FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Staatsanleihen haben am Dienstag nachgegeben. Bis zum frühen Abend fiel der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future um 0,53 Prozent auf 135,22 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen stieg im Gegenzug auf 2,35 Prozent.

Belastet wurden die Anleihen durch robuste Industriedaten aus den USA. So ist die Industrieproduktion überraschenderweise um 0,7 Prozent gestiegen, während Volkswirte mit einer Stagnation gerechnet hatten. Auch Daten vom Häusermarkt fielen besser als erwartet aus. Spekulationen auf mögliche Zinssenkungen durch die US-Notenbank Fed noch in diesem Jahr wurden so gedämpft.

Schwache Erwartungen deutscher Finanzexperten gaben den Festverzinslichen keinen Auftrieb. Das Stimmungsbarometer des Mannheimer Forschungsinstituts ZEW sank im Mai stärker als erwartet. Zum ersten Mal seit Dezember liegt der ZEW-Indikator wieder im negativen Bereich.

"Die gestiegenen Zinsen, die noch immer hohen Inflationsraten und das sich international eintrübende konjunkturelle Umfeld sind für die deutsche Wirtschaft reines Gift", schreibt VP Bank-Chefvolkswirt Thomas Gitzel. Die jüngsten schwachen Konjunkturdaten aus China lieferten keine günstigen Vorzeichen für den deutschen Export.

An den Märkten ist auch die weitere Entwicklung im Schuldenstreit in den USA ein bestimmendes Thema. Im Laufe des Tages wird ein Treffen des Präsidenten Joe Biden mit hochrangigen Vertretern der Republikaner und Demokraten erwartet. Laut Finanzministerin Janet Yellen könnte der US-Regierung am 1. Juni das Geld ausgehen, sollte es keine Einigung auf eine Erhöhung der Schuldenobergrenze geben./jsl/ngu