12.03.2019 17:47:45
|
XETRA-SCHLUSS/"Wie gewonnen - so zerronnen"
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--Das Brexit-Chaos hat am Dienstag den deutschen Aktienhandel fest im Griff gehabt. Nach anfänglichen Aufschlägen schloss der DAX 0,2 Prozent im Minus bei 11.524 Punkten. "Wie gewonnen, so zerronnen", sagte Jochen Stanzl von CMC Markets. Hatte die Hoffnung auf einen Brexit-Deal in letzter Sekunde den DAX zunächst bis auf 11.619 Punkte nach oben getrieben, kehrte mit den skeptischen Stimmen vieler britischer Parlamentarier später Ernüchterung ein.
Theresa May und Jean-Claude Juncker hatten eine Zusatzvereinbarung zum Brexit-Deal getroffen, die die sogenannte Backstop-Regelung der freien Grenze zwischen Irland und Nordirland zeitlich begrenzen soll auf Ende 2020. Während May und Juncker die Vereinbarung offensichtlich für rechtsverbindlich hielten, hat der britische Generalstaatsanwalt die juristischen Risiken später als unverändert bezeichnet. Darauf lösten sich die Gewinne in Luft auf. Die Abstimmung in London sollte um 20.00 Uhr MEZ beginnen.
Kurssprung bei Klöckner & Co
Tagessieger am deutschen Aktienmarkt war die Aktie des Stahlhändlers Klöckner & Co. Sie schoss um über 11 Prozent nach oben. Zahlen und vor allem der Ausblick wurden im Handel als positive Überraschung bezeichnet. Der Ausblick sei deutlich optimistischer, als es die Konjunkturlage und "das angeblich so schlechte vierte Quartal" erwarten ließen, so Marktteilnehmer. Der Stahlhändler erwartet 2019 ein leichtes Wachstum der realen Stahlnachfrage und auch höhere Stahlpreise.
Um 2,3 Prozent aufwärts ging es für Wacker Neuson, nachdem der Baumaschinenhersteller eine Sonderdividende angekündigt hatte. Die Dividendenrendite springe damit auf fast 6 Prozent, hieß es.
FMC mit Aktienrückkauf weiter aufwärts - VW im Rückwärtsgang
Größter DAX-Gewinner waren FMC mit einem Plus von gut 1,7 Prozent. Das Unternehmen will 6 Millionen Aktien zurückkaufen und einziehen. RWE stiegen um knapp 1,7 Prozent. Das Verwaltungsgericht Köln wies Klagen des BUND ab, die sich unter anderem gegen weitere Waldrodungen am Baunkohletagebau Hambach richteten. Deutsche Post zogen um 1,3 Prozent an, das Unternehmen arbeitet künftig mit der Österreichischen Post zusammen. Deren Kurs stieg in Wien um 5,7 Prozent.
Dagegen fielen VW um 1,8 Prozent. In der Kernmarke hat VW im vergangenen Jahr die Renditeziele verfehlt. Zudem sind die am Morgen vorgelegten Spartenergebnisse schwächer ausgefallen als gedacht. Am Ende der DAX-Liste standen Wirecard mit einem Minus von 4,7 Prozent. Am Montag hatte sich die Aktie noch um 7,7 Prozent erholt. Bayer notierten 2 Prozent schwächer. Händler verwiesen weiter auf Risiken wegen des Unkrautvernichters Glyphosat.
Für Uniper ging es dagegen nach anfänglichen Verlusten nach Vorlage der Geschäftszahlen um 1,6 Prozent nach oben. Trotz roter Zahlen schüttet Uniper eine höhere Dividende aus.
Der MDAX schloss 0,4 Prozent fester, der TecDAX 0,5 Prozent leichter. Im TecDAX zogen Dialog im Windschatten der weiter festen Apple-Aktien um 1,1 Prozent an. Apple gilt als einer der wichtigsten Kunden des Halbleiter-Unternehmens.
Umgesetzt wurden im Xetra-Handel bei den DAX-Werten rund 90,1 (Vortag: 73,8) Millionen Aktien im Wert von rund 3,63 (Vortag: 2,81) Milliarden Euro. Es gab 17 Kursgewinner und 13 -verlierer.
===
INDEX zuletzt +/- % +/- % YTD
DAX 11.524,17 -0,17% +9,14%
DAX-Future 11.525,00 -0,13% +9,00%
XDAX 11.526,69 -0,62% +8,94%
MDAX 24.651,11 +0,37% +14,19%
TecDAX 2.656,08 -0,46% +8,40%
SDAX 10.789,61 +0,39% +13,47%
zuletzt +/- Ticks
Bund-Future 164,56 17
===
DJG/hru/cln
(END) Dow Jones Newswires
March 12, 2019 12:47 ET (16:47 GMT)
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Nachrichten zu Unipermehr Nachrichten
28.11.24 |
Verstaatlichter Energiekonzern Uniper hebt Prognose deutlich an - Uniper-Aktie gewinnt (dpa-AFX) | |
28.11.24 |
ROUNDUP: Verstaatlichte Uniper hebt Gewinnausblick an - Rücklage aufgelöst (dpa-AFX) | |
05.11.24 |
Uniper-Aktie gewinnt: Uniper bestätigt Ziele für das Jahr 2024 (finanzen.at) | |
30.10.24 |
Uniper-Aktie gibt nach: Neue Pläne für Uniper-Kraftwerk in Großkrotzenburg (dpa-AFX) | |
22.10.24 |
Trafobrand : Ursachensuche bei Uniper dauert an (dpa-AFX) | |
30.09.24 |
ROUNDUP 2: Großbritannien steigt aus der Kohle aus (dpa-AFX) | |
30.09.24 |
ROUNDUP: Letztes britisches Kohlekraftwerk schließt (dpa-AFX) | |
30.09.24 |
Letztes britisches Kohlekraftwerk schließt (dpa-AFX) |
Analysen zu Unipermehr Analysen
01.08.24 | Uniper Underweight | Barclays Capital |
Aktien in diesem Artikel
Bayer AG (spons. ADRs) | 5,05 | -1,94% | |
Bayer | 19,75 | -1,57% | |
DHL Group (ex Deutsche Post) (spons. ADRs) | 34,80 | 0,29% | |
DHL Group (ex Deutsche Post) | 35,15 | -0,14% | |
Fresenius Medical Care (FMC) (ADRS) | 22,20 | -0,89% | |
Fresenius Medical Care (FMC) St. | 44,89 | -0,86% | |
Klöckner & Co (KlöCo) | 4,74 | -1,25% | |
Österreichische Post AG | 28,65 | -1,21% | |
RWE AG (spons. ADRs) | 29,00 | -2,03% | |
RWE AG St. | 29,27 | -2,01% | |
Volkswagen (VW) AG Vz. | 87,76 | 1,11% | |
Volkswagen (VW) St. | 89,75 | 0,34% | |
Wacker Neuson SE | 14,32 | 0,00% | |
Wirecard AG | 0,02 | -1,04% |
Indizes in diesem Artikel
DAX | 20 405,92 | -0,10% |