FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Staatsanleihen sind am Freitag gestiegen. Unerwartet schwache Inflationsdaten aus der Eurozone und aus den USA verstärkten die Spekulation auf sinkende Zinsen. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future legte am späten Nachmittag um 0,21 Prozent auf 134,82 Punkte zu. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel im Gegenzug auf 2,14 Prozent.
Generell gaben die Renditen für Staatsanleihen von Ländern der Eurozone mehr oder weniger deutlich nach. Am Morgen war gemeldet worden, dass sich die französische Inflation im September stark von zuvor 2,2 Prozent auf 1,5 Prozent abgeschwächt hat. Auch die Teuerung in Spanien ging deutlich zurück und fiel ebenfalls unter die von der Europäischen Zentralbank (EZB) angepeilte Zielmarke von mittelfristig zwei Prozent.
Der Anstieg des PCE-Deflators der persönlichen Konsumausgaben - das bevorzugte Preismaß der US-Notenbank Fed - war im August im Jahresvergleich ebenfalls schwächer als erwartet ausgefallen. Dies verstärkte die Spekulation auf weiter sinkende Zinsen, was die Renditen belastete und die Kurse am Rentenmarkt im Gegenzug stützte.
Allerdings hielten sich die Kursgewinne bei den Festverzinslichen in Grenzen. An den Aktienbörsen herrschte kurz vor dem Wochenende Kauflaune. Unter anderem sorgten weitere Maßnahmen Chinas zur Stützung der lahmenden Konjunktur für eine größere Risikofreude bei den Anlegern, was die Nachfrage nach vergleichsweise sicheren Anlagen bremste./jkr/men