Bitcoin-Strategie 05.10.2022 22:43:00

Bitcoin-Enthusiast Michael Saylor investiert erneut Millionen in Cyberdevise

Bitcoin-Enthusiast Michael Saylor investiert erneut Millionen in Cyberdevise

• Saylor investiert weiter "überschüssige" Barmittel in Bitcoin
• Michael Saylor als Bitcoin-Stratege von MicroStrategy
• Bitcoin wird "digitales Gold"

Auch angesichts der massiven Kursverluste des Bitcoin bleibt der ehemalige MicroStrategy-Chef bullish für das Krypto-Urgestein. Im August hatte Michael Saylor seinen Posten als CEO bei MicroStrategy geräumt, um sich künftig als Executive Chairman der Bitcoin-Strategie des Softwareunternehmens widmen zu können.

Wie aus einem Bericht der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC hervorgeht, nutzte Michael Saylor den derzeit niedrigen Kurs und kaufte zwischen dem 2. August und dem 19. September 301 Bitcoin zu einem durchschnittlichen Kurs von 19.851 US-Dollar hinzu. Mit einem Volumen von 6 Millionen US-Dollar handelt es sich um den bislang kleinsten Zukauf von Bitcoins seitens MicroStrategy.

Saylors Bitcoin-Strategie

Wie auch jetzt, hatte Saylor in den vergangenen zwei Jahren "überschüssige" Barmittel des Unternehmens in die Cyberdevise investiert und so die MicroStrategy-Aktie in beispielloser Weise an den Bitcoin gekoppelt. Seit Jahresbeginn haben die Anteilsscheine des Unternehmens rund 58 Prozent ihres Wertes eingebüßt, allerdings konnte das Papier in den vergangenen drei Monaten auch einen Teil der Verluste wett machen. Die Aktie notiert derzeit an der NASDAQ bei 235,00 US-Dollar (Schlusskurs 03.10.2022). Einen jüngsten Kurseinbruch erlitt die Aktie Anfang September, nachdem via Twitter bekannt wurde, dass die Staatsanwaltschaft von Washington DC Michael Saylor wegen Steuerhinterziehung anklagt.

Insgesamt sind nun laut SEC Filing rund 130.000 Bitcoins im Besitz des Unternehmens. Die Gesamtinvestition beläuft sich derzeit auf 3,98 Milliarden US-Dollar, was nach Angaben des Unternehmens selbst einem durchschnittlichen Preis von 30.639 US-Dollar pro Coin, einschließlich der Gebühren, entspricht.

Anfang September kündigte MicroStrategy bei der SEC eine Kapitalerhöhung von 500 Millionen US-Dollar an. Teile des Erlöses will Saylor dann in weitere Bitcoin-Zukäufe investieren.

Bitcoin als sichere Anlage: Rohstoff vs. Wertpapier

In Interviews vergleicht Michael Saylor den Bitcoin immer wieder mit Gold, die Cyberdevise werde das Edelmetall langfristig als Wertanlage ablösen. Bitcoin sei wegen seiner (derzeitig noch bestehenden) Volatilität nicht als kurzfristige Investition zu sehen, und werde deshalb auch nicht von "Mainstream-Analysten" verstanden, aber langfristig erfolgreich sein, so Saylor. Wenn Bitcoin mit der Marktkapitalisierung von Gold gleichziehe, prognostiziert der MicroStrategy-Manager einen Kurs von rund 500.000 US-Dollar im nächsten Jahrzehnt. Schon in den nächsten vier Jahren sieht er den Bitcoin aber wieder auf seinem Allzeithoch bei rund 70.000 US-Dollar.

Gewohnt kritisch äußerte sich der Bitcoin-Investor zum Ethereum-Merge. Ether sei seiner Meinung zwar ein Wertpapier, aber wegen seiner Veränderbarkeit und "mangelnden Dezentralität" eben nicht mit einem Rohstoff wie dem "digitalen Gold" vergleichbar.

In einem Brief an Journalisten verteidigt der Bitcoin Mining Council-Lobbyist das Proof-of-Work-Verfahren zum Bitcoin-Mining erwartungsgemäß und weist Bedenken hinsichtlich des Energieverbrauchs als haltlos zurück. Diese seien vielmehr ein Konstrukt der "Proof-of-Stake"-Lobby. "PoS-Krypto-Wertpapiere mögen für bestimmte Anwendungen geeignet sein, aber sie sind nicht geeignet, um als globales, offenes, faires Geld oder ein globales, offenes Abrechnungsnetzwerk zu dienen", so Saylor. Daher mache es keinen Sinn, die beiden Verfahren zu vergleichen. "Die Schaffung einer digitalen Ware ohne Emittenten, die als 'digitales Gold' dient, ist eine Innovation (dies ist uns in der Weltgeschichte nur einmal mit Bitcoin gelungen). Die Schaffung eines digitalen Wertpapiers oder eines digitalen Kupons auf einer gemeinsam genutzten Datenbank ist etwas ganz Alltägliches", fasst der Bitcoin-Enthusiast seine Sicht der Dinge zusammen.

Redaktion finanzen.at

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