09.04.2009 12:27:44

Gold-Fonds unter der Lupe

München (aktiencheck.de AG) - Die Experten von "FOCUS-MONEY" nehmen in ihrer aktuellen Ausgabe Fonds auf Gold unter die Lupe.

Verkehrte Welt: Trotz des starken US-Dollars und des schwachen Ölpreises klettere der Goldpreis in Richtung seines Allzeithochs vom März 2008 von 1.033,90 USD pro Feinunze. Die alten Zusammenhänge gelten in diesen Zeiten nicht mehr, so die Experten von "FOCUS-MONEY". Der Anstieg sei weder durch einen wirtschaftlichen Aufschwung noch durch eine steigende Inflation begründet. "Das Interesse beruht auf der Eigenschaft des Edelmetalls, nicht von der Zahlungsfähigkeit eines Gläubigers abzuhängen", begründe Stefan Schmitt, Leiter des Private Banking der Hypo Landesbank Vorarlberg, die neue Vorliebe für Gold.

Aktuell richte sich das Interesse der Investoren vor allem auf Exchange Traded Funds (ETFs). Der Markt für börsengehandelte Goldfonds habe rasant zulegen können und sei seit Jahrsbeginn bis Ende Februar um 66% im Vergleich zum Vorjahreswert gestiegen. Der ETF-Markt repräsentiere inzwischen rund 30% der globalen Goldnachfrage. Einige Fonds hätten aktuell größere Goldbestände als die meisten Zentralbanken.

"Im gegenwärtigen Marktumfeld entwickelt sich Gold immer mehr zu einer unabhängigen Anlageklasse", erkläre Markus Bachmann, Fondsmanager des Craton Capital Precious Metal-Fonds (ISIN LI0016742681/ WKN 964907). Das Edelmetall biete einen Schutz gegen Kapitalvernichtung, Währungsabwertung sowie Inflation und/oder Deflation.

Bei den Anlegern von Goldminenfonds sei der Preisanstieg von Gold bisher jedoch nur zögerlich angekommen. Viele Goldminenfonds hätten im abgelaufenen Jahr 2008 ein gutes Drittel an Wertverlust hinnehmen müssen. "Die Aktien der Goldminenbetreiber hinken dem Goldkurs noch mehr hinterher als sonst", bestätige Evy Hambro, Fondsmanager des weltweit größten Goldfonds Blackrock World Gold (ISIN LU0055631609/ WKN 974119).

Das Problem: Ein Großteil des Rentabilitätspotenzials der Minengesellschaften sei durch steigende Kosten aufgehoben worden. Mittlerweile habe der Kostendruck nachgelassen. "Die Rentabilität der Goldminenbetreiber sollte in diesem Jahr, verglichen mit dem Vorjahr, selbst bei stabilem Goldkurs steigen" so Hambro.

Auch bei Anlegern kehre das Vertrauen in die Goldproduzenten zurück. Seit Jahresbeginn seien die Kurse der Goldminenfonds deutlich gestiegen. Am meisten hätten Fonds profitiert, die wie der Craton Capital Precious Metal-Fonds und der Earth Gold-Fund (ISIN DE000A0Q2SD8/ WKN A0Q2SD) der Univeral-Investment-Gesellschaft ihren Focus auch auf die Aktien kleinerer Explorationsgesellschaften gelenkt hätten.

Andererseits böten große Goldproduzenten wie Kinross Gold, Newmont Mining und Goldcorp auch wegen ihrer größeren finanziellen Reserven mehr Sicherheit. "Wir haben reine Explorationsfirmen ohne finanzielle Sicherheit aus dem Portfolio verbannt", so Nebenwertespezialist Berlenbach, der für den Earth Gold Fund verantwortlich sei.

Anleger, die direkt von der Entwicklung des Goldpreises profitieren wollten, sollten in börsengehandelte Fonds wie den Gold Bullion Securities (ISIN GB00B00FHZ82/ WKN A0CANA) von Lyxor International Asset Management oder den ETFS Gold (ISIN GB00B15KXX56/ WKN A0KRKW) von ETF Securities Limited investieren.

Doch Vorsicht: Auch wenn die Unsicherheit den Goldpreis in den kommenden Monaten weiter stützen sollte, ist es dennoch nicht unwahrscheinlich, dass Anleger aussteigen, wenn die Stimmung dreht, so die Experten von "FOCUS-MONEY". (Ausgabe 16) (09.04.2009/fc/a/f)

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