Ausblick |
12.03.2024 23:18:00
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IWF prognostiziert Einbruch beim Ölpreis im Jahr 2024
• Preisschwankungen am Ölmarkt sind möglich
• Die Weltwirtschaft ist laut Chefökonom Gourinchas widerstandsfähig
Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet damit, dass die durchschnittlichen Ölpreise im Jahr 2024 voraussichtlich um etwa 2,3 Prozent sinken werden. Pierre-Olivier Gourinchas, Chefökonom des IWF, warnt vor Risiken, die die Rohstoffpreise und Lieferketten potenziell stören könnten. Zu den Belastungsfaktoren der Rohölpreise gelten unter anderem die geopolitischen Spannungen im Nahen Osten und die Angriffe der Huthi im Roten Meer. Laut Gourinchas würden neue Rohstoffpreisspitzen folgen, sofern die Angriffe auf die Schifffahrt im Roten Meer anhalten. Ein Risiko, dessen Folgen sich aktuell nur schwer abschätzen ließen, so Gourinchas.
Die U.S. Energy Information Administration, kurz "EIA", rechnet mit einem Preis von durchschnittlich 82 US-Dollar pro Barrel in diesem Jahr. Die EIA prognostiziert, dass Angebot und Nachfrage von Erdölflüssigkeiten weltweit ausgeglichen sein würden. Grundsätzlich gehe das Energieministerium davon aus, dass der Rohölpreis eher sinken als steigen wird. Es sei dennoch möglich, dass die tatsächlichen Preise diese Prognose übertreffen würden, räumt das Ministerium ein. Laut EIA sei dies hauptsächlich von ungeplanten Produktionsunterbrechungen abhängig - wie beispielsweise durch die erst kürzlich eskalierenden Spannungen im Roten Meer. Weiter rechnet die EIA damit, dass die OPEC+ im Jahr 2024 weniger produzieren wird, als sie sich in ihren Zielwerten vorgenommen hat. Diese Produktionsbeschränkungen werden der EIA zufolge die Preise auf dem aktuellen Niveau halten. Demnach prognostiziert die Behörde für die Rohölproduktion durchschnittlich 36,4 Millionen Barrel pro Tag (b/d) in diesem Jahr.
Goldman Sachs hatte bereits Ende vergangenen Jahres mit niedrigeren Ölpreisen für das Jahr 2024 gerechnet. So prognostizierte die US-Investmentbank einen Ölpreis zwischen 70 und 90 US-Dollar. Etwaige Preisschwankungen würden im Jahr 2024 abnehmen, mutmaßten die Goldman Sachs-Banker damals.
Auswirkungen auf die Weltwirtschaft
Die Entwicklung der Rohölpreise wird weitreichende Auswirkungen auf die Weltwirtschaft haben. Insbesondere geopolitische Konflikte in wichtigen Ölregionen könnten zu potenziellen Preisschwankungen und Versorgungsproblemen führen. Gourinchas beschreibt die aktuelle Weltwirtschaft als "bemerkenswert widerstandsfähig" und spricht von einer "sanften Landung", die in Sicht sei. Sowohl höhere private als auch höhere öffentliche Ausgaben, verbesserte Lieferketten sowie günstige Energie- und Rohstoffpreise festigten laut ihm die Aussicht auf eine positive wirtschaftliche Weltlage. Die Volatilität der Ölpreise bleibt also ein zentrales Thema für Regierung, Unternehmen und Verbraucher weltweit.
Redaktion finanzen.at
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