Kostenanstieg voraus |
28.12.2021 20:47:00
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Aus diesen Gründen glaubt Goldman Sachs an einen Anstieg des Ölpreises auf 100 US-Dollar
• Goldman Sachs-Experte hält weiteren Preisanstieg für möglich
• Blick auf Erholung des Flugverkehrs und starke Nachfrage
Die Aussichten für Ölanleger sind weiter positiv, glaubt Damien Courvalin, Leiter des Energy Research bei der US-Großbank Goldman Sachs. Der Experte hält beim Ölpreis einen Anstieg bis auf 100 US-Dollar pro Barrel für möglich.
Steigende Nachfrage im Blick
Das erklärte Courvalin kürzlich in einem Energieausblick-Briefing mit Pressevertretern, über das CNBC berichtet. Dabei verwies er insbesondere auf die starke Ölnachfrage am Markt. Diese habe sich bereits vor Auftreten der neuen Coronavirus-Variante Omikron auf Rekordniveau befunden, zeitgleich gebe es noch einen zweiten potenziell preistreibenden Effekt: "Es gab bereits vor dieser neuesten Omikron-Variante eine rekordhoche Nachfrage, und jetzt kommt noch eine höhere nach Flugreisen hinzu". Zudem befinde sich die Weltwirtschaft immer noch im Wachstum, wird der Experte zitiert. "Sie werden sehen, dass es im Jahr 2022 einen neuen Nachfragerekord geben wird, und dann noch einmal einen im Jahr 2023", zeigte sich Courvalin überzeugt.
Internationaler Reiseverkehr vor Erholung
Insbesondere der Flugreiseverkehr, der infolge von Beschränkungen durch die neue Corona-Mutation erneut Abschläge hinnehmen musste, werde sich wieder erholen, wenn die Beschränkungen wieder gelockert werden. "Wir müssen warten, bis diese Welle vorüber ist, aber das deutet darauf hin, dass sich der internationale Reiseverkehr im nächsten Jahr weiter erholen sollte." Bereits jetzt gebe es Erholungstendenzen, was zum Teil auf Asien zurückzuführen sei. "Bis vor kurzem noch waren Länder wie Australien, Neuseeland und Singapur sehr aggressiv bei der Begrenzung internationaler Transfers. Das entlastet", sagte er. Vor diesem Hintergrund erwartet der Experte für 2022 einen Ölpreis um 85 US-Dollar pro Barrel, einen Anstieg auf 100 US-Dollar hält er aber ebenfalls für möglich.
Zwei preistreibende Effekte
Damit der Ölpreis tatsächlich auf einen dreistelligen Dollarpreis steigen kann, sieht Courvalin zwei mögliche Optionen. Die erste sei, dass die Kosten steigen, wenn Ölkonzerne ihre Produktion hochfahren. "Überall in der Wirtschaft gibt es Inflation, und schließlich gibt es auch eine Inflation bei den Öldienstleistungen", zeigt er sich überzeugt.
Neben steigenden Kosten sei auch ein Nachfrageüberhang denkbar, um den Ölpreis bis auf 100 US-Dollar zu treiben. Es bestehe die Möglichkeit, dass das Ölangebot die Nachfrage nicht decken könne, wenn sich die Weltwirtschaft wieder öffne und auf Erholungskurs begebe.
Wichtiger Faktor dafür, ob die Prognose des Experten eintreffen wird, dürfte die Politik der OPEC+ sein, der 13 OPEC-Staaten plus wichtiger Förderländer wie Russland. Aktuell plant die Organisation mit einer Anhebung der Ölfördermenge um 400.000 Barrel pro Tag ab Januar.
Redaktion finanzen.at
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