15.06.2009 13:05:17

Magna Latin American Fd. im absoluten Spitzenfeld

Wien (aktiencheck.de AG) - Während Industrieländer weiterhin mit der Krise kämpfen, befindet sich Lateinamerika nach Meinung des Fondsmanagers bei Charlemagne Capital Stefan Herz heute in einer vergleichsweise guten strukturellen Verfassung, so die Experten von "e-fundresearch.com" in ihrem Kommentar zum Magna Latin American Fund (ISIN IE00B04R3D07/ WKN A0DN7M).

Die Krise an den Finanzmärkten im letzten Jahr habe mehr oder weniger alle Märkte und Regionen erfasst. Manche Länder und Volkswirtschaften seien jedoch auch vom Abwärtstrend erfasst worden, obwohl die strukturelle Verfassung sehr gut wäre. Dazu würden eine Reihe von Schwellenländern in Asien und vor allem auch Brasilien gehören.

In den wichtigsten Investmentmärkten Lateinamerikas (Brasilien, Mexiko, Chile, Peru) sei der Ausblick grundsätzlich positiv zu sehen. Die Spreads gegenüber US-Staatsanleihen hätten sich von November 2008 bis Mai 2009 deutlich reduziert. Während die Spreads für Brasilien im November 2008 bei knapp 500 Basispunkten gelegen hätten, hätten diese sich bis Mai 2009 auf 300 Basispunkte reduziert. Auch in Mexiko hätten die Spreads rund 200 Basispunkte tiefer gelegen. In Chile habe es einen leichten Anstieg gegeben und in Peru hätten die Spreads auch mehr als 200 Basispunkte tiefer gelegen. Dies bedeute eine deutliche Reduktion der Risikoeinschätzung der Investoren.

Stefan Herz: "Wenn man die aktuellen Bewertungen analysiert, dann fällt auf, dass diese im längerfristigen Vergleich noch immer sehr günstig sind - obwohl die aktuelle Marktdynamik und die starke Erholung an den Aktienmärkten die aktuellen P/E-Ratios als teuer erscheinen lassen."

Interessant sei, dass Lateinamerika aktuell nicht mit einer hausgemachten Krise kämpfe, sondern sich mit den Auswirkungen einer globalen Krise beschäftige. Während in der Vergangenheit die Regierungen in der Region und die politische Stabilität ein großer Unsicherheitsfaktor gewesen seien, würden diese beiden Punkte heute zu den Stärken zählen. Auch die Bankensysteme seien heute in einer vergleichsweise guten Verfassung. In der Vergangenheit seien auch immer wieder hohe Inflationsraten akzeptiert worden. Heute gelte es den Kampf gegen die Inflation aufzunehmen und diesen auch zu gewinnen.

Das Einst und Jetzt im Bereich der Währungen sei ebenfalls ein großer Unterschied. Während in der Vergangenheit Lateinamerika mit der engen Bindung der Wechselkurse (an den US-Dollar) gekämpft habe, gebe es heute Wechselkurse, die sich in Bandbreiten bewegen und damit auch Spielraum in der Zinspolitik bieten würden.

Einer der wichtigsten Punkte sei jedoch der geringere Verschuldungsgrad gegenüber früheren Jahren und in dieser Hinsicht verfüge Lateinamerika über bessere Voraussetzungen für die Belebung der Wirtschaft als zahlreiche Industriestaaten, die mit stark steigenden Verschuldungsgraden zu kämpfen hätten.

Brasilien sei nach Einschätzung der Charlemagne-Capital-Fondsmanager mehr als nur eine Rohstoff-Strategie. Stefan Herz: "Brasilien ist eine relativ geschlossene Volkswirtschaft. Nur rund 15 Prozent des GDP kommen aus dem Export." Brasilien verfüge über einen dynamische Binnenwirtschaft mit den klassischen Wachstumsfeldern einer sich entwickelnden Konsumwirtschaft.

In Chile habe der Finanzminister in den Jahren 2005 bis 2007 vom hohen Kupferpreis profitiert und sehr gute Erträge erwirtschaftet, die in einen eigenen Staatsfonds geparkt worden seien. Diese Mittel könnten jetzt bei der Stützung der Volkswirtschaft eingesetzt werden und würden ein stärkeres Ansteigen der Staatsschulden verhindern.

Mexiko sei noch am stärksten mit den USA verbunden (60 Prozent der Importe und Exporte). Die erste Phase des Abschwungs in den USA, die vor allem durch die Immobilienkrise ausgelöst worden sei, habe noch relativ gut abgefangen werden können. Die starke Rezession in den USA bedeute jedoch einen weiteren Rückschlag, der auch in Mexiko deutlich spürbar sei und für 2009 ein deutlicher Rückgang des BIP erwartet werde. Stefan Herz: "Mexiko hat deutlich weniger Kontrolle über seine zukünftige wirtschaftliche Entwicklung."

Stefan Herz zum Magna Latin American Fund: "Der Fokus im Fondsmanagement liegt auf der Auswahl von einzelnen Aktien und nicht auf einer Branchen- oder Ländergewichtung. Die Gewichtungen im Fonds sind somit das Resultat des stock pickings. Dabei gehen wir unter anderem auch aktive Positionen im Umfang von 2 bis 3 Prozent Abweichung gegenüber der Benchmark ein. Wir sind derzeit zu knapp 65 Prozent in Brasilien, 26 Prozent in Mexiko, 6 Prozent in Chile und drei Prozent in Peru investiert." Als Benchmark werde der MSCI Latin America 10/40 Index verwendet. Der Tracking Error liege bei circa 3,6 Prozent.

Per 08.06.2009 sei seit Jahresbeginn eine Performance von +51,14 Prozent erzielt worden. In den letzten drei Monaten +40,12 Prozent. Seit Jahresbeginn liege der Fonds damit im absoluten Spitzenfeld. Der Fonds sei in Österreich, Deutschland und in der Schweiz zum Vertrieb zugelassen.

Stefan Herz: "Die durchschnittliche Asset Allocation brasilianischer Pensionsfonds noch sehr auf festverzinsliche Wertpapiere konzentriert (65 Prozent). Nur rund 27 Prozent sind in Aktien investiert und acht Prozent in sonstige Wertpapiere oder Veranlagungen. Sollte sich der Trend sinkender Zinsen fortsetzen, dann kann man davon ausgehen, dass institutionelle Investoren verstärkt in Aktien umschichten werden." Auch Publikumsfonds seien mit rund 45 Prozent in festverzinslichen Wertpapieren investiert und auch hier könnten strukturelle Änderungen in der Zinslandschaft zu höheren Aktienquoten führen. (Ausgabe vom 12.06.2009) (15.06.2009/fc/a/f)

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