Transaktion freigegeben 18.07.2019 14:35:45

Vodafone darf Liberty-Kabelgeschäft in Europa übernehmen - Breko mit Kritik

Vodafone darf Liberty-Kabelgeschäft in Europa übernehmen - Breko mit Kritik

Die EU-Kommission gab die Transaktion am Donnerstag unter der Auflage frei, dass der britische Mobilfunkanbieter alle seine im Vorfeld gemachten Zusagen auch umsetzt.

Profiteur ist dabei Telefonica Deutschland. Der unter dem Markennamen O2 auftretende Anbieter bekommt langfristigen Zugriff auf die Kabelinfrastruktur von Vodafone in Deutschland. Dadurch kann O2 künftig rund 24 Millionen Kabelhaushalte mit Festnetzprodukten versorgen.

Ferner machte Vodafone Zusagen hinsichtlich der Preisgestaltung bei den Einspeisegebühren für Fernsehsender.

Brüssel hatte vor allem Bedenken auf dem deutschen Markt geltend gemacht, wo sich Vodafone den großen Kabelnetzbetreiber Unitymedia einverleibt. Hier fürchtete die EU-Kommission unter anderem um den Wettbewerb im Festnetz-Breitband-Geschäft.

EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager sagte, "der Zugang zu bezahlbaren und hochwertigen Breitband- und TV-Diensten ist in unserer modernen Gesellschaft fast genauso gefragt wie der Zugang zu fließendem Wasser."

Breko sieht EU-Entscheidung zu Vodafone-Kabeldeal kritisch

Der Bundesverband Breitbandkommunikation (Breko) hat die Entscheidung der EU-Kommission kritisiert, nach der Vodafone das Liberty-Kabelgeschäft in Europa übernehmen darf. "Der Breko bleibt bei seiner nachdrücklich geäußerten Warnung vor dem Zusammenschluss zwischen Vodafone und Unitymedia", erklärte der Verband. Dieser werde "zu einer erheblichen Einschränkung des Wettbewerbs" und damit zu Nachteilen für Bürger und Unternehmen führen.

Bei der Öffnung der künftigen Vodafone-Kabelnetze handele es sich um einen "Exklusiv-Deal" zwischen zwei Großunternehmen. Der Verband bedauerte unter anderem, dass die EU-Kommission Vodafone nicht zur Auflage gemacht habe, dass langfristig mit der Wohnungswirtschaft laufende Verträge ein Sonderkündigungsrecht erhielten, um Wettbewerb und attraktivere Angebote durch Dritte zu ermöglichen - etwa lokal oder regional operierende Netzbetreiber.

FRANKFURT (Dow Jones)

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