14.07.2016 18:34:13

XETRA-SCHLUSS/Zögerliche Bank of England lässt Börsenbullen kalt

   Von Benjamin Krieger

   FRANKFURT (Dow Jones)--Auch eine zögerliche Bank of England hat am Donnerstag hohe Kursgewinne am deutschen Aktienmarkt nicht verhindert. Der Dax stieg um 1,4 Prozent auf 10.068 Punkte, obwohl die britische Notenbank den Leitzins nicht wie von vielen Akteuren erwartet gesenkt hat. Sie ließ am Mittag den Leitzins unverändert bei 0,50 Prozent. Das drückte zwar kurzzeitig auf die Kurse, diese erholten sich aber rasch wieder von dem Schrecken.

   "Zwar hat die Bank of England den Leitzins unangetastet gelassen, aber der Markt erwartet bereits jetzt geldpolitische Lockerungen im August", sagte Jens Klatt für JFD Brokers. Die Notenbank wolle zunächst noch abwarten, wie sich die Konjunktur im Vereinigten Königreich nach dem Brexit-Votum entwickelt und ob es tatsächlich zu Liquiditätsengpässen am Bankenmarkt kommt.

   Bayer schlossen 0,6 Prozent fester. Im nachbörslichen Handel geriet der Kurs dann jedoch etwas unter Druck. Bayer teilte kurz nach Börsenschluss mit, den Kaufpreis für Monsanto von 122 auf 125 US-Dollar je Monsanto-Aktie zu erhöhen. Zuvor hatte die Agentur Bloomberg berichtet, Monsanto prüfe den Kauf der Agrarsparte von BASF. Damit könnte Monsanto die Übernahme von Bayer möglicherweise durchkreuzen. BASF waren mit einem Kursplus von 3,6 Prozent neben der Deutschen Bank größter Gewinner im DAX.

Übernahme in USA belastet Infineon nicht Infineon profitierten von einer Übernahme, der Kurs stieg um 2,4 Prozent. Der Chiphersteller kauft das US-Unternehmen Wolfspeed für 850 Millionen US-Dollar in bar vom LED- und Halbleiterkonzern Cree. Die Übernahme soll sich vom ersten Tag an positiv auf die Marge und das bereinigte Ergebnis je Aktie auswirken.

   K+S verteuerten sich um 6,5 Prozent. Der Düngemittelproduzent Mosaic schließt ein Kalibergwerk in Kanada. Das könnte den Kalipreis stützen, denn damit fallen 2,6 Millionen Tonnen Kali aus.

   Anleger zeigten sich risikobereit, wovon vor allem Aktien des Automobilsektors und Finanzwerte profitierten. Für BMW, Continental, Daimler und VW reichten die Kursgewinne von 2,1 bis zu 2,9 Prozent. Commerzbank legten um 2,6 Prozent zu und Deutsche Bank um 3,6 Prozent.

US-Gericht belastet SolarWorld schwer Bei den Nebenwerten brachen Solarworld um fast 10 Prozent ein. In einem schon lange währenden Rechtsstreit mit dem Siliziumlieferanten Hemlock hat das zuständige US-Gericht einem Antrag von Hemlock zum weiteren Verfahrensprozedere stattgegeben. In der Sache selbst sei damit jedoch noch kein Urteil gefällt, teilte Solarworld mit.

   Software AG stiegen um 6,9 Prozent. Der Software-Programmierer hat die Prognosespanne für die Gewinnmarge in diesem Jahr erhöht. Hella erhöhten sich um 2,3 Prozent. Der Automobilzulieferer hat im vergangenen Geschäftsjahr die Konsensprognosen von Analysten leicht übertroffen. Für Fielmann ging es um 2,6 Prozent nach unten. Sowohl Umsatz als auch Gewinn von Fielmann liegen leicht unter den Konsensprognosen.

   Umgesetzt wurden im Xetra-Handel bei den DAX-Werten rund 95,7 (Vortag: 96,3) Millionen Aktien im Wert von rund 2,93 (Vortag: 2,74) Milliarden Euro. Es gab 22 Kursgewinner und 8 -verlierer.

=== INDEX zuletzt +/- % +/- % YTD DAX 10.068,30 +1,39% -6,28% DAX-Future 10.053,00 +1,12% -7,26% XDAX 10.063,75 +1,39% -5,95% MDAX 20.562,03 +0,91% -1,02% TecDAX 1.634,06 +0,54% -10,74% SDAX 8.992,96 +0,70% -1,16% zuletzt +/- Ticks Bund-Future 166,68 -54 === Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com

   DJG/bek/ros

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   July 14, 2016 12:03 ET (16:03 GMT)

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