Goldpreis: Warten auf neue Statements von Fed-Chef Powell

von Jörg Bernhard

In den vergangenen Tagen kamen von der US-Notenbank überraschend "falkenhafte" Töne, wodurch sich die Stimmung an den Goldmärkten leicht eingetrübt hat. Mittlerweile gilt mit Blick auf die nächste Zinsentscheidung der Fed (26. Juli) ein Anheben der US-Leitzinsen um 25 Basispunkte als relativ sicher. Das FedWatch-Tool des Terminbörsenbetreibers CME Group zeigt für dieses Szenario derzeit eine Wahrscheinlichkeit von über 74 Prozent an, nachdem vor einem Monat hierfür lediglich ein Wert von 19 Prozent angezeigt worden war. Steigende Zinsen gelten gemeinhin als nachteilhaft für den Preis des gelben Edelmetalls. Da hierzulande die Inflationsrate die erzielbaren Renditen deutscher Bundesanleihen aber nach wie vor deutlich übertrifft, muss man sich über den altbewährten Inflationsschutz Gold - insbesondere auf lange Sicht - keine Sorgen machen.

Am Dienstagmorgen präsentierte sich der Goldpreis nachgebenden Notierungen. Bis 7.00 Uhr (MESZ) ermäßigte sich der am aktivsten gehandelte Future auf Gold (August) gegenüber Freitag um 9,60 auf 1.961,60 Dollar pro Feinunze.

Rohöl: Chinas Zinssenkung enttäuscht

Weil die von China verkündete heutige Zinssenkung um zehn Basispunkte geringer als erwartet ausgefallen war, präsentierte sich der fossile Energieträger im frühen Dienstagshandel weiterhin mit negativen Vorzeichen. Die Chance auf eine signifikante Erholung der chinesischen Ölnachfrage dürfte dadurch geringer als erhofft ausfallen. Für erhöhte Aufmerksamkeit dürfte als nächstes der Wochenbericht des American Petroleum Institute sorgen, dessen Veröffentlichung aufgrund des gestrigen US-Feiertags einen Tag später als gewohnt (Mittwochabend) vorgesehen ist.

Am Dienstagmorgen präsentierte sich der Ölpreis mit etwas schwächeren Notierungen. Bis gegen 7.00 Uhr (MESZ) ermäßigte sich der nächstfällige WTI-Future um 0,90 auf 70,88 Dollar (gegenüber Freitag), während sein Pendant auf Brent um 0,13 auf 75,96 Dollar zurückfiel.


Redaktion finanzen.at