02.10.2019 10:30:00
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Partner-Meeting 2019 von FondsConsult Research und €uro Advisor Services: Doppeltes Jubiläum
25 Jahre ist es her, dass FondsConsult Research seinen Geschäftsbetrieb aufnahm, wie Gründungspartner Rüdiger Sälzle bei der Begrüßung zum diesjährigen Partner-Meeting erinnert. Die Idee war schlicht und einleuchtend: „Da es mehr Fonds auf der Welt gibt als Aktien, muss Fonds-Research ebenso gefragt sein, wie Aktien-Research!“
Das erste Büro damals in der Münchner Nederlingerstraße, Telefon, Fax-Gerät, aber noch ohne E-Mails. Die ersten Aufträge kamen auf Thermopapier herein und ebenso wurden auch die ersten Analysen verschickt. Doch das waren nicht die größten Hindernisse für die Junganalysten Joachim Meyer und Rüdiger Sälzle, die von der Bayerischen Vereinsbank den Sprung in die Selbstständigkeit wagten.
Rüdiger Sälzle, Gründungspartner FondsConsult Research
Start mit Schwierigkeiten
Gravierender wirkte sich im Sommer 1994 der Crash am Anleihenmarkt aus, der viele Marktteilnehmer veranlasste, die Füße stillzuhalten und vorerst keine Research-Aufträge zu vergeben. „Nicht minder belastend war, dass auch an den Aktienmärkten Flaute vorherrschte“, blickt Sälzle zurück. So gab es vor 25 Jahren keinen vergleichbaren Anlagedruck wie heute – Hypothekenzinsen pendelten bei etwa neun Prozent, für Tagesgeld kassierten Anleger rund 4,5 Prozent. Da rentierte sich bisweilen auch das Nichtstun.
Nicht so jedoch bei FondsConsult. „Wer einfach immer weiter macht, kann gar nicht verhindern, irgendwann Erfolg zu haben“, zitiert Laudator Frank-B. Werner, Geschäftsführer des Münchner Finanzen Verlags, Thomas Alva Edison, den genialen Erfinder. Und so hatten es die FondsConsult-Gründer ihren Kunden der ersten Stunde zu verdanken, dass der Start schließlich gelang: Etwa dem Bankhaus Löbbecke oder Sal. Oppenheim, die ihrerseits ihre Selbstständigkeit inzwischen verloren haben und zum Privatbankhaus M.M.Warburg & CO bzw. zur Deutschen Bank gehören.
Frank-B. Werner, Geschäftsführer des Münchner Finanzen Verlags
Der Blick zurück
Langjährige Wegbegleiter wie ebase-Chef Rudolf Geyer, Finanzrechtsexperte Christian Waigel, Lothar Behrens, der Vorstandssprecher der Augsburger Aktienbank, und Kai Röhrl, Head of Wholesale bei Robeco Deutschland ließen in einem anschließenden Panel, moderiert von Frank-B. Werner, gemeinsame Erinnerungen Revue passieren. Etwa über die damals abenteuerliche Einführung des Fondshandels bei der Augsburger Aktienbank, die Handhabung von Kickbacks und die Einführung von Insiderregeln, von Wertpapierhandelsgesetz und von Basel I. Andererseits hinterließen aber auch die Finanzkrise 2008, das Platzen der Dotcom-Blase oder 9/11 nachhaltige Erinnerungen. Oder die Ursprünge des nachhaltigen Investierens, was inzwischen zum Mainstream geworden ist.
Norbert Röttgen, MdB, blickt nach vorn
Den Gastvortrag bestritt in diesem Jahr Norbert Röttgen, MdB und Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses, der sich der Frage widmete, wo Deutschland und Europa im Konflikt zwischen China und den USA stehen und dabei Risiken, Chancen und Perspektiven beleuchtete. Er konstatiert, dass die westliche Welt am Ende eines ordnungspolitischen Zyklusses stehe. Die Hoffnung auf eine Ära des ewigen Friedens habe sich zerschlagen, sie habe just mit der Annexion der Krim geendet.
Was wir nun als eine Art Zwischenperiode sehen, sei die Rückkehr des Wettbewerbs der großen Mächte, bei der es darum gehe, die eigene Machtposition auszubauen, auf Kosten anderer – wobei nicht klar sei, wie lange diese Periode dauere. Klar sei hingegen, dass einerseits die USA ihre historische Führungsfunktion aufgegeben haben, was er als echte Zäsur beschreibt, und andererseits China als systemischer Rivale zu betrachten sei. Unter dem Strich heißt das, dass sich Deutschland fragen müsse, welche Rolle es in dieser neuen Ordnung spiele wolle.
Röttgen plädiert in diesem Zusammenhang dafür, dass die EU sich auf ihre Stärken besinnt und endlich beginnt, ihre Rolle in der Welt zu definieren bzw. zu finden. „Wir brauche einen Zusammenschluss der Willigen und Fähigen, die eine gemeinsame Außenpolitik betreiben“, sagt er. Zu diesem Kreis zählt er zunächst Deutschland, Frankreich und auch Großbritannien, selbst wenn das Land die EU verlassen würde, sowie Polen als Vertreter des Ostens, um das bislang sehr erfolgreiche Binnenprojekt EU auch in seiner Außenwirkung zu stärken.
Dr. Norbert Röttgen, MdB und Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses
Doppeltes Jubiläum
Die rund 70 Partner und Geschäftsfreunde, die der Einladung nach München gefolgt sind, konnten neben 25 Jahren FondsConsult auch noch das 15jährige Bestehen von €uro Advisor Services feiern, wozu Geschäftsführer Michael Schmidt abschließend inzwischen schon traditionell zum Wiesn-Stammtisch in die Käfer-Schänke einlud. Und so klang das doppelte Jubiläum standesgemäß in bayerischer Tracht und mit leckeren Wiesenschmankerln in bester Stimmung aus.

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