Gesetzesvorhaben 25.10.2021 22:11:00

Nach El Salvador: Wird der Bitcoin bald gesetzliches Zahlungsmittel in Brasilien?

Nach El Salvador: Wird der Bitcoin bald gesetzliches Zahlungsmittel in Brasilien?

• Gesetzentwurf soll Kryptowährugen in Brasilien rechtlichen Rahmen geben
• Abgeordneter bringt Bitcoin als Zahlungsmittel ins Gespräch
• Gesetz selbst gibt diese Interpretation nicht her

Als erstes Land der Welt hat El Salvador die älteste Kryptowährung Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel durchgewunken. Der Digitalwährung selbst hatte dies einen Schub verpasst, denn die Kryptocommunity hofft darauf, dass weitere Länder dem Vorbild von El Salvador folgen und damit die Adaption der Kryptowährung entscheidend voranbringen. Tritt Brasilien in die Fußstapfen von El Salvador?

Erlaubt Brasilien Bitcoin-Zahlungen?

Seit geraumer Zeit ringt die Regierung in dem südamerikanischen Land um einen Gesetzentwurf, der zunächst einmal der stärkeren Kryptoregulierung dienen soll. Damit will man einen rechtlichen Rahmen für Kryptowährungen schaffen, das Investieren soll erleichtert werden, zeitgleich sollen aber auch Regelungen getroffen werden, die Nutzung von Bitcoin für illegale Zwecke zu unterbinden und unter Strafe zu stellen. Das Gesetz soll also Brasiliens Bürger für Betrügereien im Zusammenhang mit dem Kryptomarkt beschützen, zeitgleich aber Möglichkeiten schaffen, wie andere Aktivitäten, etwa der Kauf und Verkauf sowie die Verwahrung von Cyberdevisen, auf sicherem Weg ermöglicht werden können.

Für den brasilianischen Parlamentsabgeordneten Aureo Ribeiro, der sich in der Vergangenheit immer wieder öffentlichkeitswirksam pro Bitcoin ausgesprochen hatte, ist insbesondere der letztere Aspekt des Gesetzentwurfes ein Grund zur Freude, denn er stellte jüngst die Möglichkeit in den Raum, dass die Ur-Kryptowährung bald in Brasilien als gesetzliches Zahlungsmittel anerkannt werden könnte, wie Cointelegraph Brazil berichtet.

Gesetzentwurf stützt diese Interpretation nicht

Allerdings wird bei einem genauen Blick in den Gesetzentwurf klar, dass die Regierung nicht konkret über die Zulassung von Bitcoin als Zahlungsmittel diskutiert. Darauf verwies jüngst auch die brasilianische Journalistin Saori Honorato. In einem Twitter-Beitrag zerschlug sie die Hoffnung der Kryptocommunity, dass Brasilien dem Vorbild von El Salvador in unmittelbarer Zukunft folgen könnte, mit den Worten: "Zunächst einmal erwähnt der Gesetzentwurf NICHT, dass Bitcoin in Brasilien ein gesetzliches Zahlungsmittel wird. Dieser Gesetzentwurf ist seit 2015 in der Entwicklung und Bitcoin den Status eines 'gesetzlichen Zahlungsmittels' zu verleihen, wurde in Brasilien noch nie in Betracht gezogen."

Aureo Ribeiro habe lediglich seiner persönlichen Meinung Ausdruck verliehen, stellte die Journalistin auf Twitter weiter klar. Nichtsdestotrotz sei der Gesetzentwurf für den Kryptomarkt ihrer Ansicht nach positiv zu werten, da er klare Regeln schaffe und die Strafen für den illegalen Umgang mit Kryptowährungen - etwa bei Geldwäscheaktivitäten - deutlich erhöhe.

Brasilien BTC-freundlich

Doch auch, wenn die Genehmigung von Bitcoin als Zahlungsmittel in Brasilien aktuell kein Thema im Land ist, gelten die Südamerikaner doch als ausgesprochen kryptofreundlich.

In einer Studie, die auf Yahoo Finance veröffentlicht wurde, hat die PR-Agentur Sherlock Communications ermittelt, dass insbesondere die hohe Inflation im Land der Grund sei, dass 48 Prozent der Brasilianer Bitcoin als Zahlungsmittel nach dem Vorbild von El Salvador befürworten würden.

Der Gesetzentwurf könnte also ein erster Schritt sein, Kryptowährungen stärker im Alltag der Bevölkerung zu verankern.

Redaktion finanzen.at

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