05.09.2013 17:36:30

Weißrussland gründet neue Kali-Handelsorganisation

   Von Lukas I. Alpert

   MOSKAU--Die beiden ehemaligen Partner Uralkali und Belaruskali gehen wohl auf Dauer getrennte Wege beim Kalivertrieb. Der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko hat per Dekret eine neue Handelsorganisation zum Vertrieb des Düngemittels ins Leben gerufen, wie die staatliche Nachrichtenagentur berichtete. Die Auflösung des weißrussisch-russischen Kartells hatte zu Verwerfungen an den Märkten geführt und unter anderem die Aktie des deutschen Kaliproduzenten K+S massiv einbrechen lassen.

   Außerdem wird die Regierung die Exportzölle für Kali bis zum Ende des Jahres aussetzen, um die "Stabilität des Geschäfte" des staatlichen Produzenten Belaruskali zu gewährleisten. Die neue Handelsorganisation wird unter demselben Namen firmieren wie die Partnerschaft mit Uralkali: Belarusian Potash Co (BPC). Sie wird aber allein von Weißrussland kontrolliert und nur Kali des Heimatlandes vermarkten.

   "Damit bleibt eine auf den Weltmärkten wohlbekannte Marke bestehen, die von den bestehenden Verträgen mit Kunden und Vertriebskanälen profitiert", zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Belta eine Mitteilung des Präsidenten.

   Uralkali hatte Ende Juli verkündet, aus BPC auszusteigen, um die Exporte selbst in die Hand zu nehmen und die eigenen Produktionskapazitäten voll auszunutzen. Damit endete de facto ein globales Preiskartell, das die Preise bei einem begrenzten Ausstoß auf hohem Niveau gehalten hat. Zudem warnte der Uralkali-Chef seinerzeit, dass der Weltpreis für den Dünger im zweiten Halbjahr um rund 100 US-Dollar unter die Marke von 300 Dollar fallen könnte. Das führte dazu, dass die Aktien von Akteuren auf dem Kalimarkt, der jahrelang von zwei Kartellen beherrscht wurde, einbrachen.

   Im August schlug Weißrussland dann zurück und verhaftete Wladislaw Baumgertner, den Chef von Uralkali. Er habe "dem Staat und den öffentlichen Interessen Weißrusslands erheblichen Schaden" zugefügt und auch dem staatlich kontrollierten Kaliproduzenten Belaruskali, stellte ein weißrussischer Untersuchungsausschuss fest. Schließlich hat der Ausschuss auch eine Untersuchung beim führenden Uralkali-Aktionär, dem Milliardär Suleiman Kerimow, eingeleitet. Uralkali wies die Anschuldigungen als politisch motiviert zurück. Die Beziehungen zwischen Moskau und Minsk sind seitdem angespannt.

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   September 05, 2013 11:24 ET (15:24 GMT)

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