Scania sei mehr Wert |
31.03.2014 07:09:33
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Schwedischer Fonds AMF lehnt VW-Offerte für Scania ab
AMF gehört zu einer Gruppe von Minderheitsaktionären, die Europas größter Autobauer auf seinem Weg zur kompletten Übernahme bei Scania herauskaufen will. Volkswagen hatte den Scania-Aktionären im Februar ein Übernahmeangebot über 200 Schwedische Kronen oder umgerechnet 22,26 Euro vorgelegt. VW will mit der kompletten Übernahme der Schweden die nur schleppend vorankommende Nutzfahrzeug-Allianz unter dem eigenen Konzern-Dach vorantreiben.
Volkswagen hält zwar bereits knapp 63 Prozent an Scania. Entsprechend bewertet die Offerte die Scania-Anteile, die VW noch nicht hält, mit rund 6,7 Milliarden Euro, was einer saftigen Prämie für die verbliebenen Aktionäre entsprach. Einige Analysten hatten angemerkt, dass die Niedersachen zu viel für die restlichen Scania-Anteile bieten würden.
Die Absage von AMF ist nicht die erste Negativ-Schlagzeile für VW. Anfang März hatte bereits ein unabhängiger Ausschuss des Verwaltungsrats der Scania AB die Offerte von VW abgelehnt. Das Angebot sei angesichts der Wachstumsaussichten, der technologischen Exzellenz und des Synergiepotenzials zu niedrig. VW hatte der Einschätzung widersprochen und das bisherige Angebot unterstrichen.
AMF-Aktionärsvertreter Anders Oscarsson sagte nun, dass man die Einschätzung des unabhängigen Ausschusses in die Überlegungen einbezogen habe. Der Pensionsfonds habe aber auch seine eigene Überprüfung vorgenommen und sei dann zu der Entscheidung gelangt. "Unsere Aufgabe ist es, langfristig ordentliche Erträge für unsere Investoren sicherzustellen", erklärte Oscarsson.
VW hat den Plan zur Komplettübernahme damit begründet, dass aufgrund rechtlicher Beschränkungen zum Schutz von schwedischen Minderheitsaktionären es in der der momentanen Eigentümerstruktur nicht möglich sei, das volle Potenzial einer engeren Zusammenarbeit zwischen der eigenen Nutzfahrzeugsparte sowie den Töchtern MAN und Scania zu heben. Die schwedischen Minderheitsaktionäre von Scania hatten VW mehrfach bei den eigenen Vorhaben dazwischengefunkt.
VW-Patriarch Ferdinand Piech hatte die langfristigen Synergien der Lkw-Troika einst auf 1 Milliarde Euro beziffert - von denen 2014 früheren Angaben zufolge gerade einmal 200 Millionen Euro realisiert werden, die vorrangig im Einkauf entstehen. Das soll sich mit der angestrebten Komplettübernahme ändern. Die Hindernisse einer vertieften Zusammenarbeit sollen beseitigt, gemeinsame Projekte zügiger umgesetzt und so Einsparungen realisiert werden.
DJG/DJN/kla/cln
Dow Jones Newswires
Von Christina Zander
STOCKHOLM
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