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Börse Frankfurt |
07.10.2014 15:41:31
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ETFs: "Europa ist nicht mehr en vogue"
Laut Jörg Sengfelder von Flow Traders ist im ETF-Handel in dieser Woche "Druck drauf". "Allerdings sehen wir keine Verkaufswelle seitens der institutionellen Investoren."
Wie gewonnen, so zerronnen
Sengfelder
Mit den jüngsten Kursrücksetzern sind die deutlichen Gewinne des DAX bis Mitte September schon fast wieder dahin. Der Index notiert am Dienstagmittag bei 9.136 Punkten - vor drei Wochen waren es noch über 9.800 Zähler. Nach den gestern veröffentlichten schwachen Auftragsdaten deutscher Unternehmen belasten heute enttäuschende Zahlen zur Industrieproduktion hierzulande. Der US-Markt hält sich unterdessen viel besser: Der Dow Jones gab zuletzt zwar ebenfalls nach, hat sich von seinem Allzeithoch aber noch nicht weit entfernt.
Hohe Volatilität gleich hohes Handelsaufkommen - diese Gleichung stimmt mal wieder. "Der Flow ist richtig gut", kommentiert Sengfelder. "Selbst im Vergleich zur Vorwoche sind die Umsätze nochmals gestiegen", meint Sascha Cronemeyer von der Commerzbank und meldet 19.000 Trades für die Woche. "Das Volumen ist und bleibt hoch", erklärt auch Kleefeld.
Engagements in US-Aktien
Kleefeld zufolge trennen sich Anleger in dieser Woche von DAX- (WKN 593393, DBX1DA), Euro Stoxx- (WKN 593395, DBX1EU) und MSCI Europe-Trackern (WKN DBX1ME), gekauft würden hingegen S&P- und MSCI USA-ETFs wie der iShares Core S&P 500 (WKN A0YEDG) oder der db x-trackers MSCI USA (WKN DBX1MU). "Europa ist nicht mehr en vogue."
Auch Cronemeyer zufolge dominieren in dieser Woche die Abflüsse: "Es wird querbeet verkauft." Panik herrsche allerdings nicht.
Für die vergangene Woche meldet der Händler aber noch einen klaren Käuferüberhang bei DAX-, MSCI Europe- sowie S&P 500-Trackern, lediglich aus Euro Stoxx 50-ETFs seien Investoren ausgestiegen. Auch bei Flow Traders dominierten vergangene Woche noch eindeutig die Positionierungen: "Gekauft wurden DAX-, Euro Stoxx 50- und S&P 500-Tracker, zumindest bis Donnerstag", meldet Sengfelder.
Viva Brasil
Aus den Portfolios flogen derweil Schwellenländer-Indexfonds, wie Sengfelder beobachtet hat. "Die Wahlen in Brasilien waren ein Unsicherheitsfaktor." Außerdem seien viele Investoren von der Wertentwicklung der Emerging Markets enttäuscht. Sie verabschiedeten sich daher von breit streuenden ETFs (WKN A0HGZT, DBX1EM), aber auch von ETFs mit brasilianischen (WKN LYX0BE), chinesischen (WKN DBX0NK), türkischen (WKN A0LGQN) sowie osteuropäischen Aktien. "Trotz der leichten Beruhigung in der Ukraine gehen jetzt auch die Letzten aus Osteruopa raus." Dabei haben sich Osteuropa-ETFs wie der Lyxor Eastern Europe (WKN A0F6BV) von ihren Tiefs in diesem Jahr deutlich erholt, der Indexfonds kommt auf Sicht von drei Monaten immerhin auf ein Plus von knapp 4 Prozent.
Nach den Wahlen in Brasilien am Wochenende wurden ETFs, die den brasilianischen Markt abbilden, rege gehandelt, wie Cronemeyer feststellt. "Am gestrigen Montag wurde viel gekauft, dann aber auch wieder verkauft." Dass bei der Stichwahl am 26. Oktober der als wirtschaftsfreundlich geltende Konservative Aécio Neves der amtierenden Präsidentin Dilma Rousseff gegenüberstehen wird, kam an der Börse gut an. Der Preis für einen Anteil am iShares MSCI Brazil (WKN A0HG2M) kletterte am gestrigen Montag zum Beispiel von 26,61 auf über 30 Euro.
Nachfrage nach Banken-Indexfonds
Cronemeyer
Wenn überhaupt Branchen-ETFs gehandelt wurden, dann Banken-Indexfonds. "Mit 45 Prozent machen sie bei uns fast die Hälfte der Umsätze in Sektor-Fonds aus", meint Cronemeyer. Auch auf der Umsatzliste der Börse Frankfurt steht mit dem iShares Euro Stoxx Banks (WKN 628930) ein Banken-ETF weit oben. Bei der Commerzbank überwogen die Zuflüsse, daneben hätten Anleger auch auf Indexfonds, die die Entwicklung von Gesundheitsaktien abbilden, gesetzt, während Grundstoff- und Nahrungsmittel-/Getränke-ETFs abgestoßen worden seien.
Treasuries statt Bunds
Auch im Bond-Bereich beobachtet Kleefeld einen Trend heraus aus Europa: "ETFs mit europäischen Unternehmensanleihen, die zwischenzeitlich ja sehr beliebt waren, werden verkauft", erklärt der Händler. Angesagt seien US-Staatsanleihen.
Die anderen Händler berichten allerdings von einem uneinheitlichen Bild. Cronemeyer meldet Käufe fünf- bis zehnjähriger Bundesanleihen und Verkäufe deutscher Staatsanleihen unterschiedlicher Laufzeiten sowie europäischer Langläufer.
Sengfelder zufolge bleiben Covered Bonds (WKN A1W6DJ), europäische Unternehmensanleihen (WKN A0YEEX) und deutsche Staatsanleihen (WKN DBX0C7) gesucht, Rückflüsse hätten hingegen länger laufende europäische Staatspapiere wie der db x-trackers II iBoxx Sovereigns Eurozone 10-15 (WKN DBX0AH) und der db x-trackers II iBoxx Sovereigns Eurozone 15+ (WKN DBX0AJ) verzeichnet.
Von Anna-Maria Borse
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