Verhandlungsmarathon 16.12.2024 13:34:00

VW-Aktie im Minus: IG Metall und Konzernführung beraten über neue Vereinbarungen - Mitarbeiter protestieren vor Tarifrunde

VW-Aktie im Minus: IG Metall und Konzernführung beraten über neue Vereinbarungen - Mitarbeiter protestieren vor Tarifrunde

"Wir dürfen keine Zeit mehr verstreichen lassen", sagte VW-Verhandlungsführer Arne Meiswinkel zum Start der Gespräche in Hannover. "Es besteht akuter Handlungsbedarf."

Noch lägen die Positionen aber weit auseinander, räumte Meiswinkel ein. "Es ist jetzt das Ziel, zusammen eine Lösung zu finden. Das ist unsere gemeinsame Verantwortung." Nur so lasse sich die Zukunft des Unternehmens sichern. "Dafür müssen wir weitere finanzielle Potenziale finden, die nachhaltig zu einer Kostenentlastung führen."

Einigung vor Weihnachten wird angestrebt

Am späten Vormittag kamen Vertreter des Unternehmens und der IG Metall in Hannover zu ihrer fünften Tarifrunde zusammen. In einem zweitägigen Verhandlungsmarathon wollen sie versuchen, noch vor Weihnachten zu einer Einigung zu kommen.

VW-Mitarbeiter protestieren vor fünfter Tarifrunde

Vor der womögliche entscheidenden Tarifrunde bei Volkswagen machen Mitarbeiter erneut Druck. Rund 100 protestierten in Hannover vor dem Verhandlungshotel gegen die Sparpläne des Konzerns. "Arbeit für alle Standorte", wurde auf einem Transparent gefordert. "Wir kämpfen um unsere Tarifverträge", stand auf einem anderen.

"Wir erwarten jetzt endlich, sich konstruktiv mit uns gemeinsam auf diesen Weg zu begeben und vor Weihnachten zu guten Lösungen zu kommen", sagte IG-Metall-Verhandlungsführer Thorsten Gröger bei einer kleinen Kundgebung auf dem Fußweg vor dem Hotel. "Wir wollen nicht in den Weihnachtsurlaub gehen mit dieser Unsicherheit, mit der Angst, ob es hier betriebsbedingte Kündigungen gibt, ob es Standortschließungen gibt", sagte Betriebsratschefin Daniela Cavallo.

IG Metall zu Tarifrunde: VW muss auf uns zukommen

Zum Start der womögliche entscheidenden Tarifrunde bei Volkswagen fordert die IG Metall Zugeständnisse vom Unternehmen. "Ja, es gab beim letzten Mal eine konstruktive Gesprächsatmosphäre, aber das reicht natürlich bei weitem nicht aus", sagte Betriebsratschefin Daniela Cavallo zum Auftakt der fünften Tarifrunde in Hannover. "Insofern ist jetzt dringend erforderlich, dass das jetzt auch passiert, dass das Unternehmen jetzt auf uns zukommt."

Ziel sei es, noch vor Weihnachten zu einer Lösung zu kommen, sagte IG-Metall-Verhandlungsführer Thorsten Gröger. Noch würde man bei den Positionen aber "sehr, sehr, sehr weit auseinanderliegen." Gröger betonte: "Wir erwarten jetzt in dieser Phase der Verhandlungen deutlich die Bereitschaft auch des Unternehmens, sich auf diesen konstruktiven Verhandlungsprozess auch einzulassen."

IG Metall droht mit Ausweitung der Warnstreiks

Andernfalls droht die Gewerkschaft bereits mit einer Ausweitung der Warnstreiks. "Wenn das Unternehmen diesen Weg jetzt nicht mit uns gemeinsam einschlägt", so Gröger, "dann steht die Eskalationsplanung der IG Metall."

Anders als bei der vorigen Tarifrunde vor einer Woche gibt es dieses Mal keine Arbeitsniederlegungen bei VW. Bereits zweimal hatte die IG Metall den Autokonzern seit Anfang Dezember mit flächendeckenden Warnstreiks überzogen, zuletzt parallel vor einer Woche. Laut Gewerkschaft beteiligten sich beide Male rund 100.000 Beschäftigte an neun Standorten.

Werksschließungen und Kündigungen stehen weiter im Raum

Volkswagen fordert wegen der schwierigen Lage des Konzerns eine Lohnkürzung von zehn Prozent. Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen stehen weiter im Raum. Die IG Metall verlangt den Erhalt aller Standorte und eine Beschäftigungsgarantie für die rund 130.000 Mitarbeiter.

Am späten Vormittag kamen Vertreter des Unternehmens und der IG Metall in Hannover zu ihrer fünften Tarifrunde zusammen. In einem zweitägigen Verhandlungsmarathon wollen sie versuchen, noch vor Weihnachten zu einer Einigung zu kommen. Wie lange die Gespräche dauern, ist nach Angaben der IG Metall nicht abzuschätzen.

Die VW-Aktie gibt im XETRA-Handel zeitweise 2,27 Prozent auf 86,02 Euro nach.

WOLFSBURG / HANNOVER (dpa-AFX)

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