapp am Sprung über 1,15 Dollar gescheitert, hievten ihn schwache Konjunkturdaten aus den USA am Nachmittag über diese Hürde. Eine Umfrage unter Einkäufern im verarbeitenden US-Gewerbe im April enttäuschte. Daraufhin kam der Dollar unter Druck und der Euro legte bis auf 1,1531 Dollar zu. Das ist der höchste Stand seit Mitte Oktober.

Dollar-Schwäche und Spekulanten treiben Goldpreis hoch Der Goldpreis kletterte am Montag erstmals seit Januar vergangenen Jahres über 1.300 US-Dollar je Feinunze. Er legte in der Spitze bis auf 1.304,30 Dollar zu. Anschließend gab der Goldpreis wieder etwas nach auf 1.297 Dollar. "Unterstützt wird Gold vom schwachen US-Dollar", sagte Eugen Weinberg von der Commerzbank. Weil Gold in Dollar gehandelt wird, wird es für Käufer aus dem Nicht-Dollarraum bei einem schwächeren Dollar billiger.

   Zudem seien am Freitag insgesamt 1,7 Tonnen Gold mittels börsengehandelter Fonds (ETF) gekauft worden, ergänzte Weinberg. Vor allem spekulative Finanzanleger hätten den Goldpreis zuletzt stark nach oben getrieben. Es drohten daher Preiskorrekturen. Matus Qurbany von der Saxo Bank begründete den festen Goldpreis mit nachlassenden Erwartungen steigender Zinsen in den USA, einer schwachen Konjunktur und negativen Anleiherenditen.

   Am deutschen Aktienmarkt lagen Allianz mit einem Plus von 2,9 Prozent an der DAX-Spitze. Der Versicherer hat erste Zahlen für das erste Quartal veröffentlicht. "Der operative Gewinn liegt mit 2,8 Milliarden Euro um rund 200 Millionen Euro über unserer Schätzung", sagte ein Händler. Die Allianz habe sich in einem unverändert schwierigen Niedrigzinsumfeld zum Jahresbeginn gut geschlagen.

Deutsche Bank und Italiens Banken unter Druck Deutsche Bank zählten dagegen mit einem Abschlag von 2,7 Prozent zu den größeren Verlierern. Hier verstimmte ein Bericht der Financial Times, dem zufolge die Deutsche Bank in Großbritannien regulatorische Vorschriften im Kampf gegen Geldwäsche und Terrorfinanzierung nicht eingehalten haben soll.

   An der Mailänder Börse sorgten einmal mehr die Bankenaktien für negative Furore. Die Kursverluste der Geldhäuser reichten von 2 Prozent für Intesa-Sanpaolo über 3,7 Prozent für UniCredit bis zu 7,3 Prozent für Banco Popolare. Auslöser war der mehr als holprige Börsengang der Banca Popolare di Vincenza. Wegen der viel zu geringen Nachfrage nach den angebotenen Aktien der Bank hält nun das jüngst erst eingerichtete Rettungsvehikel Atlante über 90 Prozent an Banca Popolare di Vincenza.

   Das führt dazu, dass zum einen die Aktien wegen eines zu geringen Streubesitzes von der Börse nicht zum Handel zugelassen wurden, zum anderen bindet es einen Großteil der Atlante-Mittel, die eigentlich dafür bestimmt waren, den italienischen Banken Problemkredite abzukaufen. Die Verluste der Bankaktien bescherten dem Börsenindex FTSE-MIB einen Verlust von 1 Prozent.

BMW und Lufthansa werden vor Zahlen gekauft Bei den deutschen Nebenwerten brachen LPKF um 13 Prozent ein. Der Hersteller von Lasertechnik hat das Umsatzziel für dieses Jahr von 100 bis 120 Millionen Euro auf 90 bis 110 Millionen Euro gesenkt. Im ersten Quartal ist der Umsatz um fast ein Drittel eingebrochen.

   Im DAX verteuerten sich BMW um 0,8 Prozent. Die Münchener veröffentlichen am Dienstag die im ersten Quartal erzielten Ergebnisse. Der BMW-Kurs ist seit Jahresbeginn um 16 Prozent gefallen. Daimler stiegen um 0,7 Prozent. Auch die Lufthansa legt voraussichtlich am Dienstag den Quartalsbericht vor, der Aktienkurs stieg um 1,2 Prozent.

   Kontakt zum Autor: benjamin.krieger.de@wsj.com

   DJG/bek/gos

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   May 02, 2016 12:26 ET (16:26 GMT)

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